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Auf dieser Seite möchte ich Text-Auszüge oder Probetexte aus meinen Büchern und aus verschiedenen Textbeiträgen vorstellen. Ich würde mich freuen, wenn Sie Anmerkungen, Kritik, Änderungsvorschläge aber auch vielleicht lobende Worte finden würden und mir zuschicken.

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Kirmes und Schützen -- ein alljährliches und sommerliches Thema.

Wer ein Interview des centerTV mit mir am 23.7.2010 über die "Größte Kirmes am Rhein" sehen möchte, der braucht hier nur anzuklicken:


Kirmes-Interview mit centerTV_Bernhardt.wmv

Der umfangreiche Text dazu steht ganz unten auf dieser Seite -- also, bis unten scrollen!

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OSTERN –  Ohne Ostern, kein Weihnachten!

--Hintergründe -- Geschichte/n --- Rezepte -- Spiele -- Basteltipps -- Eier  -- Hasen  u.v.m.

Wir feiern die Wiederauferstehung Jesus Christus am ersten Sonntag nach dem Frühlingsmond. Das kalendarische Osterdatum variiert daher jedes Jahr.

Es ist wohl das älteste und  theologisch bedeutendste christliche Fest…

 
Abgesehen von Aschermittwoch und der Fastenzeit fängt Ostern ja schon mit dem Palmsonntag an, dies ist der Sonntag vor Ostern und der Beginn der Karwoche.
Wer nicht in die Osterferien fahren und sich in endlosen Staus bewegen möchte, der kann
also über mehrere Tage hintereinander diese Feiertage auch zu Hause erleben.
Der Palmsonntag wird in der evangelischen Kirche oft für die Feiern zur Konfirmation gewählt. Die katholische Kirche beginnt diesen Sonntag mit der Weihe der „Palmzweige“.

Da wir keine richtigen Palmen in Düsseldorf wachsen haben, nimmt man hier Stachelpalmen, Haselzweige, Wacholder, Tannen, Buchsbaum oder Weidenkätzchen. Nach der Weihe folgt dann eine Prozession mit festlich geschmückten Palmgestecken, mit der der feierliche Einzug von Jesu Christi in Jerusalem zelebriert werden soll. Die geweihten Palmzweige werden dann zu Hause ins Kruzifix gesteckt, an Heiligenbilder, an Spiegel, an Wegekreuzen befestigt, kleine Ältäre in ländlichen Gebieten oder andere „Herrgottswinkel“ sind damit geschmückt. Die geweihten Palmgestecke enden verbrannt fürs nächste Jahr als Asche für den Aschermittwoch, wo sie für die Kreuze auf der Stirn verwendet werden.

Anschließend an den Palmsonntag beginnt die Karwoche, die über den Gründonnerstag und den Karfreitag bis Karsamstag dauert.

Mit dem Gründonnerstag wird an das „Passahmahl“ gedacht, bei dem Jesus vor seiner Gefangennahme mit den Jüngern sein „Abschieds- und Hoffnungsmahl“ gefeiert hatte. In den Gottesdiensten wird das „Abendmahl“ gefeiert. Bei den Katholiken wird nach der Messe dann immer der Altar leergeräumt. Die Kirchenglocken, die Orgel und die Altarschellen schweigen von nun an bis zur Auferstehungsfeier in der Osternacht auf Sonntag, wo die Gläubigen sich freuen, dass Jesus Christus von den Toten auferstehen wird.
Als höchster Feiertag der evangelischen Christen wird am Karfreitag, dem Hinrichtungstag, an den Tod Christi erinnert. Für die Katholiken besteht an diesem stillen Trauertag ein Fastengebot.
Am Karsamstag stehen in den Familien Vorbereitungen zum Osterfest an erster Stelle,

dazu gehören auch Kochen, Putzen und Eierfärben, deshalb spricht man auch schon mal vom „Färbersamstag“.

 

Freudenfeier über die Auferstehung
Die Kern-Feiern zu Ostern beginnen in der Nacht von Samstag auf Sonntag, meist mit einem Gottesdienst, der voller Erinnerung an die Auferstehung Jesu gefeiert wird.
An diesem Sonntag freuen sich die Christen über die Auferstehung und über die Hoffnungen, die dieses Ereignis verbreiten soll.


Auch an dem Ostermontag, als gesetzlichen Feiertag, wird mit Freude und Gottesdiensten der Auferstehung gedacht. Diese Freudenfeste haben in Familien und besonders bei den Kindern einige Bräuche noch bis in unsere Zeit aufrechterhalten lassen. So ist das weitverbreiteste Osterritual wohl das Ostereier-Verstecken.

Bevor die Kinder wach sind, hat der geübte elterliche Osterhase am besten schon den Job erledigt und im Garten, auf dem Balkon oder sonstwo in der Wohnung Süßigkeiten, gekochte und gefärbte Eier und Spielzeug  versteckt.

Denn gleich nach dem eierreichen Frühstück, mit oder ohne vorherigem Kirchenbesuch, sind die Kleinen nicht mehr zu bremsen. Vielleicht kann man gerade noch ein Ostergedicht oder Osterlied dazwischenschieben. Sie wollen jetzt ihre Ostergeschenke haben und da mag der Frühstückstisch noch so liebevoll gedeckt sein!

Bei Geschwisterkindern tritt dann leicht ein Wettbewerb auf, bei dem es darauf ankommt, wer am schnellsten die meisten Eier entdeckt. Manchmal wird noch versucht, die Kinder zu überzeugen, dass vorhin hier noch der Osterhase durchgehoppelt ist, um das eine oder andere Osterei zu verstecken. Ostereiernester mit dem typischen grünen Papiergras sind bei älteren Kindern nicht mehr gefragt, aber die Kleinen glauben so noch etwas länger an den hoppelnden Geschenkeüberbringer. Auf jeden Fall kann so ein Ostersonntagmorgen ganz lebendig werden mit viel Freude und Bewegung an der frischen Luft.

 

Zurück an den Frühstückstisch kann dann auch das meist schon üblich gewordene Osterlamm (als Gebäck) geschlachtet werden und einige Spiele mit den Eiern können gespielt werden:

 
Das Eierpicken, Eiertippen oder Eiertitschen:

Zwei Mitspieler, die jeder ihr Ei mit der Spitze gegen das Ei des anderen gegeneinander schlagen. Wessen Ei unbeschadet bleibt hat gewonnen und kann das Ei des verlierers gleich aufessen oder in sein Körbchen legen.

 

Eiertippen ist in unserer Gegend mindestens schon im 19. Jahrhundert bekannt und später in einen alljährlichen kleinen Sportwettbewerb ausgeartet. Auf Kirch- und Marktplätzen wurden am Ostermontag Buden und Stände aufgebaut, wo man buntgefärbte Eier kaufen konnte und in aller Öffentlichkeit, mit „Eiertipp-Regeln“, wurden dann die Eier aneinandergeschlagen.

Auch in Gastwirtschaften und Vereinen war dieses Eiertippen, -titschen oder -picken lebendig.

 
Das Eierlaufen:

Ab zwei Mitspieler werden auf einem Löffel hartgekochte Eier gelegt und eine Laufstrecke vorher festgelegt. Die Läufer starten dann  gemeinsam auf kommando und wer dann diesen lauf als Erster ohne beschädigtes Ei absolviert kassiert alle anderen Eier ein.                        Das wird ein Gaudi schon am frühen Morgen, der übrigens schon im 16. Jahrhundert erwähnt worden sein soll.

Das Ei im Berg:                                                                                                                         In der Mitte eines Tisches wird ein kleiner Salzberg aufgehäuft und die Mitspieler setzen sich um diesen Tisch mit einem Löffel ausgestattet. In der Mitte dieses Berges wird ein Ei aufgestellt. Nun nimmt reihum jeder Mitspieler mit seinem Löffel etwas Salz weg. Bei wem dann das Ei umkippt, der hat verloren und muss ausscheiden. Der Sieger, der übrig bleibt bekommt dann das Ei, das er natürlich sofort aufessen darf.

Das Ei unterwegs:                                                                                                                 Ideal für unterwegs ist dieses Spiel. Beim Osterspaziergang im Wald oder im Gelände sucht man sich einen kleinen Berg, an dem mitgenommenen Ostereier herunterrollen können. Dieses Eierrollen ist sehr beliebt bei Kindern, wobei jedes Kind sein Ei an einer vorher bestimmten Stelle platziert und dann loslässt, sodass das Ei hinunterrollt. Wessen Ei am weitesten rollt und dabei auch noch unbeschädigt bleibt, der hat gewonnen. Der Sieger bekommt dann als Gewinn alle teilgenommenen Eier, die dann als Wegzehrung für den weiteren Spaziergang aufbewahrt werden.

Eine Variante ist: Alle Kinder (oder auch Erwachsene) stellen ihre Eier am Start gleichzeitig auf und lassen es gleichzeitig hinunterrollen. Das schnellste Ei gewinnt!

 
Der Rummel ums Ei in Grafenberg
Andere Freuden an den Osterfeiertagen verspricht in Düsseldorf die bekannte Osterkirmes auf dem Staufenplatz. „Das Warten hat ein Ende, die Osterkirmes öffnet wieder für 9 osterfrohe Tage!“ So wirbt man schon seit vielen Jahren im östlichen Stadtteil Düsseldorf-Grafenberg. Übrigens ist hier auch ein idealer Startort für einen Osterspaziergang durch den Grafenberger Wald! 

Für die kleinen Kirmes-Gäste gibt es extra Kinder-Fahrgeschäfte, ein kostenloses Kasperle-Theater und für die größeren Kids dann eine Original-Raupenbahn. „Küssen im Dunkeln, ganz wie früher.“ Vielfältigste Attraktionen laden dazu ein, die „Osterfreude“ auf der Kirmes ausgiebig zu feiern.

Für weitere Informationen gibt es sogar eine spezielle Internet-Seite: www.oster-kirmes.de

In der Indoor-Ski-Halle auf Neusser Stadtgebiet werden zu Ostern immer Familientage ausgerufen. Mit Osterfunrallye, Hasensackhüpfen und Ostereiermalen steht das ganze Gelände im Zeichen der Kinder und Familien. Aktionen ab 10:00 Uhr morgens finden in der Halle aber auch im Außenbereich statt. Und abends gibt es dann das traditionelle Osterfeuer!
Weitere informationen: www.allrounder.de

Osterfeuer-Licht für die Welt                                                                                                                         Apropos Osterfeuer: diese Art sein Osterfest zu feiern, führte in der nahen Vergangenheit schon einige Male dazu, dass im Bericht des Umweltamtes NRW eine hohe Schwebstaubbelastung durch Osterfeuer in der Nacht zum Ostermontag veröffentlicht wurde. Das wiederum belegt, dass sich die Osterfreunde eines der Bräuche während der Osterzeit immer mehr annehmen, nämlich dem des Osterfeuers. Aber man kann da nicht einfach so zündeln, sondern braucht eine Genehmigung, denn der Gesetzgeber hat festgelegt: „Feuer zur Osterzeit sind nur dann als Osterfeuer erlaubt oder können genehmigt werden, wenn sie eindeutig und zweifelsfrei der Brauchtumspflege dienen. Demgegenüber sind Feuer, mit denen der Zweck verfolgt wird, pflanzliche Abfälle aller Art zu entsorgen, grundsätzlich verboten, auch wenn sie zur Osterzeit stattfinden.“ Und weiter „…eine Erlaubnis kann nur für ein Brauchtumsfeuer erteilt werden. Und wann handelt es sich um ein Brauchtumsfeuer? Wenn es von einer Glaubensgemeinschaft, einer Organisation oder einem Verein ausgerichtet wird und - im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung - für jede Person zugänglich ist.“ 

Vor der römisch-katholischen Feier der Osternacht wird in manchen Gemeinden auch ein kleines Feuer entfacht, das aber nicht mit den privat- oder anders initiierten Feuern zu tun hat! Dieses Feuer wird dann gesegnet und die Umstehenden können auch etwas darin verbrennen. Nicht mehr benötigte Palmzweige vom Palmsonntag kommen so manchmal in diese Flammen. Osterkerzen werden traditionsgemäß daran entzündet, die dann als Licht in einer Prozession in die dunkle Kirche getragen werden. Also nach der Trauer um die Kreuzigung und Hinrichtung von Jesus Christus wird die Kirche wieder erhellt oder Christus wird hier zum „Licht für die Welt“.

Aber vermehrt sind es heute Privatleute, die sich mit Nachbarn und Freunden zusammentun, um ein schönes Feuerchen anzuzünden. Warme und kalte Getränke, mit und ohne Alkohol werden gereicht und ein kleiner Imbiss – ein Partygag zu Ostern. Ideal sind dann immer freiwillige Feuerwehrleute unter den Gästen!

…ein Blick zurück.

Ostern ist schon seit dem 2. Jahrhundert als christliches Fest bezeugt. Seine religiöse Bedeutung ging unmittelbar aus dem jüdischen Passahfest hervor. Was vor diesem christlichen Fest gefeiert wurde steht weiter oben unter „Osterfeuer“, und hier soll der angelsächsischen-teutonische Begriff „Eastre“ aus diesem Sprachbereich auch entstammen.  Manche sprechen von einer Göttin „Ostara“, die es aber im Germanischen nie gegeben haben soll. Das althochdeutsche „Ostarum“, gleichbedeutend mit dem lateinischen Wort „albae“, was wiederum Morgenröte oder Tagesanbruch bedeutet, scheint da eher Pate für den heutigen Begriff „Ostern“ zu stehen.   

Bis zum 4. Jahrhundert wurden in der Osternacht Abendmahl, Kreuzestod und Auferstehung gleichzeitig gefeiert. Heute verteilt sich das auf drei Tage ab „Gründonnerstag“. Vor seiner Gefangennahme hatte Jesus mit seinen Jüngern an diesem Tag das Passahmahl gefeiert, um sich von ihnen zu verabschieden und ihnen aber auch Hoffnung zu machen, siehe Markus-Evangelium 14, 22-25. Dieser Name kann von „gronan“, „greinen“, „weinen“ abgeleitet werden. Es ist das Weinen der öffentlichen Büßer, die wieder die Kirchen betreten durften, bzw. mit denen sich die Kirche aussöhnte, und man gedachte an den Gang Jesu nach Gethsemani, an die Verlassenheit, Angst und seiner Gefangennahme. Damals, wie heute, schwiegen ab da Kirchenglocken, Orgel oder Glöckchen der Messdiener bis zur Osternacht, zur Auferstehungsfeier. Ende des 7. Jahrhunderts waren schon Fusswaschungen an diesem Abend bekannt, mit denen Jesus seinen Jüngern seine Dienstbarkeit deutlich machen wollte, die heute noch vollzogen werden.

Von Kurfürst Jan Wellem wird auch berichtet, dass er am „Gründonnerstage“ zwölf Greisen öffentlich die Füße wusch“. In vielen Gemeinden in ganz Deutschland ist dies ein uralter Brauch gewesen.

Wehmut, Trauer, Kummer, das bedeutet die Karwoche (Kara = Trauer), die schon am Palmsonntag begonnen hat. Mit ihr wurde an die Leiden Jesu gedacht. Früher fanden dann keine Gerichtsverhandlungen statt, Knechte arbeiteten nicht, es wurden auch keine Schulden eingetrieben. Manchmal bekamen in dieser Zeit Straffällige und Gefangene eine Begnadigung.

Der Karfreitag und der Karsamstag wurde in früheren Zeiten in stiller Trauer verbracht.

Lebendiger wurde es dann schon am Samstagabend, wenn die Kirche, schon alleine wegen der vielen Taufen, rappelvoll war. Die Nachtfeier, die Ostervigil, dauerte dann schon mal bis ins Morgengrauen. Die Auferstehungsmesse wurde dann nachts gefeiert und der Ostersonntag ist dann endlich der Beginn einer frohen Zeit gewesen, und noch heute feiert die Gemeinde die Erfüllung der Prophezeiung des Herrn, das Jesus Christus auferstehen werde.

Am Ostersonntag wurde auch die Kleidung gewechselt, Männer wie Frauen legten die Winterkleidung ab. Das Osterfrühstück wurde mit allen gemeinsam eingenommen. Um 1900 noch war es Sitte, dass Kinder, Knechte oder Mägde auf den Höfen mit dem „Hausvater“ Eier tippen durften. In der Stadt war es ähnlich, dass die ganze Familie zusammenkam mit Verwandten oder auch Hausangestellten. Am Nachmittag machten dann alle einen Spaziergang und gingen früh zu Bett am Abend.

 

Ein paar andere Osterbräuche:

Oster-Feuerräder, die brennend einen Berg hinuntergerollt werden, als Abbild der Sonne und des ewigen Lebens. Aber wo sind in Düsseldorf schon Berge? In Hubbelrath oder Gerresheim und Grafenberg …und da gibt es so etwas schon mal als unangemeldeter Gaudi….
Bei Osterfeuern, soll alles was mit dem Schein des Feuers in Licht getaucht wird, voll des Glückes werden. Damit jeder möglichst viel Glück abbekommt, wurden Osterfeuer meist auf Hügeln entzündet. Feuer ist schon im Altertum den Menschen und Göttern heilig gewesen. Die 6 Vestalinnen (altrömische Priesterinnen der Vesta) hatten dafür zu sorgen, dass niemals das heilige Feuer ausging. Die Sonne war als Ur-Feuer verehrt, so z.B. in Ägypten. Osterfeuer wurden bereits in heidnischer Zeit praktiziert und damit sollte versucht werden, die Sonne mit dem Frühlingsfeuer magisch auf die Erde herab zu ziehen.

Mit Osterfeuern wurde im Frühjahr die Sonne begrüßt, dabei galten sie auch als kultische Handlung, um für Fruchtbarkeit, Wachstum und gute Ernte zu bitten. Sie wurden auf besondere Weise entzündet. Wer zum Osterberge ging, löschte vorher im Haus das Herdfeuer. Neues Feuer wurde auf dem Berg dann entzündet mit Stein und Stahl – einem altertümlichen Feuerzeug. Nur das auf diese Weise entzündete Feuer galt als heilig, es galt als das Feuer der verjüngten Jahressonne, das auf die Erde kam. Erloschen die Feuer auf dem Berg, dann nahm man eine Fackel mit nach Hause, um dort den Herd wieder zu entfachen. Die Jugend einer Siedlung oder eines Gehöftes sammelte dann, Lieder singend, Holz und anderes Brennmaterial ein – jeder musste etwas zum Osterfeuer beisteuern. Oft wurden auch Holzpuppen, wie ein Wintergott, in den Flammen verbrannt…                                                                                                                                                          Die ersten christlichen Osterfeuer sollen um 750 in Frankreich entfacht worden sein.                        Im Osterfeuer wurde auch das erscheinen von Jesus Christus gedeutet, nachdem die Sonne den Winter besiegt hat. Dieses Osterlicht wurde als Ausgangspunkt für unser Lebens gesehen und symbolisierte den Glauben an Gott. Im 11. Jahrhundert waren sie dann im deutschsprachigen Raum verbreitet. Das aus einem Stein geschlagene Feuer, das dann geweiht wurde, ist in die Abläufe eines Osterfestes in der Kirche übernommen worden.
Osterkerzen werden angezündet und mit Weihrauchkörnern gepiekt, zur Erinnerung an die Wunden Christi.
Osterwasser, in diesem haben sich am frühen Ostermontag junge Frauen gewaschen, weil es die Fruchtbarkeit fördern soll. Auch soll es jung und schon erhalten, ja sogar heilsam wirken.
Ostereier waren/sind das Symbol für Leben und Lebenserneuerung.
Geweihte Eier und besondere Speisen wurden zum Osterfrühstück gereicht…
Und als Tier der Liebesgöttin Aphrodite und der germanischen Erdgöttin Holda fand der Osterhase bei uns ab dem 18. Jahrhundert als Ostersymbol und Frühlingsbote
seinen Stammplatz. Und die Fruchtbarkeit des „Rammlers“ versinnbildlichte schon in alten Zeiten den Hasen als Zeichen für Leben und Fruchtbarkeit.                                                                                   Zum christlichen Osterfest gehörte schon immer das Osterlamm. Es geht zurück auf das Passahfest, wo im Gedenken an Gott ein Lamm geschlachtet und verspeist wird. Symbolisch spricht man vom Lamm Gottes und mit der Fahne des Sieges ist es das Symbol für Leben. Das weiße Fell ist die Reinheit und die friedliche Lebensweise, somit ein Zeichen des Friedens. Seit den 1960er Jahren gibt es die Ostermärsche, die zunächst von Anhängern eines „ethisch-religiösen Pazifismus“ entwickelt wurden, die sich aber bald zu einer außerparlamentarischen Friedensbewegung wurden und ihre Hochzeit hatten bei den Debatten über Nachrüstung, Kalter Krieg, Zerfall des Ostblocks, Pershing usw. Hunderttausende Menschen waren zu Ostern in den 1980er Jahren unterwegs, heute jedoch sind es doch nur noch sehr wenig Ostermarschierer.                                                                                   

 

Was haben Eier mit Ostern zu tun? 

Das Ei galt schon früh in der Kulturgeschichte als Ursprungsort des Menschen. Es war Sinnbild des Lebens und der Auferstehung, in Gräbern von Toten wurde früher dann auch ein Ei hineingelegt. Die Form des Eis – ohne Ende ohne Anfang – schaffte Verbindung zur Ewigkeit und es diente als Zahlungsmittel.


Ostereierfärben

Lange bevor es das Geld als Zahlungsmittel gab, wurde mit Waren, Tieren oder Tierprodukten und Produkten der Ernte getauscht. Eier galten als beliebte Tauschwährung, besonders, wenn es viele waren. Schließlich gab es ja jeden Tag neue! Großgrundbesitzer holten sich als Teil der Pacht auch von ihren Bauern Eier, sogenannte Pacht- oder Zinseier.

Na ja, Eier hatten keine lange Lagerzeit und faule oder kaputte Eier konnte man nicht an den Großgrundbesitzer weitergeben. In den Fastenzeiten vor Ostern blieben aber viele Eier liegen, also was machen? Kochen! Und damit haltbar machen , war die Lösung. Die Rohen wurden dann von den Gekochten unterschieden indem man sie beim Kochen gleichzeitig färbte: Gelb mit Zwiebelschalen, Grün mit Spinat, Rot mit rote Beete oder Hagebuttensaft. Was nicht als Zins- oder Pachtei diente nahm die bäuerin mit auf den Markt, wo diese Idee wohl so gut ankam, dass die bunten Eier bald als Ostereier verkauft werden konnten. Das war etwa im Mittelalter und eine passende Farbe zur Kreuzigung und zu Ostern gab es auch, das war Rot. Ein Rot wie das Blut des gekreuzigten und vom Tode auferstanden Jesus Christus oder wie das Osterfeuer oder ewige Licht.

 

Techniken zum Färben der Ostereier am Färbesamstag (Ostersamstag)                                               oder die Tage davor, am besten mit hartgekochten Eiern.                                                                      Für ausgepustete Eier braucht man schon etwas mehr Erfahrung,                                                           damit sie nicht gleich zerbrechen:                                                                                                                                                                                                       

Sehr aufwendig als kleines Kunstwerk mit Malerfarben:
Zuerst die Eier zwei- bis dreimal mit Deck- oder Acrylfarben grundieren.                                                  Nun ist es leicht mit kleinen Pinseln Muster auf das Ei zu bringen.                                                              Eine Lackierung mit Matt- oder Glanzlack „veredelt“ das dekorative Stück!

Plakatfarben auf dem Ei:                                                                                                                                   Eine Grundierung mit „Plaka“-Farben erst einmal trocknen lassen. Dann kann mit geeigneten Filzstiften ein Muster oder eine Zeichnung aufgebracht werden.

…oder: Anstatt Plaka-Farben können geübte auch mit Wasserfarben den Untergrund malen.

Mit allem, was man sonst so zum Zeichnen braucht:
Es können die Eier auch nur mit Filzstiften oder mit Ölkreiden bemalt werden. Aber Vorsicht, dass die Finger nicht zu bunt dabei werden und dass man die Farben verwischt! Wer es mit Buntstiften probiert, muss darauf achten, dass die Schale nicht zerbricht!

Marmorierung:
Eine Grundfarbe dick auf das Ei auftragen und dann in die noch feuchte Farbe kleine andersfarbige Tupfer setzen. Mit Wattestäbchen (für die Ohren) leicht verreiben oder anpusten, dass die getupfte Farbe ein wenig verläuft. Wenn ein Marmormuster entstanden ist, dann trocknen lassen. Gegebenenfalls mit Klarlack überstreichen.

Verlauftechnik:
Mit Airbrush-Pistole, Farb-Pustgerät aus dem Hobby-Laden oder vielleicht sogar kleine Lackspraydosen unterschiedliche Farben auf das Ei bringen. Dann das Ei drehen und die Farbe verlaufen lassen. Vorsicht: nicht mit den Händen verschmieren! Klarlack bringt auch hier einen schöneren Effekt.

Wachs-Ei:
Nötig ist Öl- oder Wachsmalkreide, die durch Erhitzung schmilzt. An einer kerze vorsichtig die ausgesuchte Farbe ein wenig anschmelzen lassen. Damit dann auf dem Ei malen was einen dicken Auftrag auf dem Ei erzeugt. Das kann man mit mehreren Farben machen. Nun ganz vorsichtig das Ei mit diesen angeschmolzenen Farben über einer Kerze drehen bis die Farbe weiter schmilzt. Darauf achten, dass der dicke Auftrag nun gleichmäßig über das ganze Ei sich verteilt.



Osterrezepte für das lange Wochenende!

 

OSTERNESTER backen…

Zutaten: 40 g Butter, 125 ml Milch, 250 g Mehl, 1 Pck. Trockenhefe, 1 Spur Salz,                                    50 g Zucker, 1 Eigelb zum Bestreichen, 4 Eier; gekocht u. gefärbt.                                                              Zubereitung: Butter in einem Stieltopf auslassen und kalte Milch zugießen,                                          Topf sofort vom Herd nehmen. Mehl, Zucker, Salz, Trockenhefe in eine Schüssel geben. Milch-Butter-Gemisch hinzugeben und alles zu einem glatten Teig kneten. Teig leicht mit Mehl bestäuben, mit sauberen Tuch abdecken. An warmem Ort ca. 20-30 Minuten gehen lassen. Den aufgegangenen Teig erneut durchkneten, in 8 Stücke teilen, aus jedem fingerdicke Rollen von 15 cm Länge formen. Aus je 2 Rollen einen Kranz drehen. (2 Stränge an einem Ende fassen und umeinanderdrehen.) Den Kranz mit einem Esslöffel Wasser verquirltem Eigelb bestreichen. Die Osternester im mit 200 °C vorgeheizten Backofen auf der mittleren Schiene 15 Minuten backen. In die Mitte des Kranzes ein gefärbtes Ei hineinlegen.

Eiersalat mit Fleischwurst                                                                                                                                Zutaten: halbe Fleischwurst, 4 - 5 Eier, ca. 3 Esslöffel Mayonnaise, Milch/fettarme Milch, Pfeffer, Salz, 1 Prise Zucker, 1 Esslöffel Curry. Zubereitung: Fleischwurst in Würfel schneiden.Eier hart kochen, pellen und in Scheiben schneiden. Die Mayonnaise und Milch cremig verrühren und mit den Gewürzen vermengen. Fleischwurst und Eier vorsichtig unterheben. Mindestens 1 Std. stehen lassen und noch einmal abschmecken

 

Eier-Obstsalat                                                                                                                                                     Zutaten: 5 gekochte Eier, 1 Dose Ananas, 2 Bananen, 2 Äpfel, 3-4 Esslöffel Mayonnaise, 3-4 Esslöffel Crème frâiche/légère oder Schmand. Zubereitung: Mayonnaise, Crème frâiche und etwas Ananassaft mit dem Schneebesen zu einer Salatsoße verrühren. Eier vierteln, Ananas, Bananen und ungeschälte Äpfel in Stücke schneiden und mit der Soße mischen. Den Salat gut gekühlt servieren.Karottenkuchen

Zutaten: 4 Eier, 150 g brauner Zucker, 250 g fein geraspelte Karotten (Möhren, gelbe Rüben),
250 g gemahlene Nüsse, 100 g Mehl,1 TL Backpulver
Zubereitung: Eier trennen, Eigelb und Zucker schaumig rühren. Dann nacheinander die Karotten, Nüsse, Mehl und Backpulver unterrühren. zuletzt das steifgeschlagene Eiweiß unterziehen. In einer Springform bei 175 Grad ca. 35 Min. backen.
Dann den Kuchen entweder mit Zuckerglasur und Marzipankarotten verzieren. Geschlagene Sahne lässt sich mit Lebensmittelfarbe grün färben um den Kuchen damit zu überziehen. Dann noch Pistazien draufgestreut und kleine Zuckereier oder Mini-Karotten aus Zucker oder Marzipan.

Der Karottenkuchen lässt sich auch durchschneiden und füllen:
200 g Frischkäse mit 4 EL Zucker verrühren. Dann 500 g geschlagene Sahne (mit 1 P. Sahnefest) unterziehen. Den Kuchen damit füllen und überziehen. Fertig!

 Lammrücken                                                                                                                                                        Zutaten: pro Person etwa 150g Lammrückenfilet, Salz, Pfeffer, Thymian, Olivenöl,
5 frische Aprikosen (oder 1 kl. Dose), 4 Schalotten, 1 gelbe Paprikaschote, 1/2 Gl. Weisswein, 1 zerdrückte Knoblauchzehe, 1/8 l Sahne. Zubereitung: Schalotten in kleine Würfel schneiden und in wenig Öl glasig anbraten. Dann die entsteinten Aprikosen und die geputzte und in Stücke geschnittene Paprikaschote zugeben. Mit dem Wein ablöschen, den Knoblauch zugeben und bei geschlossenem Deckel ca. 15 Minuten dünsten. Dann alles fein mixen, Sahne zugeben und nochmals etwa 5 Minuten mit offenem Deckel leicht köcheln lassen. Dann durch ein feines Sieb streichen. Die Lammrücken mit Salz, Pfeffer und Thymian einreiben, und in heißem Olivenöl von allen Seiten anbraten. Die Hitze reduzieren, und gar ziehen lassen. Das Fleisch sollte innen noch etwas rosig sein. Als Beilage passen grüne Nudeln

 

Rezept für ein Osterbrot
Zutaten: 750 g Mehl, 40 g Hefe, 250 g Margarine, 70 g Zucker, Salz,
70 gehackte Mandeln, 1/4 L Milch, Zitronenschale, 3 Eier
Zubereitung: Wiegen Sie die Zutaten mit der Küchenwaage ab und mischen sie zusammen (Ein Eigelb übrig lassen!). Dann lassen Sie den Teig an einem warmen Ort eine halbe Stunde gehen. (Stellen Sie sich doch einfach den Küchenwecker.)
Nun formen Sie aus zwei Dritteln des Teigs einen Brotlaib und bestreichen ihn mit dem Eigelb. Den restlichen Teig zu langen Röllchen formen und auf den Teig legen. Dann wird das Osterbrot bei 200 °C ungefähr eine Stunde gebacken.

Tipp:
Rosinen oder Sultaninen in den Teig tun.

  

Essen, Trinken, Fastenzeit im alten Düsseldorf
Zum „Osterfest“ gab es in Düsseldorf um 1880 etwa diese Speisenfolge:
Am Grünen Donnerstag wurde Spinat mit einem Ei pro Person gereicht,
Karfreitag standen „Ölkräbbelchen“ auf dem Speiseplan,
Karsamstag gab es Bratbückinge und zu Ostern dann gab es den großen
Genuß morgens und abends jeweils ein Ei essen zu dürfen.
Diese Eier waren mit Zwiebelwasser bräunlich gefärbt worden.

Zur Fastenzeit war es auch nicht üblich Eier zu essen, damit diese
nicht verderben in der Zwischenzeit wurden sie gekocht.
Um zu kennzeichnen, welches Ei nun gekocht war und welches nicht
wurden die Eier gefärbt.
So entwickelte sich das, was wir von Ostern kennen: bunte, hartgekochte Eier.

 

Ein Gedicht zur Osterzeit

von Friedrich von Spee

(Pater, Dichter, Hexenanwalt):

 

Zur Osterzeit

Die ganze Welt, Herr Jesus Christ,

zur Osterzeit jetzt fröhlich ist.

 

Jetzt grünet, was nur grünen kann,

die Bäum’ zu blühen fangen an.

 

So singen jetzt die Vögel all.

Jetzt singt und klingt die Nachtigall.

 

Der Sonnenschein jetzt kommt herein

Und gibt der Welt ein’ neuen Schein.

 

Die ganze Welt, Herr Jesus Christ,

zur Osterzeit jetzt fröhlich ist.

 

40 Tage fasten, 50 Tage Freude und dann ist Pfingsten

Die Christliche Fastenzeit startet am Aschermittwoch und endet am Karsamstag,                                 sie umfasst 40 Werktage. Wenn die Fastenzeit beendet ist folgt die                                                       österliche Freudenzeit. Die christliche Osterzeit umfasst 50 Tage und endet mit Pfingsten.

Pfingsten geht auf das griechische Wort „pentekoste“ zurück,
was bedeutet „Fünfzigster“.

Im Christentum ein Fest zum Gedächtnis an die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel. Pfingsten bildet den Abschluss des „Osterfestkreises“. Dieses Fest wird schon seit dem 3. Jahrhundert begangen.

 


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KARNEVAL --------------------------->   ASCHERMITTWOCH

(Texte zumeist Stand 2006!!)


Karneval / Fastnacht / Aschermittwoch –

Da der Aschermittwoch ein christlicher Feiertag ist und wie die meisten christlichen Feiertage  sein Termin nach der Osterformel des beweglichen Ostersonntags berechnet wird, sind auch die verschiedenen Karnevalstermine „beweglich“.

Wer bis jetzt noch nicht viel von der „5. Jahreszeit“, dem Karneval, dessen Sessionsstart am 11.11. des Vorjahres war, mitbekommen hat, der wird spätestens am Donnerstag vor den „3 tollen Tagen“ nachhaltig daran erinnert, dass in Düsseldorf „Prinz Karneval“ entgültig das Regiment übernommen hat. Im Januar ist ihm und seiner Venetia ja schon bei der „Inthronisierung“ durch die Karnevalisten der Stadtschlüssel überreicht worden.

 

 

An diesem speziellen Donnerstag aber, dem Altweiber-Donnerstag, sind es erst einmal die jecken Frauen (Möhnen), die das Rathaus stürmen und auf den Straßen den Herren der Schöpfung  ihre Schlipse und Krawatten kürzen! Die Spitzen dieser Textilien baumeln dann, wie bei den Indianern die Skalps ihrer Feinde, am heimischen Wigwam oder in den Büros an gut sichtbaren Stellen, um zu demonstrieren, wer hier die närrische Führung übernommen hat! Ab Donnerstag kann man sagen, geht dann fast gar nichts mehr, ohne dass man hier und da mit dem ausgelassenen Jeckenvolk in Berührung kommt. Oberbürgermeister (2006: Joachim Erwin) und Präsident des Comitee Düsseldorfer Carneval (2006: Peter König) erklären den Strassenkarneval für eröffnet!!

Also, Donnerstag um 11:11 Uhr, Altweiberfastnacht: Stürmung des Rathauses. Auch in Holthausen gibt es um die gleiche Zeit ein „Altweibertreiben“. Nach dem Rathaus-Sturm ist um 12:00 Uhr Schunkeln beim „Ober-Möhnentreff“ auf dem Carlsplatz angesagt! Der traditionelle Weiberfastnachts-Treff wird mit der Marktgemeinschaft, dem ältesten Karnevalsverein AVDK (Allgemeiner Verein der Karnevalsfreunde) und der Schumacher-Brauerei veranstaltet. Stimmung machen hier alt eingesessene Düsseldorfer, Mitarbeiter des Carlsplatz-Marktes, Bands wie „De Fetzer“, „Swinging Fanfares“ oder „Alt Schuss“. Es gibt sogar 2 Stunden DJ-Musik!

Die Lufthansa hat sich extra für Altweiberfastnacht einen besonderen Service ausgedacht.

In deutscher und englischer Sprache werden Passagiere am Flughafen mit Warnhinweisen informiert, wie z.B. „Rechnen Sie damit, dass Sie unerwartet geküsst werden.“ Oder für die völlig unerwarteten „Attacken“ der Möhnen auf auswärtige Gäste hat man diesen Warnhinweis parat: „Mit Scheren bewaffnete Frauen sind nicht gefährlich – sie haben es aber auf Ihre Krawatte abgesehen.“

Und dann geht es im Veranstaltungskalender der Karnevalisten Schlag auf Schlag:

Freitags ist dann Richtfest der Rosenmontagszugwagen, eine Art Generalprobe und letzter Check, ob alles in Ordnung ist. Sitzungen, Kostümreiten, Karnevalsball oder ein Hausfrauennachmittag, nun läuft die Narretei auf Hochtouren. Schulen, wenn sie nicht schon am Donnerstag gefeiert haben, geben ihren Schülern heute Gelegenheit zusammen in der Aula oder Turnhalle zu feiern. Die Direktorin als Möhne mit Hexennase oder der Direktor als einäugiger Pirat. Heute sind alle gleich! Und das Gleiche gilt natürlich auch für die vielen Büros, Banken oder Agenturen, wo man Chefs, Kolleginnen und Kollegen mal von einer anderen Seite kennenlernen kann.

 

Samstag beginnt besonders für Kinder, Familien und Hausparties die heiße Phase. Man kostümiert sich, man spielt Indianer und Cowboy, man feiert im Party-Keller oder ist sonst wie Jeck. Es ist ja schließlich nicht irgendein Wochenende, sondern Karnevals-Wochenende!

Im Veranstaltungskalender sind Biwak, Kinderkostümfest, Piratenball, Prunksitzung oder der bekannte Böse-Buben-Ball angekündigt.

Mittlerweile einen Stammplatz hat an diesem Wochenende der „Tuntenlauf“ auf der Königsallee, der 2006 um 18 Uhr zwischen Bahn- und Grünstraße stattfindet. Während die Tunten über den Catwalk flitzen, müssen sie Kamelle werfen und dabei Tiere erraten, die ihnen das Publikum pantomimisch darstellt. Dabei werden auch die schrillsten und höchsten Absätze prämiert. Das Gejohle und Gekreische tausender neugieriger Jecken ist garantiert!

 

Jetzt sind die Karnevalisten erst recht in Stimmung und weiter geht es im Programm mit Sitzungen und Partys in verschiedenen Sälen und Hallen, bei denen es auch besonders erwünscht ist, kostümiert zu erscheinen. Beste Partystimmung wird dann auch noch bei der „Heissen Hexennacht“ versprochen. Der Karnevals-Sonntag beginnt dann etwas ruhiger mit Herrensitzungen, einem Biwak und dem bunten Karnevalstreiben auf der Königsallee. Hier sollte man unbedingt um 11:00 Uhr vorbeikommen, am besten auch kostümiert wie so viele andere Hausgemeinschaften, Kindergärten, Wohngemeinschaften oder Freundeskreise, die in fantasievollen Kostümen und mit großen und kleinen Handwagen über den weltberühmten Boulevard laufen. Aber wer nur mal gucken möchte, der bekommt hier den letzten Anstoß, um den Düsseldorfer Karneval zu erleben. Auch nicht ganz so jecke Besucher werden viel Spaß dabei haben.

Wer nicht in die Innenstadt zur Kö kommen will, kann auch vermehrt in den Stadtteilen karnevalistische Höhepunkte erleben. Einen Stadtteilkarnevalsumzug, oder wie der Düsseldorfer sagt „Veedelszoch“, kann man erleben beim Tonnenrennen in Niederkassel, in Reisholz, Mörsenbroich, Gerresheim, Eller, Itter (Samstag) und oder beim sehr frühen Umzug in der Nachbarstadt Erkrath (9 Tage vor dem Rosenmontagszug in Düsseldorf). Einen kunterbunten Karnevalsumzug mit etwa 200 Menschen mit Behinderungen, ihren Förderern und der „Werkstatt für angepasste Arbeit“ gibt es alljährlich (2006 schon zum siebten Mal!) am Freitag im Südpark in Wersten mit Musik und einigen Wagen. In Wittlaer ist am Montag fast zeitgleich mit dem Rosenmontagszug ein kleiner Umzug unterwegs. Alle „Veedelszöch“ sollen (klein-)kindergerecht sein und bestens dazu geeignet selber mitzumachen. Dazu gibt es das ganze Wochenende närrisches Treiben auf dem Carlsplatz, auf dem Rathausvorplatz oder ein mehrtägiges Karnevalsprogramm im Zelt auf dem Burgplatz, veranstaltet von der Schlösser Brauerei mit „Blitz-Sitzung“, Altweiber-Party, „Mallorca-meets-Karneval-Party, der „etwas anderen Karnevalssitzung“ und noch vieles mehr. Die „Düsseldorf.Marketing und Tourismus GmbH“ (DMT) und die „Altstadt-Marketing GmbH“, kümmern sich in der Innenstadt um weitere Angebote und Möglichkeiten, um das närrische Volk die Tage über bei bester Laune zu halten. Wer aber genaue Termine erfahren möchte, wird über das Internet oder die Info-Büros der beiden Marketing-Gesellschaften ausreichend informiert!

Und dann kommt der Höhepunkt für jeden Karnevalisten, ob mitten im Geschehen als Teilnehmer oder als Zuschauer am Wegesrand: der Rosenmontagszug!

 

„Dä Zoch kütt!“

Millionen von Menschen säumen den Straßenrand entlang des Zuges oder stehen auf den Balkonen und an Fenstern der Häuser, an denen die bunten Wagen und Fußgruppen vorbeiziehen. Und der Traum eines jeden Karnevalisten ist es immer wieder im Zug mitzulaufen oder auf einem der Wagen „Kammelle“ zu werfen, „Bützchen“ („Karnevals-Küsschen“) zu verteilen oder solange „Düsseldorf! Helau!“ zu rufen, bis der Hals kratzt.

In eigener Regie haben dann die Vereine ihre jeweiligen Wagen gebaut, mit viel Liebe Motive entworfen, selbst in Pappmaché und Draht geformt und angemalt. In einer Wagenbauhalle im Düsseldorfer Süden stehen diese Wagen schon monatelang, werden bearbeitet und vom Wagenbaumeister und seinen Gehilfen begutachtet. Bis es dann soweit ist, können auch schon mal Veränderungen vorgenommen werden; denn so manche Motiv-Idee ist aus aktuellen Anlässen, dann hinfällig. Geheime Motivwagen gibt es auch, die nur kurz vor dem Rosenmontag der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Manche Gesellschaften und Vereine lassen sich von Künstlern unter die Arme greifen oder geben ihnen den Wagen komplett zur Gestaltung. Das närrische Volk ist aber für jeden farbenfrohen und witzigen Wagen, jede fantasievolle Idee der Fussgruppen dankbar und alle sind alljährlich gespannt, auf welchem Wagen das Prinzenpaar daherrollt.

Und natürlich warten alle am Zugstreckenrand auf die „Wurfgeschosse“, die „Kamelle“.

Die einfachen Bonbons sind schon lange out und man hofft, dass Tüten mit Gummi-Bärchen, Spielzeug, Schokolade, Bälle oder andere „Beute“ von den Wagen herabgeworfen wird.

 

Europameister im Kamelle-Werfen

Und damit das „Werfen“ auch nicht so langweilig ist, haben sich pfiffige Karnevalsmanager Wettbewerbe während der Session ausgedacht in denen sogar Europameister im Kamelle-Werfen ermittelt werden. Das Düsseldorfer Kinderprinzenpaar ist 2006 mit der Europameister-Trophäe ausgezeichnet worden, fürs Schnappen von 273 Schokoriegeln

in 22 Sekunden!

 

Auf Tribünen vor dem Rathaus sitzt die geladene Prominenz und an der Königsallee kann man zwischen Bahn- und Grünstraße gegen Gebühr auf der Tribüne dem Geschehen folgen.

Der Rosenmontagszug in Düsseldorf startet, wie in den anderen Rheinmetropolen Köln oder Mainz immer zu einer fernsehgerechten Zeit. Es kann also nur eine Startzeit um 14 Uhr dauerhaft genannt werden, aber egal, wer sich in der Innenstadt in der Altstadt oder an der Königsallee aufhält, kann den Rosenmontagszug über mehrere Stunden und bei geschickter Einteilung des Standplatzes sogar mehrmals erleben.

Am Abend des Rosenmontages gibt es auch in Düsseldorf den „Kehraus“. Im Hotel Nikko findet dann der Rosenmontagsball statt, aber bitte nur im Kostüm! Der Faschings-Dienstag dient mehr oder weniger zum langsamen Ausklingen der Narretei, „Wunden werden geleckt“, Kater vertrieben und im Fernsehen werden noch einmal Erinnerungen an die TV-Karnevalssitzung in der ausverkauften Stadthalle aufgefrischt.

 

Asche auf mein Haupt

Am nächsten Tag hat uns dann der ASCHERMITTWOCHS-Brauch, der Beginn der Fastenzeit, wieder eingeholt: „Nee, wat wör dat doch für ne schööne Zick!“(?)

 

Der oft gebrauchte Begriff „Fastnacht“ bedeutet im engeren Sinne nichts anderes als den Tag und die Nacht vor der Fastenzeit. In Frankreich gibt es den Begriff „Mardi gras“ für den Faschingsdienstag. Dieser „fette (Diens-)Tag“ kann also noch einmal vor der Fastenzeit in „Saus und Braus“ verbracht werden. Aus diesem Anlass schlachteten Bauern früher auch schon einmal Hühner (Fastnachtshühner) um so die Eier-Produktion zu drosseln. „Muzen“, das Fastnachtsgebäck, wurden schon im 16. Jahrhundert gebacken und von Bauern an Knechte und Mägde verteilt. Arme Leute bekamen schon mal von Klöstern oder Stadtverwaltungen etwas von diesem fettreichen Gebäck.

 

Aschermittwoch ist der Beginn der Fastenzeit vor Ostern, eine Vorbereitungszeit auf das Fest der Auferstehung Jesu von den Toten an Ostern und gläubige Christen gehen morgens zur Kirche, wo ihnen ein Aschenkreuz auf die Stirn gemalt oder ein wenig Asche ins Haar gestreut wird. Dabei wird geweihte Asche vom Osterfeuer oder von in der Ostermesse verbrannten Palmzweigen des Vorjahres genommen.

Worte bei der Kreuzzeichnung: "Gedenke Mensch, dass  du aus Staub bist und zum Staub wirst du zurückkehren".

Das Kreuz aus Asche soll neben dem Symbol für Tod, Vergänglichkeit und Läuterung ein Zeichen der Wandlung für den Menschen sein, der mit der Hilfe von Christus für sein Seelenheil sorgt. Im Kirchenjahr beginnt die „Heilige Quadragesima“, das vierzigtägige Osterfasten, zu dem das Fasten, Almosengeben und natürlich das Beten gehört.

Die Zahl „40“ ist im Zusammenhang mit der Fastenzeit wichtig:

Vierzig Tage und Nächte strömte der Regen bei der Sintflut, vierzig Tage lang mussten die Israeliten bis auf den Einzug ins gelobte Land durch die Wüste wandern und vierzig Tage fasteten Moses, Elias und Christus.

In katholischen Gebieten wird auch eine Zurückgezogenheit und Enthaltsamkeit, was Partys, Bälle oder ähnliche Unterhaltungen betrifft, befolgt, bzw. angestrebt. Christen sollen durch die Fastenzeit auch wieder zu sich selbst kommen. Das Bewusstsein soll wieder für das Wesentliche, das christliche Leben miteinander, geschärft werden. Einer Gesundung von Leib und Seele steht nichts mehr im Wege, wenn auf bestimmte Genüsse und allzu verschwenderischen Konsum verzichtet wird. Was aber in einer Großstadt wie Düsseldorf sicherlich schwierig ist.

Fasten gehörte aber auch schon zu alten heidnischen Frühlingsritualen, wo so Entschlackung oder Frühjahrskuren automatisch stattfanden.

Auch heute noch schwören Zeitgenossen aufs Fasten aus gesundheitlichen Gründen.

In manchen Teilen West- und Süddeutschlands wurden spaßeshalber Geldbeutel gewaschen und nebeneinander auf die Wäscheleine gehängt, um so zu verdeutlichen, dass in der Fastnachtszeit auch das allerletzte Geld ausgegeben wurde.

 

Am gleichen Tag ist in Düsseldorf auch die Beerdigung vom Hoppeditz, dessen Figur ja im Garten des Stadtmuseums symbolisch verbrannt wird.

 

Der Aschermittwoch wird traditionell auch mit Fischessen begangen, bzw. nachdem Hoppeditz sich in Qualm und Asche aufgelöst hat, kehrt die wimmernde Trauergemeinde in diversen Gasthäusern ein, um sich am Fisch zu laben. Abgesehen von der Zufuhr wichtiger

Inhaltsstoffe im Fischfleisch nach all der Karnevals-Völlerei hat der Fisch eine tiefe urchristliche Bedeutung, die auf Christus selbst hindeutet. Das griechische Wort für Fisch, „Ichthys“, entspricht mit seinen Anfangsbuchstaben den Worten: „ Jesus Christus Gottes Sohn Erlöser“. Eine Symbolik die schon viele Jahrhunderte und für mehrere Generationen gilt.

 

Das Allerletzte

Die entgültig letzte Karnevalsveranstaltung der jeweiligen Session bildet dann der „Taxiball“,

der freitags nach Aschermittwoch für die Taxifahrerinnen und -fahrer gemeinsam mit der Prinzengarde Blau-Weiss e.V. 1927, der Leibgarde der Prinzessin Venetia, gefeiert wird.

 

 

Mundartdichterin Monika Voss zum Aschermittwoch:

Mem Fastelowend hammer nix mieh ze donn,

mer mösse en Sack on Äsch af jetz jonn.

Kin jecke Klamotte kömmer mieh drare,

däm Hoppeditz dommer Adschüss nu sare!

Dä jecke Kähl wor ons leev on wäht,

hütt deue mer dämm et Bohei onger de Ähd.

Leewe Jong, mer hadden vill Freud on vill Spaß,

Hütt krittste met Schmackes dr Deckel op de Nas.

 

 

Schon mal selber ans Fasten gedacht?

Fasten kann heute neben dem körperlichen Fasten auch mal eine Art Auszeit bedeuten.

Gedanken über die eigene Lebenskonzeption, über den eigenen Weg, den man noch vor sich sieht, sollten im Vordergrund stehen. Oder man versucht die Sinnentleerung im Leben nicht zu einem ständigen chronischen Leiden werden zu lassen. In Klausur gehen, fast wie Mönche im Kloster, ist für immer mehr Menschen eine Möglichkeit sich selber mal aus dem überladenen und hektischen leben herauszunehmen und mehr zu sich selbst zu kommen.

 

Hier ein paar Tipps und Gedanken zu einigen Fastenmethoden, die auf jeden Fall nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden sollten!

Heilfasten nach Otto Buchinger (1878-1966) beginnt mit zwei Entlastungstagen, nach denen der Darm gereinigt und der Stoffwechsel angekurbelt wird. Während der Kur gibt es nur flüssige Nahrung mit nicht mehr als 500 Kalorien. Die Dauer der Kur soll mindesten eine Woche aber längstens sechs Wochenbetragen. Sie kann als Wander-Urlaub oder in Kliniken

Gebucht werden. Weitere Infos: www.buchinger.com

 

Bei den Entlastungstagen, die einen oder bis zu drei Tage dauern können, sollte man nur Reis, Gemüse oder Obst essen. Dabei macht man es seinem Darm etwas leichter und als Regel gilt:

Morgens Obst, Vollkornreis am Mittag und abends eine leichte, ungesalzene Gemüsebrühe.

Natürlich ist hier der Verzicht auf Alkohol, Nikotin, Koffein und schwarzer Tee unbedingt erforderlich! Grünen Tee zu trinken ist dabei in Ordnung.

 

Eine Milch-Brötchen-Kur wird vom österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr ( 1875-1965) empfohlen. Zuerst erfolgt die Darm-Sanierung und es wird begonnen mit einem trockenen Brötchen am Morgen, dass nachdem es 40 Mal gekaut wurde, mit einem Löffel Milch heruntergespült wird. Die dritte Phase besteht aus Schonkost mit Obst, Gemüse, Kräutern, wenig Fett und Salz und am besten kaum Fleisch. Um sich an diese neue Essmethode zu gewöhnen, sollte man drei bis vier Wochen nach dieser Art und Weise sich ernähren.

Hat sich der Körper einmal darauf eingestellt, kann man so fast unbegrenzt weiterverfahren.

 

Betrachtet man die Fasten-Wochen als beendet und „bricht“ somit das Fasten, dann bedarf es weiterhin viel Disziplin und Umstellung, wenn sich der Körper wieder innerhalb einer Woche mit Verdauung und Stoffwechsel daran gewöhnt, anders ernährt zu werden. Kalorien müssen wieder behutsam gesteigert zugeführt werden und vielleicht klappt es jetzt auch mal wieder gründlicher zu kauen oder mehr leichte und fettarme Kost zu sich zu nehmen.

(Entnommen aus einem Magazin der Rheinschen Post.)

 

 

Als Kästchen oder Marginalie eingefügt:

 

Angaben zum Rosenmontagszug 2006:

5.600 TeilnehmerInnen, über 240 Pferde,

72 Rosenmontagswagen, 30 Bagagefahrzeuge,

35 – 80 Tonnen Wurfmaterial („Kamelle“),

6,5 Kilometer langer „Zoch“ – das ist Rekord!

à die Zugstrecke ist nur 5,5 Kilometer lang,

46 Kapellen aus Deutschland, Schweiz, Dänemark und USA,

Geschwindigkeit etwa 2,8 Stundenkilometer,

ca. 800 Polizisten begleiten den Zug,

Gesundheitsamt und Taxi-Innung verteilen über 10.000 Kondome

…und 135 Tonnen „Narren-Müll“

 

…noch ein paar Fakten:

-2006 rechnet die IHK mit etwa 230 Millionen Euro Umsatz

in Düsseldorf rund um das Karnevalstreiben.

-In der Session 2006 haben 65 Vereine ca. 60.000 Orden geordert.

-1,8 – 2 Millionen feierfreudige Jecken werden jedes Jahr  in Düsseldorf erwartet.

 

 

Grundlagen zur Versorgung mobiler Narren-Kollektive:

Folgende kleine Leckereien halten im Magen länger vor und haben sogar etliche Vitamine zu bieten, Salz erfüllt im Körper wichtige Aufgaben und wer zwischendurch auch immer mal wieder Wasser trinkt, belastet seinen Körper weniger in den Feiertagen!

 

MUZEN – das beliebte Karnevalsgebäck, ist eine in Fett ausgebackene Spezialität, die auch ein wenig daran erinnert, dass vor der langen Fastenzeit Fleisch, Schmalz- oder Eiervorräte aufgebraucht werden mussten…Zutaten: 125 gr. Butter, 150 gr. Zucker, 3 Eier, 500 gr. Mehl,

halbes Päckchen Backpulver, 2 EL Milch, 1 EL Rum, 5 Tropfen Bittermandelöl, Prise Salz.

Rezept: Butter mit dem Zucker schaumig rühren und etwa 330 gr. des Mehls und den anderen Zutaten zu einem glatten Teig rühren. Das restliche Mehl dann unterkneten, diese Masse dann immer teelöffelweise herauslösen und bei ca. 175 Grad in der Friteuse ausbacken, Dauer etwa 4 Minuten. In Puderzucker die noch warmen Muzen wälzen.

 

SOLEIER – mal schnell zwischendurch, vielleicht mit einer Brezel dazu, einer Gewürzgurke oder einem Röggelchen…Zutaten: 10 – 15 Eier, 4 EL Salz, etwa 1 Ltr. Wasser, ein großes (Einmach-) Glas. Rezept: Die Eier ca. 8 Minuten hart kochen und dann abschrecken. Die Eier ganz leicht antitschen ohne, dass die Schale abspringt. Währenddessen das Wasser aufkochen und die Eier in das Glas legen. Nun die Eier mit dem Salzwasser übergießen und die ganze Nacht ziehen lassen.

 

HERINGSSALAT – aber bitte selbst gemacht und nicht mit Konservierungsstoffen aus der Verpackung!...Zutaten: 6 Heringsfilets, 2 Äpfel, 2 Gurken, 1 rote Rübe, 1 Zwiebel, 450 gr. Kartoffeln, 100 gr. Rindfleisch, 4 EL gehackte Walnüsse, 250 gr. saure Sahne, ca. 50 gr. Mayonnaise, etwas Zucker, Essig und Pfeffer. Rezept: Folgendes in Würfel schneiden: Äpfel, Heringe, Kartoffeln (gekocht und geschält!), Gurke, rote Rübe (gekocht und geschält!), Zwiebel, Rindfleisch (gekocht!). Nun Walnüsse dazugeben und das Ganze dann mit der Sahne, die mit der Mayonnaise verrührt wurde, vermengen. Zum Abschmecken jetzt Zucker, Essig und Pfeffer hinzugeben. Lecker!

 

UND FÜR DANACH – Wasser, Apfelschorle, ein leichtes Frühstück, eine leichte Brühe, Marmelade und frisches Obst. Auch wenn es schwer fällt mit einem hämmernden Schädel das jetzt zu sich zu nehmen; wichtig ist:  keinen Alkohol und den Salzverlust versuchen  auszugleichen! Frische Luft und ein eingelegter Rollmops sollen hier gut tun. So wird aus dem brummenden Kater wieder ein schnurrender.

 

Die Grundausstattung für einen Jecken ( oder auch „Mummenschanz“ genannt) besteht aus einigen Lärminstrumenten wie Rummelspot (Topf mit Schweinsblase), Rassel, Knarre oder auch Pritsche, mit denen böse Geister schon im 14. Jahrhundert vertrieben werden sollten. Die obligatorische Pappnase muss unbedingt jeder dabei haben! Eine bunte Mütze findet sich zu hause sicherlich in irgendeiner Kiste und Schminke fürs Gesicht und die Augen gehören einfach auch dazu.

Die vielen Glöckchen an einem der bunten Kostüme hingegen klingen lustig und läuten symbolhaft den Frühling (das Fest des Lichtes) ein.

 

…und dann noch ein paar Lieder, damit man nicht nur mitsummt beim Schunkeln, sondern auch ein wenig  textfest ist beim kräftigen Mitsingen:

 

Das Altbier-Lied

Ja, sind wir im Wald hier,

wo bleibt unser Altbier?

Wir haben in Düsseldorf die längste Theke der Welt!

Ja, ja, ja, ja.

Ja, sind wir im Wald hier,

wo bleibt unser Altbier?

Wo ist denn der Held.

der mit seinem Geld

die Rund bestellt?

Ja, wo ist denn der Held,

der mit seinem Geld

die Runde bestellt?

 

Die Karawane zieht weiter…

Die Karawane zieht weiter, der Sultan hätt Doosch!

Dä Sultan hätt Doosch!

Dä Sultan hätt Doosch!

Die Karawane zieht weiter, der Sultan hätt Doosch!

Dä Sultan hätt Doosch!

Dä Sultan hätt Doosch!

 

Hände zum Himmel

Und dann die Hände zum Himmel

kommt lasst uns fröhlich sein.

Wir klatschen zusammen und keiner ist allein.

Und dann die Hände zum Himmel

kommt lasst uns fröhlich sein.

Wir klatschen zusammen und keiner ist allein.

 

Für die Liebe, für das Leben

Für die Liebe, für das Leben,

für mehr Geld im Portmonee.

Wir sind dafür und nicht dagegen,

dass die Welt sich weiterdreht.

Für die Freude am Vergnügen

 unser absolutes JA.

Nur für Müde und Asketen

ist die Nacht zum Schlafen da.

 

Ich hab drei Haare auf der Brust

Ich hab drei Haare auf der Brust,

ich bin ein Bär,

ich zähl sie jeden Tag,

es werden halt nicht mehr.

So ein Bär scheut in der Tierwelt keinen Vergleich,

man kann mit Bären prima kuscheln,

denn so ein Bär ist prima weich.

Wer’s einmal ausprobiert hat, will immer mehr,

ich hab drei Haare auf der Brust, ich bin ein Bär.

 

 

…wichtige Adresse zur Vertiefung in das Thema „Karneval“:

 

HAUS DES KARNEVALS            

Als Karnevalsmuseum steht den Düsseldorfern und seinen Gästen eines der wenigen Museen in Deutschland zur Verfügung, in dem alles rund um das Brauchtum „Karneval“ einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Hier können eingefleischte Karnevalisten in Erinnerungen schwelgen. Wer noch etwas skeptisch der 5. Jahreszeit gegenübersteht kann sich hier über Hintergründe und verschiedene Karnevalsgesellschaften informieren. Natürlich steht das haus auch jedem offen, der mehr über eine Teil Düsseldorfer Stadtgeschichte erfahren möchte…

Seit 2000 hat hier auch das „Comitee Düsseldorfer Carneval“

seine Geschäftsstelle.

Zollstraße 9

40213 Düsseldorf

Tel.: 0211 – 330101

Fax 0211-31165411

www.comitee-duesseldorfer-carneval.de

 

Düsseldorf  Marketing und Tourismus GmbH

Der Neue Stahlhof

Breite Straße 69

40213 Düsseldorf

Tel.: 0211 – 17202 -0

Fax  0211 – 17202 -3250

www.duesseldorf-tourismus.de

 

Altstadt-Marketing GmbH

Flinger Straße 20

40213 Düsseldorf

Tel.: 0211- 329594

Fax  0211 - 32 85 30

www.duesseldorf-altstadt.de

 

 

 

…und da war doch noch der „alternative, bunte schrille Karneval“:

 

SCHROTT-GALA oder SCHROTTI-NIGHT, seit 2000 wird diese witzige und „bekloppte“ Karnevalsshow in der Hausbrauerei „Uerige“ veranstaltet. Keine herkömmliche Sitzung wird hier praktiziert, sondern „schrottige“ Kleinkunst, Wortakrobatik oder auch mal peinliche Gesänge sollen „Spaß an der Freud’“ machen, der die tollen Tage über anhält.

Auch die Vorauswahl der „Künstler“ am gleichen Ort hat es in sich – also unbedingt in den eigenen karnevalistischen Kalender eintragen!

„Uerige“, Berger Straße 1 /Ecke Rheinstraße, 40213 Düsseldorf, www.uerige.de

 

 

STUNKSITZUNGEN ist das Schlagwort, das aus Köln über Neuss nach Düsseldorf alle Jahre wieder herübergeschwappt ist und im ZAKK an der Fichtenstraße schon zu einer Traditionsveranstaltung in der Düsseldorfer Karnevalszeit gehört. Sämtliche Sitzungen haben riesigen Zulauf und sind fast immer ausverkauft. Aber so mancher Besucher sieht in dem ehemals alternativen, politischen und kabarettistischem Karnevalstreiben auf der Bühne heute eher etablierten Karneval, der bis an dümmliche Geschmacksgrenzen geht. Wer sich selber ein Bild davon machen will, der sollte sich so früh wie möglich über genaue Termine der Stunksitzung informieren und Karten sichern.

ZAKK, Fichtenstraße 40, Stunk-Hotline: 02131-277499 oder ins Internet schauen: www.stunk.net / www.zakk.de / www.tas-neuss.de

(Die Stunksitzung ist 1983 von Kölner Studenten ins Leben gerufen worden, um eine Alternative gegenüber den Prunksitzungen des Kölner Karnevals in Form einer politischen Kabarett-Sitzung zu bieten. Als „Irokesen-Heinz“ hatte dabei der Kabarettist Jürgen Becker bis 1995 die Rolle eines Präsidenten übernommen.)

 

 

Eine etwas andere Art, seine Abneigung gegen den traditionellen Karneval zu zeigen ist neuerdings beim Anti-Pappnasen-Festival „Unite against Karneval“ zu sehen. 2006 spielten z.B. Planlos, Ohrwurm-Rockstars oder Garather Streetpunks Broilers für Tote-Hosen-Fans, tätowierte Badboys oder normale Abrocker, die sich in alternativer Karnevalsstimmung ertränken wollen. Ort ist das TOR 3 auf der Ronsdorfer Straße 143, Tel. 0211-7336497.

 

 

…auch als Marginalie möglich:

 

Zitate Heinrich Heines zum Thema „Karneval“:

„Aber heute ist schon Faschingssonntag […], und morgen und übermorgen sind die gefährlichsten Tage für die öffentliche Ruhe. Das Volk überlässt sich dann einer wahnsinnigen, fast verzweiflungsvollen Lust, alle Tollheit ist grauenhaft entzügelt,

und der Freyheitsrausch trinkt dann leicht Brüderschaft mit der Trunkenheit des

gewöhnlichen Weins.“ (aus „Lutezia“)

 

„Im Schloß zu Düsseldorf am Rheine wird Mummenschanz gehalten;

da flimmern die Kerzen, da rauscht die Musik, da tanzen die bunten Gestalten.“

(aus Romanzero“)

 

 

Schunkeln in der Region um Düsseldorf:

Wer es etwas ruhiger oder „anders“ mag, der kann sich auch im Umland mal bei diversen Karnevalsveranstaltungen und Umzügen umschauen.

In Erkrath, Hilden, Langenfeld, Monheim, Ratingen, Haan, Heiligenhaus, Neuss, Wülfrath, Velbert gibt es genügend Altweiber-Karnevalsfeiern, Straßenkarnevals-Umzüge oder Sitzungen und Paraden. Für Kinder und ganze Familien gibt es immer wieder Angebote.

Dazu sollte sich jeder Jeck im Internet rechtzeitig die diversen Kalender runterladen oder im Vorfeld Programmhefte, Zeitungsbeilagen und Handzettel besorgen, damit man die „Tollen Tage“ oder die „5. Jahreszeit“ in vollen Zügen geniessen kann!

 

 

Vom „Geistervertreiben“ bis zum „Zoch“ im Mai

Bevor das kirchliche Fasten und das ausschweifende Feiern in unserer Region zum Karnevals-Brauchtum führten, standen natürliche, urmenschliche und heidnische Rituale als Paten bereit. Die dunkle Jahreszeit ging ihrem Ende zu, der Frühling nahte. Böse Geister wurden mit bösen und hässlichen Masken vertrieben, Lärm und Gejohle machte allen Mut und den Dämonen Angst und schnelle Beine. Um Haus, Hof und Felder vollends fürs ganze Jahr von den Geistern zu befreien, legte man sich Felle oder Strohbüschel um, das sollte noch mehr abschrecken. Diese Leidenschaft sich zu Verkleiden hat sich bis heute wohl noch erhalten.

Bei den Kulturen des Mittelmeerraumes lassen sich ähnliche Feste, die meist mit dem Erwachen der Natur im Frühling in Zusammenhang stehen, nachweisen: In Ägypten feierte man das ausgelassene Fest zu Ehren der Göttin Isis, die Griechen veranstalten es für ihren Gott Dionysos und die Römer weihten es ihrem Gott Saturn und nannten die Festtage die Saturnalien.    

Aus dem 3. Jahrtausend v.Chr. gibt es eine Überlieferung, wo zum ersten Mal das Gleichheitsprinzip bei ausgelassenen Festen praktiziert wird -- und es ist bis heute ein charakteristisches Merkmal des Karnevals: Eine altbabylonische Inschrift aus dem                 gibt Kunde davon, dass unter dem Priesterkönig Gudea ein siebentägiges Fest gefeiert wurde und zwar nach Neujahr als symbolische Hochzeit eines Gottes. Die Inschrift besagt: “Kein Getreide wird an diesen Tagen gemahlen. Die Sklavin ist der Herrin gleichgestellt und der Sklave an seines Herrn Seite. Die Mächtige und der Niedere sind gleichgeachtet.”

Zurück ins Rheinland: Eine erste „Karnevalsgesellschaft“, so spekulieren jene, die gerne schon ganz früh karnevalistische Wurzeln in unserer Gegend entdeckt haben wollen, tauchte 1381 unter dem Namen „Geckenorden“(„geselscap van den gecken“) auf. In dieser Organisation ließ Graf Adolf von der Mark (später durch Heirat „von Kleve“) aus der Umgebung Freiherren, Grafen und Ritter bei Zusammenkünften eine gemeinsame Bekleidung, mit einem Gecken-Abbild daran befestigt, tragen.

Außerdem sollte genügend Platz für Scherz und Freude bei regelmäßigen Treffen sein. Hintergrund dafür mag nicht nur die Rheinische Frohnatur gewesen sein, sondern auch der Gedanke daran, dass es zunehmende innerdeutsche Streitigkeiten gab, die durch solch unterhaltsame Zusammentreffen vielleicht ungeschminkter ausgesprochen und thematisiert werden konnten. Sicherlich sollte auch der Besitzstand der einzelnen Vereinigungsmitglieder gesichert werden. Vielleicht klingt auch ein wenig die Rolle des Hofnarren an, der ja als einziger die Wahrheit hinausposaunen durfte… Dieser Gedanke ist bei der Bevölkerung sicher dankbar aufgenommen und noch weiter ausgebaut worden. Büttenreden, Lieder und auch die Hoppeditz-Reden haben da eine ihrer Wurzeln.

In einem Schreiben von 1440 gibt Herzog Gerhard (1437-1475) die Weisung, das Schloss „schönstens und bestens für den Fastelovend herzurichten“, damit wieder ein „Ereignis des Jahres“ daraus wird, das eine höchst willkommene Abwechslung zu eintönigen Tagen auf den Burgen im bergischen Umland bietet.

Im 15. Jahrhundert kamen die Herzöge besonders gerne zur Fastnachtszeit auf  das Schloss nach Düsseldorf, „um dort die Tage in zahlreicher Gesellschaft bei Tanz und Schmaus zu verleben“. Das wird 1585 bei der Hochzeit von Jakobe von Baden und dem Jungherzog Johann Wilhelm noch getopt mit fast unbeschreiblichem Prunk eines Maskenzuges, der aber im Juni gelegen, nichts mit Karneval zu tun hatte, sondern nur die Verliebtheiten in einen „Mummenschanz“ aufzeigt. Später dann, im Jahre1697, wird von Schwerttänzen seitens Düsseldorfer Metzger vor dem Hofe Jan Wellems (1658-1716) berichtet, was belegt, dass auch die einfache Bevölkerung nicht nur ihre Kunstfertigkeiten zeigen wollte, sondern auch am Karneval aktiv teilnahm und mit einbezogen wurde. Schon bei Herzog Gerhard sollen solche Schwerttänze, bei dem der „Winter geköpft“ wurde, damit der Frühling kommen kann, aufgeführt worden sein. Jan Wellems Gemahlin Anna Maria berichtete ihrem Onkel ausführlich von großartigen Maskenfesten und Narretei, die nicht nur zur Karnevalszeit stattfanden. Am Burgplatz und in angrenzenden Gassen schlich sich ums ein oder andere Mal Jan Wellem gut verkleidet unters heitere Narrenvolk. Häufig verkleidete sich das Regentenpaar auf Maskenbällen auch gemeinsam als Gastwirte und bedienten die Gäste. Im 1696 eröffneten ersten Opernhaus an der Mühlenstrasse gab es „Karnevalsopern“, die aber nur so hießen, weil sie an Karneval aufgeführt wurden. „Alt und jung ergötzte sich jubelnd an harmloser Mummerei“ schreibt 1921 Stadtarchivar Friedrich Lau kurz und knapp zum Thema „Anfänge des Karnevals“ in einem kleinen Abschnitt. Das Fastnachtstreiben trug bis ins 18. Jahrhundert familiäre Züge, man kannte sich von Angesicht zu Angesicht in der noch kleinen Stadt. In den Nachbarschaften und bei den Bewohnern einzelner Straßen fanden „Fastnachtszusammenkünfte“ statt. Aber alles eben nicht so ausschweifend, wie schon Ende des 18. Jahrhunderts in der Alten Kanzlei oder in der Flingerstraße. Von Ausschreitungen waren diese Feste aber auch nicht verschont, was zu Verboten von „unziemlichen Kostümen“ und das „Mitführen von Waffen und Stöcken“ führte. Die „Gulich und bergische wochentliche Nachrichten“ gaben 1781 eine Karnevalsbeilage heraus, die sehr humorvoll gewesen sein muss und noch einmal unterstreicht, dass Karneval schon lange ein großes Volksfest in Düsseldorf war.

Während der Besatzungszeit 1795 bis 1801 untersagten die Franzosen Maskeraden auf den Straßen grundsätzlich, Maskenbälle in den Häusern aber nicht. Es wurde üblich, dass jeder Maskierte sich eine Erlaubniskarte kaufen musste. Die Einnahmen davon dienten sozialen Zwecken, wie dem Armenhaus. Das war auch in den kommenden Jahren so ähnlich geregelt.

Davon ließen sich die Düsseldorfer aber nicht ihren Spaß an der Freud’ verderben. Und selbst, wenn sie keinen Stüber für die Maskenbälle sich leisten konnten gab es genug Ausweichmöglichkeiten sich zu verlustieren. An den Fastnachtstagen durften Gast-, Wein- und Kaffeestuben sogar die ganze Nacht über geöffnet haben!

 

Mit großer Freude stellte das neu entstandene Carnevals-Comité 1825 fest: „Unser Volksfest – denn so muß man unseren diesjährigen Karneval nennen – war durch Kraft und Einheit schnell zu Stande gekommen. Mit Ueberraschung verbreitete sich der Plan unserer Festlichkeiten durch die Stadt; eine menge Theilnehmer erbot sich theils zu kriegerischen, theils zu diplomatischen und bürgerlichen Rollen; alle Uebrigen zeigten ihre rege theilnahme durch baare Geldbeträge oder, was noch dankenswerther war, durch freiwilliges Herleihen ihrer Wagen und Geschirre, so dass also in diesen Faschingstagen ein Gemeinsinn, eine Gesammtkraft geweckt und gezeigt wurden, die nicht zu den gewöhnlichen gehören und daher ein ruhmwürdiges Andenken verdienen.“ Was da so freudig resümiert wurde, war der erste Düsseldorfer Rosenmontagszug, ein Ritterturnier auf dem Carlsplatz und das gesamte närrische Treiben im Karneval des Jahres 1825.

 

Zum ersten Mal wurde dem Karnevalstreiben ein fester Rahmen gegeben und der „organisierte Karneval“ begann auch gleich einen Rosenmontagszug auf die Beine zu stellen, an dem auch viele bekannte Künstler sich beteiligten wie Andreas Achenbach, Carl Gehrts, Norbert Burgsmüller oder Wilhelm Camphausen. Ferdinand Freiligrath oder Hoffmann von Fallersleben dichteten Karnevalslieder. Überhaupt ist die Beteiligung des Künstlervereins „Malkasten“ eine enorme Bereicherung des Düsseldorfer Karnevals gewesen. Die „Malerredouten“, die Fastnachtsscherze und die Maskenfeste inmitten herrlichster Dekorationen waren „Sterne am Himmel des Karnevals“! Die „Feste des Karnevals in einer höheren Sphäre“ sind bis in unsere heutigen Tage sehr beliebt.

Der erste Rosenmontagszug mit dem „Held (Prinz) Karneval“ soll von einer „unermesslichen Zahl“ von Zuschauern bejubelt worden sein. Selbst Blinde hätten sich durch die Straßen führen und den Zug sich beschreiben lassen.

 

Am Dienstag danach gab es dann auf dem Carlsplatz das berühmte Fastnachtsspiel. Berühmt deshalb, weil davon ein kolorierter Kupferstich von E. Thelott und H. Stilke gemacht wurde, der immer wieder gerne zur Bebilderung damaliger Karnevalfeste auf dem Carlsplatz herangezogen wird. Das Spiel bestand aus einem Ritterturnier, wo mit einer Lanze nach dem Ring gestochen wurde. Es war, wie der Rosenmontagszug ein Ereignis, dem viele Menschen aus Nah und Fern beiwohnten und „Volksmassen“ zogen an diesem Tage noch lange freudig feiernd durch die Altstadtstraßen.

Im darauffolgenden Jahr dann dieser Auszug aus einer Bekanntmachung: „.3. Gewaltsames Eindringen in Häuser und Läden, Beleidigungen oder Redereien aus streitsüchtiger Absicht, Verletzung der Ehrbarkeit und guten Sitten durch Aeußerungen oder Gebaerden sind den maskirten Personen strenge untersagt.“

 

Tja, und immer wieder wurde das ausschweifende Feiern der Düsseldorfer und vieler Besucher, die extra nach Düsseldorf zum Karnevalfeiern kamen, in geordnete Bahnen gelenkt. Auszug aus der Städtischen Polizeiverordnung von 1880:

„1. Die Maskeraden auf den Straßen und öffentlichen Plätzen sind nur an 3 Carnevalstagen erlaubt…Alle maskierten Personen, die auf den Straßen oder Bällen und an sonstigen der öffentlichen Lustbarkeit gewidmeten Orten, zu welchem dem Publikum der zutritt gegen Eintrittsgeld gestattet ist, erscheinen, sind verbunden, sich mit einer Polizeikarte, welche auf verlangen der Polizeibeamten denselben jederzeit vorzuzeigen ist, zu versehen. Diese Karten sind auf einen Tag gültig und können gegen eine zur Armenkasse fließende gebühr von 25 Reichs-Pfennig pro Karte auf dem Polizeibeamte sowie bei jedem exekutiven Polizeibeamten in Empfang genommen werden.“

Aus der Flut von sich jetzt bildenden Karnevalsvereinen im 19. Jahrhundert sind nur sechs übrig geblieben: Allgemeine Verein der Karnevalsfreunde von 1829, Düsseldorfer Radschläger (1880), Tonnengarde Niederkassel (1887), Große Karnevalsgesellschaft/Kaffeepöttche (1890), Düsseldorfer Bürgerwehr (1892) und Närrisch Welthus (1893). Büttenredner und Liederdichter sollen bei den Sitzungen kostenlos aufgetreten sein und ein Ehrentrunk aus dem vergoldeten Pokal, eine Ehrenmütze des Vereins oder ein Orden waren die einzige Entlohnung, aber auch große Anerkennung.

Im Jahr 1906, als kein Rosenmontagsumzug stattfand, muss wohl die Bevölkerung in Düsseldorf trotzdem in großer Feierlaune gewesen sein, denn wieder mal hieß es von oben herab verordnet: „Verboten sind Verkleidungen sowie Verteilung von bildlichen Darstellungen….welche gegen die Religion oder gute Sitten verstoßen…Gegenstände der öffentlichen Achtung herabwürdigen oder das Anstandsgefühl verletzen.“ Konfettiwerfen und Papierschlangen auf den Straßen war ebenso reglementiert wie laute Misstöne mit Tröten oder ähnlichem Lärmwerkzeug. Aber wie immer zu dieser Zeit war die Alleestraße (heute Heinrich-Heine-Allee) rappelvoll mit Herren in feinem Zwirn, verkleideten Kindern, Damen mit großen Hüten und dem wachsamen Augen der Polizei.

 

Gesellschafts-Maskenbälle, Kostümfeste, Tanz und vielfältigste Unterhaltung gab es in Restaurants, größeren Sälen (z.B. Tonhalle, Apollo), Hotels und zahlreichen „Bierpalästen“. Zu dem bunten Narrenvolk gesellten sich Drehorgelmänner, Harmonika- oder Mandolinen-Spieler und die beliebten „7-Brüder-Kapellen“. Das waren Blaskapellen, die damals nur zu Karnevals- und Kirmestagen spielen durften. Sie brachten manche Lokale oder Säle ganz spontan zum schunkeln. Gerangel um Zuschüsse für den „Zoch“ oder Kirchliche Vereine, die das Familienglück bedroht sahen, machten es den Karnevalisten in der  Zeit bis zum 1. Weltkrieg doch immer wieder schwer, weiter Rosenmontagszüge zu veranstalten. Aber tatkräftige Düsseldorfer, besonders wieder die „Malkasten“-Künstler, ebneten dem närrischen Treiben weiterhin den Weg. Die Krisenzeiten der Weltkriege und der Nachkriegsjahre überschreibt Alfons Houben in seinem Buch „3 x Düsseldorf Helau“ so: „Man tat nur so, als ob man ausgelassen wäre“ oder „Beim Karneval ließen die neuen Herren den Holzhammer noch in der Tasche“. Weitere Überschriften sind “Bald nach dem Krieg wieder Jeck“ oder „Es ging nicht immer alles fröhlich zu.“ Fehlte eine führende und organisierende Hand, dann fiel auch schon mal ein Zug aus, in akuten Kriegsjahren wurde es behördlicherseits verboten sich karnevalistisch zu betätigen.  „Humoristische Abende“ oder hier und da mal ein Ball sollten den Karneval auf geringer Sparflamme aufrecht erhalten. Es ging sogar soweit, dass Karneval verpönt war und dafür in diversen Unterhaltungsstätten ein „schrankenloses Vergnügungsleben herrschte“. 1928, 1929 und 1930 taten sich aber wieder Heimat- und Karnevalsvereine zusammen, die Künstlerschaft und das federführende Presse- und Verkehrsamt der Stadt, um „wohlgelungen gelobte“ Züge auf die Beine zu stellen. Der Zug im Jahr 1929 wurde mit großer Spendenfreudigkeit der Bevölkerung unterstützt und bei 18 Grad minus schunkelten sich alle herrlich warm! In den 1930er Jahren ging die Anpassung zugunsten der NS-Bewegung schleichend voran und manch ein Zeitgenosse wunderte sich, dass das NS-Regime nicht „mit dem Holzhammer zu Werke ging“. Ja es ging sogar soweit, dass man dem Karneval nach Kräften helfen wollte, wo er doch viele Jahre des Kampfes um Zuschüsse hinter sich hatte. Ein Zitat in einer Heimatzeitschrift: „So können wir in freudiger Erwartung zu neuen Taten rüsten, in kämpferischer Liebe zu Heimat, Volk und Führer!“ Diese Haltung gegenüber den Karnevalisten fand aber nicht nur Befürworter oder Mitläufer, sondern auch entschiedene Gegner und das auch bei Vereinsvorständen. Bilder von Hitler, Göring oder Goebbels, die noch an der Wand hingen bei Büttenreden oder anderen Karnevalsveranstaltungen, mussten für diese Zeit entfernt werden. In diesen Zeiten sind auch vermehrt Damensitzungen zu registrieren und sogar ein Amazonenkorps hat sich gegründet. Die Frauen emanzipierten sich im Karneval relativ beachtlich. Einer der führenden Köpfe der Karnevalisten, Leo Statz, wurde 1943 wegen seine ablehnende Haltung gegen das Regime und trotz vieler eindringlicher Gnadengesuche am Allerheiligentag hingerichtet. Ihm ist eine karnevalistische Verdienstmedaille gewidmet. Nach zaghaftem Wiederbeginn des Karnevals fand 1949 wieder ein „Zoch“ statt, ganz Düsseldorf sang und lachte.

 

In den 1950er Jahren schlichen sich auch immer wieder politisch heikle Themen in die Gestaltung der Wagen und Fußgruppen ein, was aus Bonn einige Rüffel einbrachte. Hinter den Kulissen der Karnevalisten ging es auch nicht immer friedlich zu und es gab so manche Vereinsaustritte oder Neugründungen und harsche Kritik am Charakter der Karnevalssitzungen. Verkommen zu „Schaustellungen rein repräsentativen Charakters“ böten dieser nur noch eine Plattform zum „Erzählen von faulen Witzen“. Das fröhliche Treiben auf den Straßen hat nachgelassen und sich mehr in die Häuser und Säle verzogen. Dort aber sollen nahezu „paradiesische Zustände“ geherrscht haben.

Im Jahre1990 gab es etwas ungewöhnliches im Winterbrauchtum: ein Rosenmontagszug im sonnigen Mai! Der Orkan „Vivian“ zwang aufgrund seiner Zerstörungskraft kurzfristig den „Zoch“ abzusagen und zu verlegen.

 

 

..jetzt ein paar Begriffe

 

(Alt-)Weiberfastnacht

Seinen Ursprung soll dieser ausgelassen gefeierte Donnerstag in Bonn-Beuel gehabt haben.

In Köln soll es im Mittelalter „Pfaffenfastnächte“ gegeben haben, wobei es in Nonnenklöstern hoch hergegangen sein soll. 1729 waren verkleidete Nonnen „voller Lust“ mit Feiern, Tanzen und Springen tagsüber beschäftigt und nachts, wenn die Äbtissin schlief, wurde bei Kaffee und Tee Karten oder Dame gespielt. Aber schon im 14. Jahrhundert  sollen in Städten die Ehefrauen aus „ratsfähigen Familien“ zu einem eigene Festmahl mit Tanz eingeladen worden sein. Witwen, Jungfrauen und auch Freudenmädchen wurden ab und zu als Gäste begrüßt. Nach vielen Jahren haben die Frauen solche Feierlichkeiten selbst in die Hand genommen und dabei auch spezielle Zeremonien festgelegt. Dazu gehörte auch das befristete Recht, den Herren der Schöpfung zu befehlen.

 

 

Der Begriff Karneval

Im 17. Jahrhundert formte sich aus dem italienischen „carne vale“  unser heutiges „Karneval“. Übersetzt heißt das so viel wie „Fleisch, lebe wohl“. Nach Angaben der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hängt dies wiederum mit dem Kirchenbegriff für den „Sonntag vor der Fleischenthaltung“ zusammen und dieser wurde mit „Domenica ante carnes tollendas“ tituliert. Der Begriff „Fastnacht“ sagt ja auch nichts anderes, als dass in der Nacht vor dem Fasten noch kräftig gefeiert wird. Wie wir wissen, geschieht dies nicht nur an einem Abend oder in einer Nacht sondern eine ganze Jahreszeit lang, nämlich in der „5. Jahreszeit“!

Eine andere Quelle sieht die Wurzel des Begriffs „Karneval“ in der Bezeichnung für die farbenprächtigen Schiffskarren, die bei den Römern in Umzügen zum Wiederbeginn der Schifffahrt mitgeführt wurden: „carrus navalis“ hießen diese. Den Aschermittwoch, der zu „Fleisch, lebe wohl“ passen würde, kannten die Römer vor der Übernahme des Christentums als Staatsreligion nicht.

 

 

Düsseldorf „Helau“!

Woher der Narrenruf  kommt, liegt ein wenig im Dunkeln und mancher sieht eine Verballhornung des kirchlichen „Halleluja“ darin oder den niederrheinischen Hirtenruf „Helo“. Der Jubel- und Freudenruf germanischer Stämme – Helava, Helau und Halav – sollen auch ein Ursprung sein. 1833 fand nach einem Maskenspiel auf dem Burgplatz abends, wie es heißt, die “Verlobung des Hanswursten unter Helau und Habuh mit Anna Dorothea Petronella Weichbusen” gefeiert.
Erklärungsversuche gibt es genug. Manche vermuten hinter dem “Helau” eine Abwandlung des Anrufs “Hallo”, der englisch ausgesprochen - “hällou” - dem Schlachtruf der Narren noch näher kommt. Andere bringen das Wort mit “Hellblau” oder “Halbblau” im Gegensatz zu Ganzblau (Zustand) in Zusammenhang. Ebenso zweifelhaft wie diese Deutungen dürfte jene sein, die “Helau” vom alten Ruf “Hol-über” ableitet, mit dem “Spätheimkehrer” nach dem Besuch - nicht nur - karnevalistischer Veranstaltungen die Fähre von der anderen Rheinseite heranholten. 

 

 

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SILVESTER - NEUJAHR - HEILIGE 3 KÖNIGE     ( Textausschnitte meistens aus 2006 !! )

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SILVESTER

 

Das alte Jahr totschießen.

 

Fast magisch zieht es den Düsseldorfer am Silvesterabend auf den großräumigen Burgplatz und somit auch direkt an den Rhein. Der freie Platz, der durch Brand des Schlosses 1872 und teilweisen Abriss entstand, bietet genug Raum für eine Bühne mit Programm und diversen Versorgungsbuden. Und was wohl am wichtigsten ist: hier kann man nach Herzenslust das Silvesterfeuerwerk bestaunen, das sich zusätzlich in den Wellen des Rheins spiegelt und hier trifft man seine Freunde. In der Nähe läuten die Altstadtkirchen das neue Jahr ein, das Panorama der gegenüberliegenden Oberkasseler Häuser ist ebenfalls ein Augenschmaus und es gibt Möglichkeiten seine eigenen Feuerwerkskörper zu entzünden. Von den Besuchern, vielleicht ganz unbewusst, wird gerade hier an die Ball- und Feuerwerks-Traditionen im damaligen kurfürstlichen Schloss angeknüpft. So lautete z.B. aus den 1780er Jahren ein Bericht: „Der Adel und die Räthe der Landes-Collegien hatten bis 1784 von Neujahr bis Fastnacht jeden Donnerstag einen Ball in dem Rittersaal des kurfürstlichen Schlosses. Von 6 bis 11 Uhr abends wechselten hier Menuette mit deutschen, englischen und französischen Tänzen. Für die Bürger war in derselben Zeit jeden Sonntag öffentlicher maskierter Nachtsball, wozu keiner ohne Maske zugelassen wurde; um Mitternacht jedoch musste sich jeder demaskieren.“ Wer noch weiter zurück in die Geschichte des Jahreswechsels gehen will, der gelangt zu altrömischen oder germanischen Riten, bei denen mit Lärm und Getöse die Wintergeister und Dämonen der Dunkelheit vertrieben werden sollten.

Nicht in der Innenstadt selber, aber am Stadtrand und in ländlichen Stadtteilen wurde noch bis zum Verbot im 18. Jahrhundert das „alte Jahr totgeschossen“ und das kommende Jahr mit einem „Neujahrsschießen“ begrüßt. Dabei wurde auch mit Pistolen in die Luft geschossen, wobei es auch immer wieder zu erheblichen Verletzungen gekommen ist. Heute sind Gottseidank zertifizierte und sichere Feuerwerke sowie Knallfrösche im Umlauf, ja sogar kinderfreundliches Tischfeuerwerk. Die Freude am Knallen und Lichterglanz ist bis heute ungebrochen, einzig Haustiere reagieren völlig verschreckt. Der Beginn des millionen-schweren Umsatzes mit Knallkörpern und Raketen aller Art ist gesetzlich auf den

29. Dezember festgelegt, das Zünden darf nicht vor Silvester-Nachmittag stattfinden.

 

Im Smoking aufs Silvesterschiff

Als Ballbesucher auf dem alten Schloss wird man sich fühlen können, wenn rechtzeitig zum Jahreswechsel eine der begehrten Silvesterfahrten auf dem Rhein gebucht wurde. Dann steht einem unvergesslichen Genuss dieser Nacht nichts mehr im Wege. Direkt am Burgplatz, neben dem Schlossturm und der „spanischen Treppe“, sind die Ausleger der Schifffahrtsgesellschaften, die mit Silvester-Buffet, Bordparty, DJ-Disco, Mitternachtssuppe

und gemütlicher Fahrt, z.B. bis zum südlichen Zons und zurück, einladen. Aber Achtung: Oft sind Damen in Abendkleidung und Herren in Abendanzug gewünscht!

 

Mitternächtliche Ausblicke

In den übrigen Stadtteilen sind Plätze und größere Straßen, meist ganz spontan, auch als Treffpunkte zur Begrüßung des neuen Jahres ausgeguckt. Die Kirchen bieten über das ganze Stadtgebiet verteilt „Silvester-Gottesdienste“ an und das mitternächtliche Begrüßungsgeläute gibt mit den Silvesterraketen das schönste akustische und optische Erlebnis ab, wenn man auf den bergigen Wald-Höhen Düsseldorfs einen Blick auf die Landeshauptstadt wirft.

Wer hier im Osten, zwischen Aaper Wald, Grafenberger Wald und Gerresheimer Höhen, noch nie zu Silvester diesen weitläufigen Anblick in Richtung Westen mit Freunden, zu Zweit oder alleine genossen hat, der hat mit Sicherheit etwas verpasst! Hier finden sich nicht selten seit vielen Jahren Hausgemeinschaften und Nachbarn ein, die zumindest das gemeinsame Anstoßen mit Sekt vor der feuerwerkserhellten Stadtkulisse als alljährliches Ritual entdeckt haben.

 

Jedem seine Party

Mehr noch als öffentliche Plätze besucht der Düsseldorfer Silvester-Galas oder -Partys in angesagten Clubs und Szene-Lokalitäten. Um aus diesem in unserer Stadt sehr reichhaltigem Angebot das richtige für sich herauszufinden, gibt es in Tageszeitungen, Szene-Magazinen und im Internet genügend Adressen und Termine, die für jeden etwas zu bieten haben. Es kann z.B. gewählt werden zwischen „Nachtresidenz“ mit Disco und Lounge an der Bahnstraße, Groß-Disco „3001“ in der Franziusstraße, „Altes Kesselhaus“-- Event-Treff des gehobenen Niveaus an der Hansaallee, Top-Disco„Checkers“ in der Königsallee oder dem „D-Sign Club“ und der „Berolina Lounge“ in der Berliner Allee. Die Pianobar „Frontpage“ am Mannesmannufer, das „MK2“—sonst mit „After-Work-Partys“ berühmt geworden --  in der Kaistraße oder die „Galerie Braunsteiner“ in der Krefelder Straße bieten  „silvestermäßig“ (so sagt der Düsseldorfer wirklich) auf jeden Fall ein Kontrastprogramm zu den Silvesterfeiern in Großveranstaltungszentren, in denen „geschwooft“, Live-Musik oder Themen-Programme geboten werden. Hier gehen der Düsseldorfer und die Besucher aus dem Umland gerne und mittlerweile traditionell ins „Tanzhaus NRW“ an der Erkrather Straße, ins Kommunikationszentrum „ZAKK“ an der Fichtenstraße, ins „Stahlwerk“ an der Ronsdorfer Straße oder ein paar Schritte weiter ins „TOR 3“. Ein ganz exklusiver Abend wird z.B. in „Roncallis Apollo Varieté“ unter der Rheinkniebrücke am Apollo-Platz  angeboten mit Bühnenprogramm, Sekt, Buffet und Künstler-Kontakten inklusive.

Dass die beliebten „Unterhaltungs- und Vergnügungsstätten“ in Düsseldorf sich es auch vor über 100 Jahren nicht nehmen ließen, in der Silvesternacht etwas ganz Besonderes zu bieten, zeigen die Inserate der Tages- und Abendzeitungen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Auf mehreren Seiten verteilt inserierten ja schon ohnehin alle sehr einladend und mit großen Werbesprüche für ihre Häuser. Zu Silvester aber kommen da noch ganz besondere Cocktail-Angebote hinzu, Tanz- und Konzertankündigungen, Festdiners oder eine versprochene Riesenstimmung an beiden Tagen sollen den Besuch schmackhaft machen. „Sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Karten, da im Vorjahre wegen Überfüllung geschlossen“ steht in den 1930er Jahren in dem Inserat der Rheinterrasse, andere Lokalitäten erbeten sich ebenfalls rechtzeitige Reservierungen. Schon damals war Silvester in Düsseldorfs öffentlichen Sälen, Kneipen oder Hotels beliebter als auf den Straßen mit Feuerwerk zu hantieren.

 

Der magische Silvester-Kreis

Der liebste Ort heutzutage Silvester zu feiern oder auch nur zu „verbringen“ -- fast ein Drittel aller Düsseldorfer sieht das laut Statistik so -- ist und bleibt das Zuhause mit besten Freunden und der Familie! Und dieses wiederkehrende Ritual, das so fest verankert ist wie im Fernsehprogramm am Silvesterabend das alljährliche „Dinner for One“, ist einem allzu menschlichen Bedürfnis entsprungen. In der „Nacht zwischen den Jahren“ betrachtete man für lange Zeiten den einzelnen Menschen als gefährdet gegenüber bösen Geistern. Die Gruppe mit Familie oder Freunden symbolisierte einen magischen in sich geschlossenen Kreis, den kein Dämon zu zerstören vermag. Hinzu kommt die Frage, was wohl das kommende neue Jahr bringen wird und ein gemeinsamer Rückblick auf das alte Jahr in gemütlicher Runde ist doch eine herrliche Sache.

In dem Spannungsfeld zwischen Befürchtungen, Sehnsüchten und Hoffnungen haben sich dabei Bräuche in unserer Gegend entwickelt, die selbst realistisch denkende und rheinische Frohnaturen abergläubisch werden lassen. Besondere Jahreswechsel mit ängstlichen Ausblicken in die Zukunft bildeten z.B. die Silvesternächte von 1900 oder 2000, alleine deren magischen Zahlen lösten schon unterschiedlichste Fantasien aus. Im Dezember 1899 wurde mit einer großen Feier das Apollo-Theater eröffnet und eine glanzvolle Silvester-Gala folgte, gleichzeitig fand eine Mondfinsternis statt und mitten in die allgemeine „prächtige Stadtentwicklung“ hinein fragten sich manche Düsseldorfer besorgt, was das neue Jahr 1900 ihnen bringen wird. Und als bestes Mittel sich mehr Sicherheit zu geben oder mit den Ängsten besser leben zu können, boten sich Orakel-Zeremonien an.

Um 1900 war das Bleigießen und die Deutung der entstehenden Bildnisse mit ausführlichen Beschreibungen sehr stark verbreitet und heute erlebt dieser Brauch wieder stärkeren Zuspruch (siehe Kasten). Leider sind die Angebote von Sets zum Bleigießen sehr beschränkt, was das Material und die Erläuterungen betrifft und machen heute den Anschein, als wäre dies kein besonders tiefgehendes Brauchtum, sondern nur billiges Beiwerk. Neben dem Bleigießen schwören vereinzelt Düsseldorfer auf  Tarot-Kartenlegen, wobei je nach Lage der Karten mit verschiedenen Symbolen und Farben, sich mit Erläuterungen und Assoziationen Antworten auf Fragen zur Zukunft ergeben. Es bedarf hier auch einer Vorbereitung mit entsprechenden Lektüren, um ein effizientes Orakeln zur erhalten.

 

 

Gottesdienste an Silvester

Nicht nur zu Silvester, sondern alle aktuellen Termine

evangelischer Kirchen, nach Stadtteilen sortiert,

erhält man unter der Info-Telefonnummer

0800-0818282 (kostenlos aus Düsseldorf anzuwählen)

oder über www.evangelisch-in-duesseldorf.de 

Haus der Kirche
Bastionstraße 6
40213 Düsseldorf
Telefon: 0211-8985-0
Telefax: 0211-8985-201
Mail: kkv@duesseldorf.ekir.de

 

Für die katholischen Kirchen sind Informationen erhältlich

über die Geschäftsstelle der katholischen Kirche in Düsseldorf,                                                  Katholische Kirche Düsseldorf                                                                                                       Schirmerstr. 8, 40211 Düsseldorf                                                                                                           Telefon 0211-90 10 20                                                                                                                                         Telefax 0211 - 90 10 222

oder www.katholisches-duesseldorf.de

 

 

Weitere Informationen auch über: www.kirche-in-duesseldorf.de,

dies ist ein Zusammenschluß christlicher Kirchen in Düsseldorf.

 

 

 

Besondere Aussichtsmöglichkeiten:

Den Aaper Wald erreicht man über die Oberrather Reichswaldallee. Südlich vom Aaper Wald, gelegen an der Galopp-Rennbahn, kann man auch gute Aussichtspunkte finden, die über die Fahnenburgstraße oder Rennbahnstraße zu erreichen sind. Die Höhen im Grafenberger Wald erklimmt man am besten vom Staufenplatz aus oder an der Kreuzung Ludenberger Straße/Bergische Landstraße/Benderstraße/Rennbahnstraße. Östlich des Pöhlenwegs und des Torfbruchs erhebt sich bewaldetes Gelände des Stadtteils Gerresheim mit kleinen Aussichtsplattformen. Die Gerresheimer Höhen am Rotthäuser Weg/Am Peschweg/Quadenhofstraße bieten ebenfalls fantastische Ausblicke auf Düsseldorf in der Silvesternacht.

 

Rheinturm Düsseldorf.

Auf 172,5 Metern Höhe ist man gleichauf mit mancher Feuerwerksrakete in den Günnewig-Restaurants „Panorama“ und „Top 180“.

Im Restaurant Top 180 dreht sich die Gäste-Plattform, sodass man innerhalb einer Drehung

einen Blick über alle Stadtteile Düsseldorfs werfen kann. Eine Webcam ermöglicht nicht ganz schwindelfreien Menschen sogar von hier oben einen Kamerablick, den man zu Hause am Bildschirm verfolgen kann.

Internet-Adresse hierzu: www.swd-ag.de/privatgewerbe/diverses_webcam.htm

 

Für Reservierungen und weitere Informationen:

Günnewig Rheinturm Restaurant Top 180
Stromstraße 20
40221 Düsseldorf

Tel.:  0211 - 84858

Fax:  0211 - 84850

Email: rheinturm@guennewig.de

Internet: www.rheinturm-restaurants-duesseldorf.de

 

 

…weitere Tipps, Termine, Rezepte und Ideen für Silvester:

www.duesseldorf.de

www.duesseldorf-tourismus.de

www.antenne-duesseldorf.de

www.google.de

www.bartime.de/silvester-duesseldorf.9.html

www.silvester.de/events-Duesseldorf.cfm

 

 

Adressen Schifffahrten zu Silvester:

 

Agentur Rita Hermann GmbH
Liebfrauenstrasse 41
D-55430 Oberwesel am Rhein

Telefon täglich - auch am Wochenende - 9 bis 23 Uhr:

Mobil 0179 250 6757

www.germany-travel.net

 

 

Köln-Düsseldorfer
Deutsche Rheinschiffahrt AG
Frankenwerft 35
50667 Köln
Tel:  02 21 / 20 88 - 3 18
Fax: 02 21 / 2 088 - 3 45

www.koeln-duesseldorfer.com

oder www.k-d.de

Weisse Flotte Düsseldorf GmbH
Fringsstraße 11 a
40221 Düsseldorf                                                                                                                                       Email : ticketverkauf@weisseflotteduesseldorf.de
Postfach 11 03 44
40503 Düsseldorf  
Tel. 02 11 - 30 86 72
Tel. 02 11 - 32 61 24  
Fax: 02 11 - 3 98 37 74                                                                                 www.weisseflotteduesseldorf.de

 

oder:   www.silvesterfahrt.de

 

 

 

 

 

Kasten:

Warum Silvester?...der Jahreswechsel hätte auch anders heißen können.

Der letzte Tag im Jahr wird heutzutage „Silvester“ benannt, weil dies der Todestag von Papst Silvester I. ist. Er starb im Jahre 335 n. Chr. in Rom. In seiner Zeit wird auch das Christentum zur römischen Staatsreligion. Das Fest an Silvester’s Todestag wird mindestens schon seit dem 5. Jahrhundert im ganzen christlichen Europa gefeiert. Erst im Jahre1691 wurde der Neujahrsbeginn von Papst Innozenz XII. bei uns auf den 1. Januar festgelegt, der Jahresbeginn wurde und wird immer noch ansonsten über Jahrhunderte unterschiedlich auf der Welt gefeiert. Wäre jemand anderer am 31. Dezember gestorben und hätte man dessen Namenstag festgelegt, dann hätten wir heute keinen „Waldbewohner“-Tag, was ungefähr die Übersetzung von „Silvester“ bedeutet.

 

 

Kasten:

Bleigießen oder Reichtum steht ins Haus!

Für Erwachsene und für Kinder kann das Bleigießen ein riesiger Spaß werden.

Versuchen sollte man es auf jeden Fall einmal.

Dazu braucht man eine mit Wasser gefüllte Schüssel und einen Löffel, der nicht sofort am Griff heiß wird, wenn er vom jeweiligen Fragenden über eine Kerze gehalten wird. In den Löffel wird eine kleine Bleiform gelegt, die beim Halten über der Kerze dann schmilzt und mit Schwung oder Gefühl wird das geschmolzene, silbrige Etwas ins Wasser gekippt. Die Form, die sich daraus unter Wasser bildet, wird dann unter Anteilnahme der ganzen Runde gedeutet, wobei spezielle Heftchen oder Zettel aus symbolhaften Vorstellungen nachhelfen. Mit einer Reihe von Wünschen, Vorstellungen und Fantastereien des Fragenden zusammen ergibt sich so eine eher negative oder positive Perspektive für das kommende Jahr.

 

Hier ein paar knappe Erläuterungen zu den Gebilden, die der jeweilige Bleigießer im Wasser zu erkennen glaubt:

Anker: Hier steht eine Reise demnächst ins Haus.
Blumen: Die nächste Zeit wird viel Freude bringen.
Drachen: Falls es im Moment Gegner gibt, die werden bald besiegt werden!
Elefant: Im Moment kann Dir keiner das Wasser reichen.
Fisch: Du solltest beim Spielen etwas wagen, das Glück winkt.
Geweih: Oh je, Frust in der Liebe.
Hexe: Es gibt ein paar Feinde in Deiner Umgebung.

Jagdhorn: Party und Vergnügen ohne Ende.
Käfer: Du machst Dich klein.
Krone: Reichtum steht ins Haus.
Laterne: Du wirst eine Erleuchtung erleben.
Löwe: Du hast viele Freunde.
Nagel: Was Du Dir schon lange wünschst geht in Erfüllung.
Palme: Eine Fernreise steht an. 
Schmetterling: Ein bisschen flatterhaft ist Dein Glück im Moment.
Vogel: Längeres Hoffen hat sich gelohnt, etwas geht in Erfüllung.
Weinstock: Ein Baby könnte sich bald ankündigen.

 

 

…guten Rutsch!

Ein gutgemeinter Wunsch zum Jahreswechsel ist mit einem kurzen „Guten Rutsch“ schnell gesagt und schon in früheren Jahren mit dem Hintergedanken ausgesprochen, dass man mit Holzschuhen auf eisigen Flächen gut rutschen soll. Der Jahreswechsel war und ist ja bei uns oft mit Schneematsch oder Glatteis begleitet, aber diese Assoziation zum Hineingleiten ins neue Jahr wird nur allgemein als Wortherleitung genannt. Zur Überraschung vieler wird in Herkunftsbüchern dieser „Rutsch“ aus dem Hebräischen abgeleitet. Auf das jüdische Neujahrsfest (Rosch Ha-Schana), das am 4./5. Oktober gefeiert wird, soll dieser Wunsch zurückgehen. "Rosh Ha-Schana" ist der erste Tag des Jahres.

„Rosch", das ist das Wort für "Kopf/Haupt" oder auch „Anfang“ und „Schana“ steht für das Jahr. "Rosch Ha-Schana" (Rosh Hashana), das ist dementsprechend also ganz einfach der (gute) Jahresanfang. 

Ein guter Rutsch wird vor Silvester entweder per Post verschickt oder Personen persönlich gewünscht, die man erst wieder im neuen Jahr treffen wird.

 

 

Alte Silvester- und Neujahrsspeisen aus dem Rheinland

Im Oberbergischen waren ausgesprochene Leckerbissen Pfannekuchen aus geriebenen Kartoffeln, auch „Riefkooche“/„Rievkooke“ genannt, mit Bratwurst oder Speckscheiben. Grünkohl mit frischer geräucherter Bratwurst und ein Kuchen „Neujahrsplatz“ mit Rosinen und Korinthen gab es ebenfalls zum Jahreswechsel.

Sauerkraut, mit den langen Krautfäden, sollte auch lange für Geld in der Börse sorgen. Linsensuppe diente mit seinen runden und flachen Linsen auch als Assoziation an Pfennige für die Familienkasse. Und die Schuppen vom Karpfenessen wurden an die Familienmitglieder verteilt, die sie in ihre Geldbeutel steckten, um dann ein ganzes Jahr lang für nie versiegenden Geldfluss zu sorgen. Auch Freunde und Verwandte bekamen Karpfen-Schuppen geschenkt.

 

 

Fondue oder Raclette—Schweizer Spezialitäten vereinen

sich neuerdings mit rheinischem Brauch

Jede zweite größere Familien- oder Freundesrunde bereitet als Silvesterschmaus

ein Fondue oder ein Raclette, die je nach Zutaten geschmacklich variieren können.

Beide Speisen sind nicht typisch düsseldorferisch, aber weil aus der Schweiz kommend

doch rheinisch! Raclette oder Fondue ergeben noch den zusätzlichen Spaß – auch für Kinder – dass man seine Speisen aus verschiedenen Töpfchen selber zusammenstellen kann und verschiedene Fleischsorten mit oder ohne Käse lecker vor den eigenen Augen brutzeln.

In der kommunikativen Runde schmeckt es auch einfach besser!

 

Hier die Grundrezepte:

 

Raclette normal, ohne Fleischiges

Zutaten (für 4 Personen): 500 g Kartoffeln, 200 g Raclette-Käse,
2 Tomaten, 100 g Gurken, 1/2 Paprika, 1/2 Zwiebel, 300 g Joghurt,
100 g Creme Fraiche oder Schmand, Pfeffer, Salz, Paprikapulver, Knoblauch nach Belieben.

Bei größerem Hunger eben immer etwas mehr….. Zubereitung: Kartoffeln kräftig unter fließendem Wasser waschen und mit Schale kochen. Pellen oder nicht Pellen, je nach Geschmack. Das Raclette-Gerät vorheizen und die Kartoffeln in einer Schüssel darauf warm halten. Raclette-Käse in dicke Scheiben schneiden und auf separaten Teller legen. Die Größe sollte dem der Raclette-Pfännchen entsprechen. Gewürze für Kartoffeln und Käse auf dem Tisch verteilen, damit jeder für sich würzen kann. Paprika, Gurke, Zwiebeln und Tomaten

kleingeschnitten in kleine Schüsseln geben und ums Raclette-Gerät hinstellen.

Joghurt mit der Creme fraiche (oder Schmand), Pfeffer, Salz, Paprikapulver und frischem Knoblauch verrühren. Die Pfännchen können nun von jedem, je nach Geschmack, mit den Zutaten und dem Käse darauf belegt werden. Das überbackene im Pfännchen wird dann mit Kartoffeln und der Sauce auf einem Teller zusammengefügt.
Varianten mit Salami-Wurst, Schinken o.ä. sind natürlich möglich. Auch die berühmten Silberzwiebelchen können noch auf den Teller dazugelegt werden.

Raclette Hawaii                                                                                                                                      Zutaten (für 4 Personen): 1 frische Ananas, 300g gekochter Schinken, 8 gleich große Kartoffeln,     2 mittelgroße Zwiebeln oder mehr und 600g Raclettekäse.                                                                           Zubereitung: Die Ananas passend fürs Pfännchen in Stücke schneiden. Gekochten Schinken in Streifen und die Zwiebeln in Würfel schneiden. Bitte auch in dieser Reihenfolge in die Pfännchen füllen und mit Kartoffelscheiben bedecken. Die Kartoffeln wie im Grundrezept beschrieben zubereiten. Käse in Scheiben schneiden und die gefüllten Pfännchen belegen.

Raclette Sweet and Sour

Zutaten (für 4 Personen): Flüssiger milder Honig, Senfpulver, trockener Sherry,

Sparerips, Rippli (schweiz. Fleisch von der Rippe), ger. Schinken, ger. Entenbrust – Menge des Fleisches je nach Appetit abschätzen.

Zubereitung: Milden flüssigen Honig mit etwas Senfpulver und trockenem Sherry verrühren. Sparerips oder dünn geschnittene Scheiben vom Rippli, geräuchertem Schinken oder geräucherter Entenbrust damit bepinseln und einziehen lassen.
Am Tisch dann das marinierter Fleisch oben auf der Grill- oder Steinplatte kurz braten und in die Pfännchen geben. Mit dem Käse belegen und unten überbacken. Als Dessert wird dazu ein Apfel-Preiselbeer-Kompott empfohlen.

 

Tipp: Mal verschiedene Käsesorten oder -varianten ausprobieren.



 

Käse-Fondue
Zutaten (für 4 Personen): 800 – 1.000 gr. Käse, für die Zubereitung von Käse-Fondue oder Cheese-Fondue eignen sich leicht schmelzbare Käsesorten wie zum Beispiel Raclette-Käse, Emmentaler, Edamer, Tilsiter oder Appenzeller Käse, 1 Knoblauchzehe, trockener Weißwein,

Weißbrot (Würfel vorbereiten), eventuell auch Champignons, kleine Pellkartoffeln, Röschen vom Blumenkohl oder von Broccoli, Birnen und Äpfel in Würfel geschnitten.                                                Zubereitung: Fondue-Topf  vorbereitend innen mit Knoblauchzehe einreiben.Geriebenen Käse zusammen mit trockenem Weißwein in den Fonduetopf füllen. Der Käse wird dann unter leichtem Umrühren durch Erhitzen zum Schmelzen gebracht. Fondue leicht kochend halten damit der Käse weich bleibt. Brote, bzw. kleine Brotwürfel, auf die Fondue-Gabel stecken und in den Käse eintauchen. Beim Herausziehen Gabel leicht drehen, bis der Käse abkühlt und hart wird. Die Weißbrotwürfel können vorher etwas geröstet werden. Alternative zu den Brothäppchen: kleine Pellkartoffeln, frische Champignons, Broccoli- oder Blumenkohlröschen, Apfel- oder Birnenstückchen.

Fleisch-Fondue
Zutaten: Spezielles Fondue-Fleisch aus der Metzgerei besorgen oder aus verschiedenen Angeboten selbst etwas aussuchen. Geeignet sind Schweine-, Rind- oder Putenfleisch, Öl mit den Gewürzen Thymian, Knoblauch oder Rosmarin, Fett/Öl für Fondue-Pfanne, diverse Suacen. Zubereitung: Die Fleischhäppchen sollten etwa 1,5 bis 2 cm lang sein. Vorbereitend können sie in Öl eingelegt werden, das mit etwas Thymian, Knoblauch oder Rosmarin gewürzt ist. Das Fett oder Öl wird im Fondue-Topf erhitzt, aber nicht zum Kochen gebracht. Die richtige Temperatur ist dann erreicht, wenn man mit einem Holzstäbchen im Fett rührt und sich am Stiel kleine Bläschen bilden. Welche Saucen und Dips zubereitet werden, bleibt jedem Geschmack selbst überlassen: z.B. Tomatensauce, Champignonsoße, Zwiebelsauce, Currysoße, Chili-Sauce, Kräutercreme, Joghurtsoße oder Aioli.

Schokoladen-Fondue für Kinder (auch „Fondue au Chocolat“)                                                              Zutaten: Schokolade, Wasser, Sahne, Kakao, Mandeln und frisches, in mundgerechte Stücke geschnittenes Obst. Zubereitung: Schokolade zunächst zerstückeln und zusammen mit Wasser in einem Topf erhitzen, bis sie geschmolzen ist. Sahne, eventuell auch Kakao dazugegeben und die Schokoladensoße umrühren. Vielleicht gehackte Mandeln hineinrühren. Als Obst können Äpfel, Birnen, Bananen, Orangen, Weintrauben usw. verwendet werden. Die klein geschnittenen Teile werden auf eine Fondue-Gabel gesteckt und in die Schokoladensauce eingetaucht. Alternativ können statt Obststücke auch kleine Kekse verwendet werden.

Auf Kindergeburtstagen wird das Schoko-Fondue-Essen oft mit einem Spiel verbunden.               Wer sein Obststück beim Eintauchen verliert, muss zum Beispiel ein Pfand abgeben.                            So etwas kennen wir ja vom Comic „Asterix bei den Schweizern“!

 

 

Getränke

Feuerzangenbowle und Cocktails sind auch nicht in Düsseldorfs Geschichte zu finden, aber seitdem der Film mit Heinz Rühmann „Die Feuerzangenbowle“ Kult wurde, ist auch das Getränk als solches sehr beliebt. Cocktails können schon seit über hundert Jahre zurückverfolgt werden, wo diese besonders werbewirksam zu Silvester angeboten wurden.

 

Hier ein paar Variationen:

 

Feuerzangenbowle

Zutaten: 1 Zuckerhut, 2 Flaschen Rotwein, 2-3 Apfelsinen, 1 Zitrone, evtl. Zimt- oder Vanillestange, 2 Gewürznelken, 1 Flasche Rum (54%igen). Zubereitung: Rotwein in feuerfesten Topf gießen und den Saft der Apfelsinen und der Zitrone sowie die Gewürznelken hinzufügen. Das Ganze darf jetzt nicht gekocht (!) nur erhitzt werden. Den speziellen Feuerzangenbowlen-Topf auf den Tisch stellen. Feuerzange mit dem Zuckerhut quer über den Topf legen. Etwa ein Wasserglas voll mit Rum füllen und damit gleichmäßig den Zuckerhut übergiessen bis sich dieser mit Rum vollgesogen hat. Den Zuckerhut vorsichtig anzünden. Der Zucker schmilzt allmählich und tropft in den heißen Wein. Hier kann man auch mal kurz das Licht ausmachen und die blau-violette Flamme bewundern! Sollte die Flamme erlöschen immer nur Rum in eine Schöpfkelle geben und dann etwas über den restlichen Zuckerhut giessen. Noch mal das Ganze umrühren und ein anregender Abend ist gewiß!


Silvester Punsch

 

Viele Freunde eingeladen und die große Frage: „Was trinken sie wohl alle?“ steht im Raum. Da kommt dieses Rezept genau richtig, denn der bekannte Silvester Punsch trifft fast jeden Geschmack, denn man kann ihn als fruchtig, frisch und herb beschreiben. Ein großes Bowle Gefäß wird mit allerlei klein geschnittenes Obst bestückt, das können Orangen, Kirschen aus dem Glas, Ananas und Kiwis sein. Nun werden je nach Massenandrang ca.1 Liter brauner Rum und 1 Liter weißer Rum, 1 Liter Ananassaft, 1 Liter Orangensaft, 0,5 Liter Grapefruitsaft, 0,2 Liter Grenadine, 3 cl Angostura Bitter und 0,5 Liter Kirschsaft (aus dem Glas Kirschen) gefüllt. Das alles wird schön verrührt und ca. 3 – 4 Stunden bevor die Gäste kommen in den Kühlschrank gestellt, damit die Früchte den Alkohol aufnehmen. Kleine Fruchtspießchen geben dem Ganzen noch einen Vitamin C – Schub und Vitamin C lässt den Kater am morgen nicht so quälend erscheinen. Königin der Nacht

 

Endlich mal etwas anderes, als nur mit Sekt oder Champagner ins neue Jahr anzustoßen. Mit der „Königin der Nacht“ liegt man auf jedem Geschmacksgebiet. Fruchtig und prickelnd-herb, so kann man diesen Silvestercocktail beschreiben. In einem Boston Shaker füllt man vorerst 2 cl Grand Manier, 2 cl Orangensaft mit Fruchtfleisch, 1 cl Grenadine und 1 dash Angostura Bitter. Diese Zutaten werden mit zwei Eiswürfel geshakt und in einem Sekt- oder Champagnerkelch abgeseiht. Danach wird mit ca. 9 cl Sekt oder Champagner aufgefüllt und dezent geschmückt. Champagner Cocktail

 

Er ist genauso ein Klassiker, wie „Diner for one“ und ein absolutes Muss zu Silvester! Man lege in einem Sektkelch oder einer Champagnerschale ein Stück Würfelzucker und beträufle dies mit Angostura Bitter. Danach füllt man das Ganze mit gekühlten Champagner auf, aber mit Vorsicht, denn es schäumt sehr. Blue Champagner

 

Durch seine bestechend blaue Erscheinung ist das ein absoluter Hingucker auf der Party und gehört somit auch zu den Silvester-Highlights. 2 cl Wodka, 2 cl Blue Curacao und 1 cl Zitronensaft werden in einem Boston Shaker mit zwei Eiswürfel geshakt und in einem Sekt- oder Champagnerkelch abgeseiht. Danach wird das Glas mit ca. 10 cl Champagner aufgefüllt und dezent geschmückt.Bellini

 

Pro Cocktail ist etwa ein halber frischer und reifer Pfirsich zu rechnen.
Zuerst die Pfirsichhälfte entkernen und waschen, trocknen und dünn die Haut abschälen. Dann wird das Fruchtfleisch zusammen mit der Grenadine im Blender pürriert. Das Pfirsichpüree in einen Sektkelch geben, langsam mit eiskaltem Sekt oder - noch edler - mit Champagner auffüllen und kurz umrühren.

 

Alle Cocktails aus: www.bartime.de

 

 

..folgender Text hat nicht nur Düsseldorfer Bezug! – er ist aber vielleicht auch für Düsseldorfer und Gäste interessant…

 

Glücksbringer und Silvester-Dekorationen

Auf Grußkarten mit Düsseldorf-Motiven, in kleinen Blumentöpfen mit Glücksklee-Gewächsen, auf Backwaren oder als Aufkleber für kleine Aufmerksamkeiten haben „Glücksbringer“ einen festen Platz erobert. Das Glücks-Schwein, auch aus Marzipan zum Verzehr sehr beliebt, erinnert gleich schon an das unverhoffte Glück, „wenn man Schwein hat“. Der Fliegenpilz verhieß früher plötzlich aufkommendes Glück – so wie Pilze eben aus dem Boden sprießen. Heute verbinden einige damit Glücksgefühle, die aus dem Genuß bestimmter Pilze heraus entstehen. Schornsteinfeger werden als Glücksbringer angesehen, weil sie traditionell immer zu Neujahr ihre Grüße an der Haustüre abgaben und dort, wo der „Schornstein noch raucht“, auf Wohlstand zu schließen ist. Beim Kleeblatt ist seine Seltenheit als Glücksbringer äußerst bekannt, nicht nur zu Silvester. In der christlichen Kirche wird in ihm auch das Symbol des Kreuzes gesehen. Die Schuppen eines Fisches erinnern an den Glanz von Münzen und symbolisieren Reichtum im kommenden Jahr. Den Misteln werden heilende Wirkungen und Unheil abwehrende Fähigkeiten zugeschrieben, daher sieht man sie zumindest auf alten Zeichnungen und Postkarten abgebildet. Blankpolierte Glücks-Cents sollen dem beschenkten Reichtum bringen und Hufeisen gehen auf Sage zurück, in der der bei einem Spiel unterlegene Teufel schwören musste, dass bei allen, die ein Hufeisen in ihrer Nähe haben, kein Unheil geschieht.

 

 

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NEUJAHR

 

…das erste Brauchtum eines Jahres !

 

Kaum haben die ersten Sekunden des neuen Jahres begonnen, schon begehen wir das „allererste“ Brauchtum eines jeden Jahres: nach uralter Sitte wünschen wir Freunden, Familienmitgliedern und Nachbarn viel Glück, Gesundheit und Segen für das kommende Jahr. Das fängt in den Straßen schon gleich beim Anzünden der Zündschnüre an und als Bekräftigung wird mit bekannten und unbekannten Nachbarn auf das neue Jahr mit einem Glas Schampus angestoßen. „Prost Neujahr“ oder „Frohes neues Jahr“ schallt es dann vielfach vor der Haustür oder von den Balkonen. Mundfaulen Düsseldorfern entweicht auch schon mal nur ein „Frohes Neues!“

Aus den 1920er Jahren wird berichtet, dass auf den Düsseldorfer Schulen Lehrer ihre Schüler anhielten, für deren Eltern Glückwunschtexte zu schreiben oder auch entsprechende Bilder zu zeichnen. Das ist heute noch in Kindergärten üblich und Neujahrsgrüße schickt man schon ein paar Tage vorher mit der Post, weil man entweder in den Weihnachtsferien unterwegs ist oder den Jahreswechsel zuhause verbringt.

Neujahrs-Glückwünsche überbringen, wenn z.B. Kinder ihre Paten besuchten und dafür Geschenke in Form von Gebäck erhielten oder Neujahrsumgänge, die von jungen Burschen auch als Brautwerbung in der Neujahrsnacht genutzt wurden, sind teilweise schon bis ins 16. Jahrhundert zurückzuverfolgen. Auch „Neujahrsansingen“ durch Handwerksgesellen, Arbeiter oder Kinder war im Rheinland üblich und all diese Aktivitäten haben den 1. Januar als „Ausruhetag“ zu einem der wenigen weltlichen Feiertage werden lassen. Und das ist auch heute noch gut so. Wo das „alte Jahr totgeschossen“ wurde, ist nun das „neue Jahr angeschossen“ worden und so mancher Düsseldorfer fühlt sich morgens wie „erschossen“. Die Landeshauptstadt kommt in dieser Nacht lange nicht zur Ruhe, denn die Partys in Sälen und Kneipen dauern bis in die Morgenstunden. Die alten „Heische-Bräuche“ mit ihrer Blütezeit im 19. Jahrhundert, das von Haus-zu-Haus-gehen, singen und Bachwerk erhalten, gibt es heute mitten in der Stadt nicht mehr.

 

„Neujährkes“

Der Neujahrsmorgen wird ruhig verbracht und erst einmal mit einem kräftigenden Frühstück begonnen. Dazu gehören traditionell auch die „Neujährchen/Neujährkes“, das sind Teilchen oder Hefegebäcke, die am Silvestertag für den Neujahrsmorgen gekauft wurden. Während bei den Heischegesängen der Kinder in vergangene Zeiten noch kranzartige Hefegebäcke verteilt wurden, sind es in den Bäckereien heute oft „Amerikaner“ oder „Hefe-Plunderteilchen“, die mit Schornsteinfegern, Glückskleeblätter oder Ähnlichem verziert sind. In den Altstadtbäckereien wie z.B. Hinkel kann man aber noch Backwaren „nach alter Art“ finden, weil man hier noch besonderen Wert auf Backtraditionen legt. Alte Tradition waren Neujahrsgeschenke unter „einfachen“ Düsseldorfern, wenn Bäcker, Kolonialwarenhändler, Metzger oder Wirte ihren regelmäßigen und guten Kunden „Et Neujährke“ überreichten. Der Bäcker schenkte gegen Ende des 19. Jahrhunderts z.B. einen deftigen „Bauern-Blatz“ (Gebäck aus Wasserweckenteig belegt mit Kümmel oder Zwiebeln, „Rheinischer Blatz“ ist mit Rosinen belegt), der Metzger eine Wurst und der Wirt eine Flasche Punsch.

Am Niederrhein entstand ein regelrechter Wettstreit in den Familien, um Erster beim Glückwünschen zu sein, was immer mit Überraschungseffekten verbunden war. In Köln gab es den Begriff „das Neujahr abgewinnen“ dafür.

Dieses „Überraschen“ drückt sich in dem Begriff „Verosche oder Vrosche“ aus, woraus sich wiederum am Niederrhein der Brauch entwickelte, nun Nachbarn und Freunde zu besuchen. Bei diesen Besuchen, die es heute noch Richtung Holland vereinzelt gibt, werden dann auch Schnaps und Gebäck gereicht. Neujahrsgebäck waren z.B. auch der „Wängel“ oder das „Glücksrad“, im Bergischen eine „Brezel“.

 

„Neujahr“ dauert manchmal viele Tage!

Bei den Neujahrsgeschenken machte man früher keine sozialen Ausnahmen und

aus dem 17. Jahrhundert sind im Düsseldorfer Raum münzähnliche Neujahrs-Geschenkstücke des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm bekannt, die er an seine Beamten und Hofleute verschenkte, um ihnen so von höchster Stelle aus, alles Gute für das neue Jahr zu wünschen. Aus dem Jahre 1634 gibt es ein Neujahrsstück mit der Inschrift „POST NUBILA PHAEBUS“, was etwa heißt „nach Wolken Sonnenschein“. Hier hegte der Fürst offensichtlich den Wunsch, nach dem Dreißigjährigen Krieg, dass wieder Ruhe ins Land einkehrt. In einem anderen Neujahrsstück aus 1639 sieht man einen Arm mit einem Schwert, das schützend über die Stadt Düsseldorf aus den Wolken gehalten wird: „NON VOS DESERAM“. „Ich werde euch nicht im Stich lassen“, wobei hier der göttliche Schutz gemeint ist, bei dem Wunsche fremde Kriegsvölker wie Holländer, Hessen oder Kaiserliche Truppen, von Düsseldorf fernzuhalten. Im Jahre 1642 trägt das Neujahrsstück das Motiv einer Friedenstaube mit einem Ölzweig: „AUSPICIUM MELIORIS AEVI“, „Vorzeichen eines besseren Zeitalters“. Hier stand der Wunsch des Pfalzgrafen dahinter, nach einer Einladung zur Friedenskonferenz in Münster, dass bald Frieden herrschen wird.

 

In den Tagen und sogar noch Wochen nach Neujahr werden immer noch Neujahrswünsche am Telefon, in Emails oder persönlichen Begrüßungen ausgesprochen und genauso verhält es sich mit Neujahrskonzerten und Neujahrsempfängen, die nicht nur in Düsseldorf üblich geworden sind, um jeweilige Gruppierungen auf das neue Jahr „einzuschwören“ oder sich zu motivieren für kommende Aufgaben!

 

 

Neujahrskonzerte  -- das neue Jahr wird angesungen und musikalisch begrüßt.

In der Tonhalle am Rhein, im Opernhaus und anderen Konzertsälen werden Neujahrskonzerte angekündigt, aber diese finden in den Tagen unmittelbar nach dem Neujahrstag statt, deshalb im Internet oder den Tageszeitungen die genauen Termine abfragen.

www.tonhalle-duesseldorf.de / www.rheinoper.de 

Am Vormittag des Neujahrstages wird es auf jeden Fall in Kirchen bei den Messen und Gottesdiensten eine musikalische Begrüßung des neuen Jahres geben.

Überhaupt findet man in manchen Quellen den Hinweis, dass Trompetenklänge oder gar ein Lärm-Brauchtum nicht zum Geistervetreiben gedacht war, sondern nach Mitternacht der Begrüßung des neuen Jahres galt und sogar mehr noch, Freude und Ehrung ausdrücken sollte.

Im Bergischen Land waren bei den Protestanten noch bis zum 1. Weltkrieg „Sängergrüße“ in den Dörfern und auf Höfen üblich, wobei Männerchöre umherzogen.

 

 

Tipps für erste Schritte im neuen Jahr.

Vormittagsmessen und –Gottesdienste gleich zur Einstimmung auf das neue Jahr,

wie wäre es damit? Auskünfte geben die Info-Telefonnummern der Kirchen.

Was wohl an diesem Neujahrsmorgen das Schönste ist: frische Luft schnappen, mit einem Spaziergang (in wärmender Kleidung eingehüllt) durch leere Straßen gehen und z.B. den Rhein an der Rheinuferpromenade entlangspazieren. Einen klaren Kopf fürs neue Jahr bekommt man auch im Gerresheimer oder im Grafenberger Wald bei einem Spaziergang. Der Volksgarten und der Südpark sind ebenfalls ideale Sauerstoff-Tankstellen, wie Hofgarten, Nordpark und andere große Grünanlagen. Hierzu genauere Infos unter: www.duesseldorf.de/stadtgruen/parks/index.shtml

 

Ein besonderer Spaß, so schwören einige Düsseldorfer schon seit Jahren, sind wohl Fahrten vormittags in leeren Straßenbahnen und Bussen der Rheinbahn, wo sich die langen Strecken wie z.B. 701 (Benrath—Rath), 704 ( Derendorf—Neuss), 707 (Wersten—Unterrath) oder 712 ( Ratingen—Flehe) als prima Fahrgelegenheiten anbieten. Wer kein Ticket 2000 besitzt, kann sich idealerweise diesen übertragbaren Fahrausweis ausleihen.

Über Fahrzeiten und Strecken informiert die Internet-Adresse: www.rheinbahn.de.

 

Eine andere ausgefallene Idee wird jedes Jahr für den späten Neujahrstag vorgeschlagen: ein Besuch im Zoo. Da wir den bekanntlich in Düsseldorf seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr haben, bietet sich hier der äußerst beliebte Aquazoo im Norden Düsseldorfs an. Sie finden hier neben den vielen Fischarten, ein Haibecken, ein Land-Terrarium und –Aquarium, eine kleine Affenkolonie und Eselspinguine. Genaue Zeiten müssten allerdings noch einmal telefonisch erfragt werden, aber solch ein Besuch zum Jahresbeginn bringt vielleicht neue und frische Gedanken fürs kommende Jahr!

Aquazoo-Löbbecke Museum Düsseldorf
Kaiserswerther Str. 380
40200 Düsseldorf
Telefon: 0211-89.96150
Fax: 0211-89.94493

Für alle anderen Zoofreunde wird sich als Neujahrs-Tipp unter www.partnerzoo.de die richtige Adresse und das richtige Angebot finden lassen.

 

Für Museumsbesuche bieten sich z.B. folgende Düsseldorfer Institute an: NRW-Forum Kultur und Wirtschaft im Ehrenhof, SchifffahrtMuseum im Schlossturm am Burgplatz, Kunsthalle am Grabbeplatz  sowie „K20“ (Kunstsammlung/20.Jahrhundert) am Grabbeplatz und K21 (Kunstsammlung 21. Jahrhundert) im alten Ständehaus am Kaiserteich.. Es gelten die Sonntags-Öffnungszeiten. Infos: www.duesseldorf.de

 

…und wer sich schwimmend dem neuen Jahr nähern will, der kann dies z.B. im „Düsselstrand“, einem sogenannten Spaßbad, an der Kettwiger Straße 50 tun:

Neujahr 12—20 Uhr.

Info-Telefone: Tel. 821-6220 Kasse, Tel. 821-6222 Schwimmhalle, Tel. 821-6411 Verwaltung, Tel. 821-6414 Sauna. Vorwahl ist immer die 0211.

Andere Bäder-Informationen finden Sie unter: www.baeder-duesseldorf.de

 

 

Neujahrsfeiern gab es schon im alten Rom

Das Fest zum Jahresbeginn wurde nicht nur in Rom sehr ausschweifend gefeiert und die Christen hatten es schwer, diesem heidnischen Treiben ein Ende zu bereiten. Im 13. Jahrhundert versuchte die christliche Kirche dem 1. Januar einen christlichen Hintergrund zu geben, in dem eine Textstelle bei Lukas (2,21) zitiert wurde, wo Jesus acht Tage nach seiner Geburt beschnitten worden sein soll. 1691 bestätigte die Kirche unter Papst Innozenz XII. offiziell den 1. Januar als Neujahrstag, der bis ins Mittelalter hinein als eine Art „Fest der Narren“ begangen wurde, an dem man sich maskierte und allerlei Unfug trieb.

In der Nacht vom 31.12. auf den 1.1. feiert man ja heute noch etwas heidnisch mit viel Lärm,

Feuerwerk, Partys, Essen, Trinken und Tanz.

 

 
 

…nur als Vorschlag!

Ein Kasten für unsere Japanischen Mitbürger??????

 Die Japanischen Mitbürger in Düsseldorf haben am 31.12. und an Neujahr spezielle Feiern zum Jahreswechsel, was wir an dieser Stelle ruhig erwähnen sollten, denn schließlich ist in der Landeshauptstadt die größte Japanische Kolonie in Europa ansässig!

Auf der Homepage des japanischen Generalkonsulats finden wir folgenden Text:                                Am 31. Dezember (ômisoka) isst man toshikoshi-soba, ein Gericht mit besonders langen, dünnen Buchweizennudeln, die das Erreichen eines hohen Alters und familiäres Wohlergehen verheißen. In manchen Gegenden ziehen verkleidete und maskierte Leute von Tür zu Tür und führen z.B. den Löwentanz (shishimai) auf. Wenn Mitternacht naht, werden in den buddhistischen Tempeln im ganzen Land die Glocken 108 Mal angeschlagen (joya no kane). Jeder dieser Glockenschläge erlöst den Menschen von einer der 108 irdischen Begierden, so dass er mit Verklingen des letzten Tones um Mitternacht unbeschwert in das neue Jahr eintreten kann. Und so besuchen an Silvester und Neujahr viele Millionen Japaner die Tempel und Schreine, um Glück und Gesundheit im neuen Jahr zu erbitten und durch den Kauf von Orakellosen (o-mikuji) einen ersten Einblick in ihre zukünftigen Geschicke zu erhalten.

So wird auch der Tempel in Oberkassel für viele Japaner zum Ausflugsziel am ersten Tag des neuen Jahres.

 

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Der Dreikönigstag

Magier, Astronomen, Heilige, Weisen aus dem Morgenland, Seher, Könige…..

Ein Feiertag, an dem in NRW nicht arbeitsfrei ist und an dem Geschäfte nicht geschlossen haben? Richtig: der 6. Januar, im Kalender steht „Heilige Drei Könige“ und in den meisten Düsseldorfer Familien ist es Brauch, dass zu diesem Tag der Weihnachtsbaum abgeschmückt und „entsorgt“ wird. Vielleicht weil der Tannenbaum schon heftig nadelt oder auch die Weihnachtsferien zu Ende gehen, so recht weiß das keiner, es „war schließlich schon immer so“. Was schon in früheren Jahren auf jeden Fall „immer so war“: Der Baum wurde in dieser Zeit endlich „geplündert“ oder „leergefuttert“, denn an ihn hängte man als Dekoration kleine Geschenke, Gebäck oder Süßigkeiten. Die Weihnachtszeit war hiermit beendet.

An diesem Tag kann man aber noch etwas anderes in Düsseldorf beobachten: In weiten Gewändern, mit Kopftüchern, goldenen Kronen und bunten Bändern geschmückt laufen Kinder und manchmal auch Erwachsene durch die Straßen mit einem großen Stern an einem Stab vorneweg und mit Sammelbüchsen in der Hand. Und einer von den jeweiligen Trios ist immer mit braungeschminktem Gesicht dabei, manchmal ist die dunkle Haut auch echt.

 

Drei Kronen unterwegs

Die drei „Weisen aus dem Morgenland“, bzw. die „Heiligen Drei Könige“ sind wieder unterwegs! Die Jungen und Mädchen gehen von Haus zu Haus, singen dabei Lieder und sammeln Geld für arme Kinder oder spezielle Projekte in ärmeren Ländern. Und Süßigkeiten gibt es natürlich auch sehr oft für die singenden Kindergruppen.

Die Sternsinger der St. Antonius Gemeinde in Düsseldorf-Oberkassel gehen z.B. in rotweißen Messdiener-Gewändern, aber ein „schwarzer Edelmann“ ist auch dabei. Eine ganz bunte Truppe hingegen waren 2006 z.B. die Sternsinger der katholischen Pfarrgemeinde St. Martin aus Bilk, sie durften sogar im NRW-Landtag ihre Lieder singen und den Segensspruch für das große Haus abgeben.

Das Weihrauch-Schwenken dabei gibt es schon lange nicht mehr und nur nach Voranmeldung beim jeweiligen Pfarramt kommen die Sternsinger vorbei.

Man könnte diesen Brauch auch als Aktion „Kinder helfen Kindern“ bezeichnen. Jährlich beteiligen sich mittlerweile bundesweit etwa 500.000 Tausend Kinder daran und seit 1959 wurden bislang über 40.000 Projekte unterstützt und mehr als 396  Millionen Euro eingesammelt. Die Düsseldorfer Staatskanzlei lädt jedes Jahr Sternsinger in seine Räume ein, um diesen stellvertretend herzlich für ihren Einsatz zu danken. Am 6. Januar 2006 ist sogar Bundespräsident Horst Köhler im NRW-Landtag von 50 Sternsingern aus allen Bistümern des Landes empfangen worden und auch der Düsseldorfer Oberbürgermeister lädt Sternsinger in das Rathaus ein, was den neuentstandenen Stellenwert des Dreikönigsfestes als Brauchtum in der Landeshauptstadt deutlich macht.

Besonders in Düsseldorfs Stadtteilen, die noch etwas dörflichen Charakter haben, ist dieser Brauch fest verankert und steht dick unterstrichen im Kalender. Und am Stadtrand sind dann auch schon mal Senioren unterwegs, um den Sternsinger-Kindern den beschwerlichen Weg zu den Bauernhöfen abzunehmen. Als Dank erhalten alle Spender eine Segnung für das Haus und seine Bewohner. Die Sternsinger schreiben dann mit Kreide die Buchstaben „C, M, B“ und die Jahreszahl auf die Tür oder auf den Türrahmen. Aber auch in der Innenstadt werden Kinder in den Kirchengemeinden und Schulen vermehrt mit diesem alten Segnungs-Brauchtum vertraut gemacht und es gibt nach dem 6. Januar eines jeden Jahres immer ein großes „Spendenzählen“, wo den Sternsingern ein großes Lob und ein dickes Dankeschön gesprochen wird. Für Leute, denen die Beschriftung zu unordentlich aussieht oder die Angst um ihre Tür haben, gibt es von pfiffigen Düsseldorfer Sternsingern Klebebänder oder maschinell bedruckte Aufkleber -- typisch Werbestadt Düsseldorf.

Einem heidnische Schutzzauber liegen die oben genannten Segnungen der Sternsinger zugrunde und sie wurden am Jahresanfang für das ganze Jahr geltend ausgesprochen.

 „Sternsinger“ sind schon mindestens seit dem 16. Jahrhundert unterwegs und oft waren es Schulkinder mit ihren Lehrern, die den Menschen in deren Häusern von der Geburt und dem Leben  von Christus vorsangen. Als Dank gab es dann kleine Geschenke wie Äpfel oder Nüsse und das Haus wurde gesegnet, an die Türen wurden Kreuze gemalt.  Dazu muss man auch wissen, dass Schüler zu dieser damaligen Zeit auch um Almosen baten, denn sie mussten für den Schulbesuch Kost- und Schulgelder bezahlen. Durch das Singen konnten sie sich so etwas „hinzuverdienen“. Das galt nicht nur in Düsseldorf so, sondern auch in allen anderen Städten, die (Latein-) Schulen in ihren Mauern betrieben. Seit etwa dem Mittelalter schrieb man die die drei Buchstaben nicht nur an die Türen sondern, was für Pilger unterwegs sehr praktisch war, auch auf Zettel, Stoff oder anderes beschreibbares Material.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde diese Tradition nicht mehr so ernst genommen, erst in den 1950er Jahren setzte wieder eine Belebung des „Sternsingens“ ein.

 

 

Dreikönigs-Abend und Königsspiel mit Bohne

Als einen „weiteren Festtag für groß und klein“ wird in dem Buch „Geschichte der Stadt Düsseldorf“ von Friedrich Lau der „Heilige-Dreikönigs-Abend“ kurz beschrieben. Im Fürstenschloß, im Rathaus und in den Bürgerhäusern hat man sich demnach versammelt, um gemeinsam „festlich zu Schmausen“. In den jeweiligen großen Tafelrunden, sollen dann ein König und eine Königin ausgewählt worden sein, die für diese Ehre alles bezahlten.

Eine andere Quelle besagt, dass an solch Abenden, die ja auch das Ende der „Rauhnächte“ waren, auch fröhliche (Familien-) Feste gefeiert wurden, die sogar als Beginn der Karnevalszeit angesehen wurden. Rauhnächte sind die 6 Tage des alten Jahres und 6 Tage des neuen Jahres, also vom 25.12. bis 6.1. und es ist die Zeitspanne zwischen der Geburt Jesu und seiner taufe. In dieser Zeit sollte man z.B. keine Wäsche waschen, Werkstatt, Haus und Hof müssen aufgeräumt sein, denn Dämonen und böse Geister bestraften die kleinste Unordnung. Es gab sogar ein Arbeitsverbot. Frauen und Kinder durften bei Anbruch der Dunkelheit die Straße nicht mehr betreten. Diese 12 Tage wurden auch als „heilige Zeit“ angesehen, in der Arbeit und Gerichtsbarkeit zu ruhen hatten. Noch heute trifft man Menschen in Düsseldorf, die wirklich keine Wäsche in dieser Zeit waschen!

Aber zurück zum „Dreikönigs-Abend“: Bei der Wahl von König oder Königin wurde etwa seit dem 13. Jahrhundert vom „Freudenkönig“ oder „Bohnenkönig“ gesprochen. Die Auslosung am Dreikönigstag für dieses Königsspiel begann mit dem Einbacken einer Bohne, Münze, Erbse oder Mandel. Dieses Königsspiel war in ganz Europa beliebt. Mit einer schwarzen Bohne wurde der König bestimmt und mit einer weißen Bohne die Königin.

Herzogin Jacobe von Baden hatte, laut einem Rundschreiben von 1595, einmal das Vergnügen, solch eine Königin zu sein. Auch im Rathaus fand mit dem gesamten Magistrat ein solches Königsessen statt. Mitte des 18. Jahrhunderts ist dann Schluß gewesen mit solchen Dreikönigs-Festtagsessen. Ratsherren und Stadtdiener bekamen als „Entschädigung

für die ihnen gewohnheitsmäßig zustehenden kulinarischen Genüsse“ Geld aus der Stadtkasse. War das die Geburtsstunde des „Trinkgeldes“? Man könnte es fast annehmen, denn es gab viele Anlässe an denen im Rathaus geschmaust wurde, die aber mehr und mehr die Stadtdiener ausschlossen oder komplett nicht mehr gefeiert wurden. So waren das z.B. das Festessen bei der Bürgermeisterwahl, ein alljährliches Gerichtsessen oder am Osterabend ein Ostereierschmaus. Das „Bohnenkönigsfest“ wird mit „Bohnenball“ heutzutage noch am Vorabend des Dreikönigsfestes z.B. in der Gegend von Prüm oder Daun gefeiert.

 

 

Im Kasten:

C.M.B. – Spuren von drei „Magiern“      

"Christus Mansionem Benedicat" sollen die Anfangs-Buchstaben bedeuten, was auf Deutsch heisst: "Christus segne dieses Haus". Mit diesem Segen soll alles Böse von den Häusern ferngehalten werden. Andere Interpretationen sagen, dass die Buchstaben auf die Namen der „Drei Heiligen“, „Drei Könige“ oder „Drei Magier“ zurückgehen, nämlich Caspar, was im Persischen „Hüter des Schatzes“ bedeutet; Melchior bedeutet im Hebräischen „Mein König ist das Licht“ und Balthasar schließlich heißt im Babylonischen „Gott schützt das Leben“.

Ob es wirklich nur drei „Weisen aus dem Morgenland waren“ oder mehr, woher sie genau gekommen sind und welcher Sternenkonstellation sie gefolgt sind, wird immer noch erforscht.

Aber das heutige Sternsingen bezieht sich auf das 2. Kapitel im Matthäus-Evangelium, wo von dem Besuch der Herren an der Krippe in Bethlehem berichtet wird. Aus den „Weisen“ wurden dann später, erstmals im 3. Jahrhundert, „Könige“, weil die wertvollen Gaben, die sie mit sich trugen, aus Gold, Weihrauch und Myrrhe bestanden und sie ja auch von König Herodes empfangen wurden.

Gold stand für Königswürde, Weihrauch für Gottheit und Myrrhe für den Tod.

Die Weisen waren die ersten Heiden die dem Gottessohn huldigten, sie standen auch symbolisch als Vertreter für verschiedene Erdteile, deshalb wurde und wird auch immer einer von ihnen mit dunkler Hautfarbe dargestellt. Alle drei versinnbildlichen zudem auch die drei Lebensaltersabschnitte: Jüngling, Mann und Greis.

Ihre Namen waren dann im 9. Jahrhundert schon allgemein bekannt. Ihre Gebeine sollen im „Dreikönigsschrein“ im Kölner Dom liegen, als Geschenk von Kaiser Barbarossa an den Kölner Erzbischof für dessen Hilfe bei der Eroberung Mailands, wo die Reliquien bis dahin lagen. Als die Italiener später die Rückgabe der Gebeine forderten, gab man ihnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Schienbein, zwei Wadenbeine und einen Halswirbel…

Mit den Drei-Königs-Reliquien stand die Geschichte Kölns seitdem in einem engen Zusammenhang. Weil der Schrein im Mittelalter zigtausende Pilger angezogen hatte, wurde Köln zu einem großen Pilgerziel in Europa und hat somit vielleicht den Magiern seinen großen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Aufschwung zu verdanken. Drei Kronen schmücken noch heute das Kölner Stadtwappen.

 

 

Im Kasten:

Epiphaniasfest                                                                                                                                                Das „Dreikönigsbrauchtum“ hat den eigentlichen Festcharakter dieses Tages überdeckt:                   Am 6. Januar feiern die Kirchen fast 2000 Jahre schon das „Fest der Erscheinung des Herrn“- mit dem alten griechischen Wort: „Epiphanie“. Die Heiligen Drei Könige, die Magier oder Sterndeuter aus dem Osten, gingen dem Stern nach, fanden das Kind in der Krippe und beteten es als den „neugeborenen König“ der Welt an, wie es beim Evangelisten Matthäus heißt. Und hier erscheint Gott den Menschen, in diesem Fall auch noch drei Heiden, nicht als prunkliebender König mit Insignien der Macht, sondern ganz gewöhnlich und zerbrechlich als kleiner Junge in einer Futterkrippe eines armseligen Viehstalls.

Die Verehrung der drei Männer wurde im Abendland dem Weihnachtsfest zugeordnet,

der 6. Januar war das „alte Weihnachtsfest“ und im 4. Jahrhundert wurde dann aber zunehmend der 25. Dezember als Geburtsfest Christi gefeiert. Der 6. Januar blieb übrig als Jesus’ Tauftermin im Jordan und als Beglaubigung, dass er der Messias und Gottes Sohn ist, bestehen. Die „Volksfrömmigkeit“ des Mittelalters rückte die Verehrung der drei Könige immer stärker in den Vordergrund und nach der Überführung ihrer Gebeine nach Köln war seitdem der 6. Januar als Drei-Königs-Tag nicht mehr wegzudenken.

In anderen Kirchen wird noch heute am 6. Januar die Geburt Christi gefeiert.

In Benrath z.B. kennt man im Zusammenhang mit der Segnung der Gewässer das „Epiphaniasfest“ als eine beliebte Tradition. Die griechisch-orthodoxe Metropolie und die hiesige Gemeinde Apostel Andreas laden dazu ein. „Großer Andrang herrschte am 6.1. 2005 als der Bischof von Lefka zum Segen das goldene Kreuz in den Benrather Schlossteich warf. Zwei mutige und widerstandsfähige Männer holten es aus dem kalten Gewässer“, so berichtete die Rheinische Post.                                                                                                

 

Im Kasten:                                                                                                                                                            Der 6. Januar in anderen Ländern:
In einigen stark katholisch geprägten Ländern, wie z.B. Spanien, sowie in Ländern mit christlich-orthodoxem Glauben, zum Beispiel in Russland, wird am 6. Januar Weihnachten gefeiert im Sinne von "Familienfest mit Bescherung". Dies geht einerseits darauf zurück, dass in den orthodoxen Ländern nach dem Julianischen und nicht nach dem Gregorianischen Kalender gerechnet wird, andererseits auf die ursprünglich Bedeutung des Festes der Epiphanie (griechisch: Erscheinung, Offenbarwerden), das früher am 6. Januar gefeiert wurde. In Russland kommt aber auch am 6. Januar nicht der Weihnachtsmann, sondern "Väterchen Frost", begleitet von "Snegorotschka" (Schneeflöckchen).

 

…im Kasten oder als Marginalie:

Hauptinitiatoren und Träger dieser Aktion Träger der Sternsinger-Aktion sind:

 

Päpstliches Missionswerk der Kinder in Deutschland e.V.
( Kindermissionswerk „Die Sternsinger“)
Stephanstraße 35
52064 Aachen
Telefon: +49 (0) 241 4461 0
Telefax: +49 (0) 241 4461 15
Internet: www.kindermissionswerk.de

 

Bundesvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)
Postfach 32 05 20
40420 Düsseldorf
Tel. 02 11/ 46 93-0
Fax: 02 11/46 93-120
E-Mail: bundesvorstand@bdkj.de

www.bdkj.de

 

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Weihnachten in Düsseldorf

(Texte teilweise aus 2006...)

Schon nach den Sommerferien trauen wir unseren Augen nicht, namhafte Discounter führen in ihren Regalen schon Weihnachts-Süßigkeiten! Aber keine Angst, Heiligabend ist nicht vorverlegt worden! Hier wird nur versucht, so früh wie möglich schon ins große Weihnachtsgeschäft einzusteigen. Und ehrlich gesagt, manche Sachen schmecken auch schon vor dem größten Familienfest. Aber es wird jedes Jahr aufs Neue diskutiert, ob denn diese verfrühten Weihnachtsboten nicht die Freude auf Weihnachten und das Adventsgefühl im Dezember verderben.

Ein Trend, der auch schon frühzeitig einsetzt und das Fest der Feste ankündigt, sind die Weihnachtsfeiern von großen und kleinen Firmen. Entweder bekommt man für die eigene Feier keine Räume mehr, weil schon alles belegt ist oder man muss – und das wird immer häufiger – schon im November oder dann im Januar mit Kolleginnen und Kollegen feiern!


Der Lichterketten-Umsatz steigt ums Tausendfache!

Spätestens, wenn die Weihnachtsmärkte in Düsseldorf starten, dann sind auch die ersten Schaufenster-Dekorationen und die Stimmung der Düsseldorfer nur noch auf ein Ziel gerichtet: „Fröhliche Weihnacht“ überall. Ganze Straßenzüge, wie die Nordstraße, Westfalenstraße oder die Kölner Straße sind dekoriert mit Lichterketten, Tannenzweigen, Engel- und Weihnachtsmann-Figuren und natürlich mit Weihnachtsbäumen. Es gibt verschiedene Weihnachtsmärkte im ganzen Stadtgebiet verteilt:

Weihnachtsmarkt rund um die Nordstraße, Weihnachtsmarkt Kaiserswerth, Benrather Weihnachtsdörfchen, Adventsmarkt in Benrath und natürlich das Band von verschiedenen Märkten in der Innenstadt, das den großen Düsseldorfer Weihnachtsmarkt bildet. Man kann hier von der Schadowstraße über den Weihnachtsmarkt auf dem Schadowplatz/Jan-Wellem-Platz gehen. Dann weiter vorbei an dem Nordende der Königsallee mit der Eislauffläche bis hin zum Stadtbrückchen, wo im Innenhof des Wilhelm-Marx-Hauses auch ein Weihnachtsmarkt aufgebaut ist. Daneben auf dem Heinrich-Heine-Platz vor dem Carsch-Haus am Musikpavillon ist ein Engels-Dorf aufgebaut und schließlich geht es über die Flingerstraße  in der Altstadt zum Nikolausdorf vor dem Rathaus. 
 

Die Weihnachtsbuden auf der Schadowstraße sollen etwas Modernes, etwas Amerikanische Weihnacht nach Düsseldorf bringen und die Cheerleader "Pyromaniacs" sorgen mit regelmäßigen Auftritten für eine optisch reizvolle und flippige Stimmung. Auf dem Schwadowplatz sorgt die Jahrmarktsatmosphäre mit Karussell, Glühweinständen, Holzspielzeug, Backstuben und kleiner Bühne für vorweihnachtliche Vorfreude mit Tannengrün und glänzenden Kinderaugen. „Kö on Ice“ ist das Motto zur Eislauffläche im Norden der Königsallee, um die herum einige Weihnachtsbuden aufgestellt sind um nach galanten Pirouetten oder einer unsanften Landung auf dem Hinterteil einen erwärmenden Drink zu nehmen. Eisprinzessinnen und -prinzen können hier von 9:30 Uhr bis 21:00 Uhr kostenlos laufen. Schlittschuhe kann man gegen Gebühr ausleihen. Dieses Eisvergnügen geht auch noch bis zur ersten Woche ins neue Jahr hinein! Am Stadtbrückchen kann man sich wie auf einer Weihnachtsinsel fühlen, mit Geschäftsfreunden Glühwein in etwas ruhiger Atmosphäre genießen, weil der Markt im Innenhof des Wilhelm-Marx-Hauses stattfindet. Dauser’s Suppenküche ist hier inmitten der Weihnachtsstimmung der Renner für Gaumenfreuden rheinischer Art. Auf dem Heinrich-Heine-Platz, neben dem edlen Kaufhaus „Carsch-Haus" steht der sogenannte „Engelchen-Markt", mit den Ständen , die Engelsdekorationen tragen und wo es Edelsteine neben Poffertjes, Crepes und Musik im Pavillon gibt..


Das Weihnachtsland Altstadt
Am Eingang zur Flingerstraße steht schon seit Jahren eine überdimensionale Kerzenpyramide, in der sich bunte Figuren drehen und zu einem leckeren Glühwein locken. In der gesamten Flingerstraße stehen dann Verkaufsstände, die mit Altstadtfassaden verziert, eine Adventsstimmung herzaubern, die aus der Biedermeierzeit stammen könnte.

Und endlich ist man am Marktplatz vor dem Rathaus angelangt, wo rings um das Reiterstandbild vom alten Kurfürsten Jan Wellem ein Nikolaus-Dorf aufgebaut ist, das mit Dekoration, Beleuchtung und der großen gespendeten Weihnachts-Tanne doch das Ziel der meisten Weihnachtsmarkt- Besucher ist. In historischer Marktatmosphäre mit Kerzenziehern, Kunstschmieden, Glasbläsern und Krippenschnitzer bekommt man auch einen faszinierenden Einblick in handwerkliche Arbeiten. Noch ein paar Schritte weiter zum Burgplatz hin gibt es seit 2005 eine neue Weihnachts-Attraktion. Der größte Adventskalender in Nordrhein-Westfalen ist hier an der Fassade des „Goldenen Ring“-Gasthauses angebracht, direkt neben dem Schlossturm. Und wer will kann nun hier direkt am Rhein auch noch in der Dämmerung den Schiffen zuschauen, wie deren Lichter im Wasser sich spiegeln oder gar eine weihnachtliche Bootstour unternehmen.


Weihnachtsmärkte als Familien- und Firmentreff

Auf der „Tour de Weihnachtsmärkte“, wenn man sie von der Schadowstraße bis an den Rhein durchhalten kann, wird man neben den etwa 270 festlich dekorierten Weihnachtsständen auch

immer wieder kleine Musik- und Bühnen-Aufführungen erleben können. Zum Naschen, Staunen und natürlich Kaufen gibt es ein reichhaltiges Angebot aus verschiedensten Regionen. Es ist deshalb auch kein Wunder, wenn der Weihnachtsmarkt immer mehr Menschen anzieht und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest immer attraktiver und ideenreicher wird. Die alljährlichen Trosse von Bussen mit niederländischen Gästen werden immer länger, Parkplätze dadurch immer knapper und auch aus den umliegenden Städten gibt es um die Weihnachtszeit reichlich Zuwachs an Besuchern.

Der Weihnachtsmarkt in Düsseldorf  ist zu einem Treff für ganze Familien, Arbeitskollegen oder den Freundeskreis geworden. Mit lieben Menschen, auch einfach nur zu Zweit, kann man hier herrliche Stunden in Weihnachtsstimmung verbringen. Bei diesem Angebot fällt es leicht sich hier irgendwo mal eine richtige Weihnachtspause zu gönnen! So wunderbar auf Weihnachten eingestimmt, kann das Fest nun endlich kommen.

In Düsseldorf ist man sehr bemüht die Märkte zeitnah zur Adventszeit beginnen zu lassen.

2006 beginnt der große Weihnachtsmarkt in der Innenstadt am 27. November und endet am 23. Dezember.


Weihnachten in seiner schönsten Form                                                                                       

Am schönsten ist Weihnachten ja immer noch zu Hause. Der Adventskalender ist geplündert, die Kerzen am Adventskranz heruntergebrannt und den ganzen Tag über duftet es nach Leckereien, die man von klein auf in der Nase hat. Der Christbaum wird am Tag des Heiligabend geschmückt, wobei es manchmal heimlich durch Papa geschieht oder gemeinsam mit den Kindern. Wenn es heimlich geschieht, dann in einem separaten Zimmer, in das den ganzen Tag über niemand hineinschauen darf und was das Ganze noch umso spannender macht für Klein und Groß. Ein Kirchgang mit der ganzen Familie läutet am Nachmittag den Höhepunkt des Weihnachtsfestes ein. Ein Krippenspiel, meist vom Kindergarten aus inszeniert oder mit Grundschulklassen eingeübt, was zu manchen Tränen der engen Angehörigen rührt, wird immer aufgeführt. Nuancen in dem Ablauf dieser Gottesdienste obliegt den einzelnen Kirchengemeinden und es wird schon merklich moderner um das Geschehen in der Heiligen Nacht! Nach dem Gottesdienst wird in aller Regel zu Hause das minutiös und stundenlang vorbereitete Festmahl eingenommen. Eine schöne Abwechslung dazu ist auch mal ein einfaches Düsseldorfer Gericht mit Kartoffelsalat und Würstchen. Der Trend geht auch mehr zu diesen einfachen Mahlzeiten, nicht nur damit Mutti mal stressfreies Weihnachten erlebt. Aber es ist nicht nur ein Trend, sondern weil der Heilige Abend noch zur Adventszeit gehört, ist er eigentlich noch ein Fastentag; daher auch die Tradition, dass fleischlose Speisen auf den Tisch kommen: Fisch in allen Variationen, vor allem Karpfen, oder Pasteten, Gemüse und Backwaren.

Endlich Bescherung                                                                                                                  

Es wird noch einmal das Glas erhoben und zugeprostet mit edelsten Tröpfchen oder Apfelschorle. Na dann ist aber Bescherung, wobei aus dem oben beschriebenen separaten Zimmer oft ein Glöckchen klingt und bei der offenen Tannebaum –Version aus allen Zimmern die Kinder und Eltern ihre Geschenkpakete holen, um diese dann auszutauschen. Fröhliche Weihnachten. Nach dem ersten Augenschein auf die Geschenke werden Lieder gesungen oder manches Kind entpuppt sich als Überraschung am Klavier, als es die gesamte Weihnachtsschar mit ein paar selbsteinstudierten Weihnachtsliedern überrascht. Sind mehrere Kinder oder auch Erwachsene im Raum die musikalisch sich etwas zutrauen, wird leicht ein kleines Orchester daraus, was mit Kerzenschein, bunten Tellern und dem Tannenbaum ein richtig schönes Weihnachten ergibt. In späten Abendstunden wird auch noch ein Gottesdienst besucht oder die sogenannte „Christmette“. An den beiden folgenden Weihnachtstagen stehen Besuche an, entweder man wird besucht oder besucht jemanden.

Der Ablauf ist meist ähnlich strukturiert wie am eigenen Heiligabend, die Reihenfolge wird leicht variiert. Weihnachten ist der Tag, an dem fast alle Menschen „zu Hause“ sind!
 

Informationen über Weihnachtsmärkte in ganz Deutschland finden Sie hier:

www.weihnachtsmarkt-deutschland.de

 

Düsseldorfer Weihnachten auf den Bermudas

An Heiligabend stehen auch noch einige attraktive Erlebnisse auf dem Weihnachts-Programmzettel. Wenn am 24. Dezember mittags die Geschäfte schließen und es ruhiger in der Innenstadt wird, geht es im „Szene-Dreieck“, auch Bermuda-Dreieck genannt, an der Ratinger Straße fast wie im Karneval zu. Hier stehen dicht an dicht gedrängt, und das schon seit einigen Jahren, vereinzelte Gruppen oder Väter und Mütter mit ihren Kindern und trinken, was ihnen so die Kellner aus den umliegenden Kneipen anbieten. Da rückt dann Christbaumschmücken oder Geschenkeverpacken in weite Ferne…Wo früher der Nikolaus-Markt wegen Lärmbelästigung schließen musste, ist heute wieder buntes Weihnachtstreiben entstanden.

Kurz vor dem Weihnachtsessen und der Bescherung an Heiligabend sollte man sich natürlich auch über die kirchlichen Termine informieren. Ein Trend ist auszumachen, dass mehr Familien und auch Einzelgänger einen Besuch zu Weihnachten in der Kirche als christliche Pflicht und Freude betrachten. Manche sind einfach auch nur von den Dekorationen, Gesängen und Geschichten fasziniert, die an diesem und an den anderen Feiertagen dort zu sehen und zu hören sind.

Ist der Heiligabend mit der Familie „pflichtgemäß“ abgefeiert, treibt es weihnachtsüberdrüssige Düsseldorfer in Szene-Treffs wie Zakk, Stahlwerk oder andere. Hier sollte man sich schon rechtzeitig über Termine und Öffnungszeiten informieren.

Ein besonderes Weihnachts-Bonbon gibt es z.B. um Mitternacht auf dem 42 Meter hohen Turm der Auferstehungskirche in Oberkassel, und das schon seit 30 Jahren! Dort sind die Turmbläser bei einem Open-Air-Konzert zu hören, natürlich erst wenn der Weihnachtssegen erteilt wurde! Aber dann hat das Ganze einen Volksfest-Charakter mit Sektflaschen und lecker gefüllten Thermoskannen.



Menschwerdung an Weihnachten 

Die Geburt Jesus Christus wird, bzw. die „Menschwerdung“ Gottes, wird an den Weihnachtstagen gefeiert. Weil das genaue Geburtsdatum nicht festliegt, feiern wir also nur symbolhaft, aber nicht weniger erfreut über die Geburt, jedes Jahr an mehreren Tagen.

Der 1. bis 4. Advent sind die Vorbereitungszeit auf die Ankunft Jesus Christus, 24. Dezember ist der Heiligabend, 25. und 26. Dezember sind die beiden Weihnachtsfeiertage. Zu Neujahr wird an die Namensgebung Jesu und das Hochfest der Gottesmutter Maria gedacht. Am 6. Januar ist das Epiphaniefest, Fest der Heiligen Drei Könige und am Sonntag danach folgt die Taufe des Herrn.

Der Heilige Abend ist kein Feiertag, an dem es nichts zu gedenken und zu feiern gibt. Die Geburt Christi wurde traditionell von der katholischen Kirche mit Tagesbeginn um 0 Uhr am 25. Dezember gefeiert, da er ja in der Nacht geboren sei. (Vermutlich sind die Berichte über die geburt im Lukas- und Matthäus-Evangelium aus einer Zeit nach 80 n. Chr.) In der Christnacht wurden die Gottesdienste inzwischen teilweise zeitlich vorverlegt und auch in der Evangelischen Kirche hat sich der Brauch, am Vorabend von Weihnachten Gottesdienste zu feiern, immer mehr Einzug gehalten. Aus dieser heute gebräuchlichen Form der Heiligabend-Feiern ist leider eine Art „Entwertung“ des eigentlichen Geburtsfestes Christi am 25. Dezember gefolgt.

Schon wieder die alten Römer                                                                                             

 Erstmals in Rom bezeugt soll eine Feier zum 25. Dezember bezeugt sein im Jahre 354.  Möglicherweise wurde dies bewusst als Feiertag gewählt, um einen an diesem tag gefeierten heidnischen Fest Einhalt zu bieten. Dies war der Festtag des „unbesiegten Sonnengottes“, der Tag der Wintersonnenwende. In deutschsprachigen Landen wurden die Weihnachtsfeste etwa ab Anfang des 9. Jahrhunderts begangen.

Weihnachten bedeutet soviel wie heilige und geweihte nacht und mit dieser nacht und der Geburt Jesu ist die Menschwerdung Gottes verbunden. Durch die geburt soll sich Gott den Menschen mitgeteilt haben und ihnen heil geschenkt haben. Man spricht ja heute auch vom Fest der Liebe, auch wenn dabei nicht von jedem Gott gemeint ist.  

Der Musikdirektor Neuhausen berichtet in seinen Düsseldorfer Kindheitserinnerungen um 1900: „Als dann begonnen wurde, unter dem Christbaum eine Krippe aufzubauen, die bis dahin nur in der Kirche zu sehen war, verlor der Nikolaustag mehr und mehr an Bedeutung und nach und nach entwickelte Weihnachten sich zum Gabenfest, das bald den Vorrang vor allen andern christlichen Festen in der Familie erhielt.“

 

Weihnachtsmann und die anderen Gabenbringer                                                                                                                                        (siehe auch Text zu „Nikolaus“)

Das Brauchtum „Geschenke an Heiligabend“ ist stets mit verschiedenen Figuren oder Gabenbringern verbunden. Manch einem Kind muss da wohl schon schwindelig werden.

In Texten, Liedern, an Hauswänden, im Kaufhaus, auf Straßen, in Weihnachtsanzeigen, im Fernsehen – einfach überall – tauchen unterschiedlichste Namen und Verkörperungen von Gabenbringern auf.

Das Christkind ist entweder ein kleiner Junge um die 6 oder 7 Jahre alt oder es ist ein (engelhaftes) Mädchen, das um die 15 Jahre zu sein scheint. Das Christkind geht auf die

Ablehnung Martin Luthers zurück, Heilige zu verehren, und Nikolaus war ja ein katholischer Heiliger. Da war es naheliegend, dass in protestantischen Ländern die Kinder auf einmal nicht mehr am 6. Dezember beschenkt wurden. Eine Verlegung des Beschenkens auf den Heiligabend machte es aber nötig, auch zu sagen, wer denn nun die Kinder beschenkt.

Ein „Heiliger Geist“, der aber viel zu abstrakt erschien, wurde vom „Christkind“ schnell als Gabenbringer abgelöst. Katholische Kinder bekamen weiterhin ihre Geschenke am Nikolaustag, was aber auch bald nur noch am Heiligabend praktiziert wurde.  Also gab es das „Christkind“ und den „Nikolaus“ gleichzeitig, der den Kindern die Geschenke brachte. Da werden schon damals Kinder reichlich verwirrt gewesen sein. Als dannauch die katholischen Kinder ihr „Christkind“ an Heiligabend erwarteten war fürs Erste alles geregelt. Der Nikolaus übrigens bekam seine Aufgabe als Geschenkbringer am 6. Dezember wieder zurück….
Mit dem Christkind verbinden manche das Jesus-Kind, andere wiederum einen Engel, das Christkind hat auch als Begleiter schon mal einen „Oberengel“, der von Heiligenbildern entstammen könnte. Über religiöse Grenzen hinweg sind beide Figuren in ihren Rollen von beiden Konfessionen akzeptiert. Das Christkind klingelt dann auch bei katholischen Familien zur Bescherung. Und auf einmal taucht dann seit dem 19. Jahrhundert auch ein „Weihnachtsmann“ auf. Also ist Nikolaus am 6. Dezember unterwegs, um Stiefel zu füllen und kommt noch einmal an Heiligabend und diesmal aber in einer anderen Kleidung?

Dieser neue Gabenbringer sieht anders aus als Nikolaus, aber hat inhaltlich reichlich viele Elemente mit dem St. Nikolaus gemein, wie z.B. die Rute oder einen Begleiter Knecht Ruprecht. Der Weihnachtsmann ist eine Kunstfigur, die mal als Nikolaus gesehen wird, mal als Christkindersatz. Und nun, um die Verwirrung perfekt zu machen, taucht auch noch „Santa Claus“ auf, ein amerikanischer Kollege mit roten Pausbacken und einem Rentier, namens Rudolph. Das Rentier hat eine leuchtend rote Nase und „Santa Claus“ fliegt mit einem Rentierschlitten von Schornstein zu Schornstein. Er lädt dort seine Geschenke ab, die die Kinder am Morgen des 25. Dezember dann immer in der Nähe des Kamins, den jeder Amerikaner hat, mit großer Freude finden. Coca-Cola hat diesen Geschenke-Lieferanten für Werbezwecke in den 1930er Jahren entwerfen lassen, und der hat nun rein gar nichts mehr mit unseren Gabenbringern gemeinsam.
 

Zitate aus eine „Monatsschrift für Düsseldorf, 1927“:

„Bedauerlich aber bleibt, dass, wie man auch in unserer Stadt beobachten kann, die fortschreitende Veräußerlichung und Kulturlosigkeit gar Vielen manches Schöne und manchen Zauber am Weihnachtsfest genommen hat.“


„Aus seiner religiösen Grundhaltung heraus spricht der Düsseldorfer seinen Kindern nur vom „Christkind“ und lehnt den auf Diesseitskulturen gewachsenen „Weihnachtsmann“ ab. Als der „heilige Mann“ gilt dem Düsseldorfer St. Nikolaus, dessen fest er am 6. Dezember feiert; unter dem „Weihnachtsmann“ vermag er sich nichts vorzustellen.


„In vielen Orten des Niederrheins übernimmt schon am 6. Dezember St. Nikolaus eine Kinderbescherung, wie man sie anderweitig dem Christkind  allein überlässt. Die Weihnachtsmärkte, die mehr und mehr ausgestorben sind, waren im Rheinland als Nikolausmärkte bekannt; vermutlich, weil sie um den St. Nikolaus herum begannen.“

Rute                                                                                                                                                  

Das Berühren, auch bezeichnet als „kindeln, pfeffern, pfitzeln, schlagen“, mit einer grünen Rute, (Narren-)Pritsche, Pfefferlesrute oder Gerte, wird als sehr alte Fruchtbarkeitsgeste gesehen. Hier soll die frische Kraft der Natur übertragen werden, die Fruchtbarkeit bedeutet auch in diesem Sinne „Segen“.  

 

Oh Tannenbaum, oh Lichterbaum

In Rom soll es schon zu den Saturnalien-Feiern, Saturn ist der Gott der Fruchtbarkeit, vom 17. bis 24. Dezember Dekorationen gegeben haben, die aus immergrünen Pflanzen und Zweigen bestanden. Auch am Dreikönigstag, spielten die grünen Zweige eine wichtige Rolle, sie sollten Unholde abhalten. 1419 hat die Freiburger Bäckerbruderschaft eine Tanne aufrecht im Heilig-Geist-Spital aufgestellt, die mit Backwerk und  Früchten für die Armen behangen war.

1539, so wird berichtet, sei die „Ur-Tanne“ im Straßburger Münster aufgestellt worden. Eine andere Quelle schreibt von Bremen, wo ab 1570 schon in Zunfthäusern Tannenbäumchen aufgestellt wurden. Ein Reisebericht aus dem Elsass berichtet 1604 von geschmückten und behangenen „Dannenbäum“ in Straßburger Stuben, von Kerzen ist nicht die Rede. 1611 soll in Schlesien, im Festsaal von Schloss Brieg, zum ersten Mal ein Baum „gestrahlt“ haben. Wie man sieht, gibt es unterschiedliche Angaben über die Christbäume, ob nun mit Kerzen, die ja sehr teuer waren, oder nur mit „Behang“. Lieselotte von der Pfalz berichtete 1708 von einem Buchsbäumchen mit Kerzen. In Berlin soll der erste Weihnachtsbaum um 1780 aufgetaucht sein. Mit Erfindung des Stearins und Paraffins zogen die beleuchteten Bäume auch rasch Anfang des 19. Jahrhunderts in die Wohnungen aller Bevölkerungsschichten ein. Und egal wann er welche Kerzen oder Süßigkeiten trug, allein wichtig ist seine Symbolik als Lebensbaum, der auch nur einfach Freude schenkt!


Ein Düsseldorfer Autor in einer Heimatzeitschrift erinnert sich: „Wir freuen und des Lichterbaumes, wenn er auch, wie behauptet wird, seinen Ursprung in dem altgermanischen Göttermythos hat. Für uns Christen ist er ein Symbol des Lichtes aus der Höhe…Sein Behang bestand (1928) aus essbaren Sachen, Äpfeln, Spekulatius, und buntem Zuckerwerk. Dazu gab es auch: Leuchter, Papierketten, Flitterfähnchen. Und was dann das Schönste war: er wurde am 6.Januar zum letzten Mal angezündet und dann von den Kindern geplündert!!!“

Noch heute wartet man mit dem Wegwerfen des Tannenbaumes bis zum 6. Januar.

 

 

Krippen

Eine Krippe erinnert an das Wunder von Bethlehem, es ist ein üblicher Brauch, diese unter den Baum Krippen aufzustellen! Auch ein Besuch in den vielen Kirchen lohnt sich, um Krippen anzuschauen. Aber damit man sich oder seine Kinder nicht enttäuscht: unbedingt vorher die Öffnungszeiten erfragen!

Ev. Kirchenkreisverband Düsseldorf
Bastionstraße 6 (Altstadt)
D-40213 Düsseldorf
Tel. +49(0)211 / 89 85 0
www.evangelisches-duesseldorf.de

Katholisches Stadtdekanat Düsseldorf
Schirmerstr. 8 (Zentrum)
D-40211 Düsseldorf
Tel. +49(0)211 / 90 10 20
www.kirche-in-duesseldorf.de

…und andere Kirchen/Religionen:

Buddhistischer Tempel
im EKO-Haus der Japanischen Kultur e.V.
BrüggenerWeg 6 (Niederkassel)
D-40547 Düsseldorf
Tel. +49(0)211 / 57 40 71
ww.eko-haus.de

Griechisch Orthodoxe Gemeinde
Am Schönenkamp 1 (Eller)
D-40599 Düsseldorf
Tel. +49(0)211 / 74 10 51

Jüdische Gemeinde
Zietenstr.50 (Derendorf)
D-40476 Düsseldorf
Tel. +49(0)211 / 46 91 20
www.juedische-gemeinde-duesseldorf.de 

Moscheen Düsseldorf
www.muslim-markt.de/moscheen/staedte_d/staedte_d/duesseldorf.htm


Futterkrippe als erstes Bettchen

Überreste der „echten Krippe“ sollen schon im alten Rom als Reliquie verehrt worden sein.
Erste Krippen mit den üblichen Figuren soll es Mitte des 16. Jahrhunderts in Italien oder Spanien gegeben haben. Von dort gelangten sie über Süddeutschland in katholische Kirchen. In Augsburg steht die älteste deutsche Krippe aus dem Jahr 1590. Mit dem Beginn des 17. Jahrhunderts findet man in ganz Europa Krippen, das Wort „Krippe“ bezieht sich auf die Futterkrippe oder –trog, in den Maria den neugeborenen Jesus legte. Heute wird meist der ganze stall mit allem „Drumherum“ so benannt. Die Krippendarstellungen wurden auch benutzt wie Bilderbücher, um die Weihnachtsgeschichte, bzw. die Geburt Jesu bildhaft zu erzählen. In anderen Ländern wurden die Figuren entsprechend des Landes mit deren Kulturmerkmalen, Gestik und Bekleidung dargestellt.


Krippenbilder
Aus dem 4. Jahrhundert sollen die ältesten Abbildungen stammen, auf denen Jesu Geburt zu sehen ist. In Katakomben, z.B. in San Sebastiano sind sie zu sehen und zeigen Jesus zwischen dem Esel und ochsen. Manchmal sieht man Hirten daneben, aber Maria, Josef, die Heiligen Drei Könige, Engel und Tiere der Hirten findet man erst viel später auf Bildern.
 

Immer wieder gibt es Menschen, die sich in der Tradition des Krippenbauens engagieren und den nachfolgenden Generationen damit eine Freude machen und das Wissen darum weitergeben wollen. Ein Beispiel sind die

Krippenfreunde  in St. Margareta in Gerresheim

In der jährlichen Krippenausstellung im Saal des historischen Stiftsgebäudes werden seit 1934 in der Adventszeit Krippen aller Größen und Kunstrichtungen gezeigt, die die Damen und Herren der Krippenfreunde in vielen Stunden selbst gebastelt und geschnitzt haben, samt den Figuren. Diese Ausstellungen dauern immer mehrere Tage und der Verkauf, meist vierstellige Beträge, kommt regelmäßig sozialen Einrichtungen zugute. Über 150 Krippen und unzählige Ausstattungsteile können dabei bestaunt werden. Der katholische Verein musste nach dem Vereinsverbot durch die Nazis im Untergrund weiter existieren. Einer der führenden Persönlichkeiten war der „Krippenmeister“ Tony Kryn, nach dem in Gerresheim auch eine kleine Straße benannt wurde.

Informationen über die Krippenfreunde Basilika St. Margareta:

Heinrich Sack, Tel. 0211 – 297357.

Krippenausstellung im Stiftssaal St. Margareta,

Gerricusstraße 12.

Genaue Öffnungszeiten erfragen!

 

Krippenkult um 1800 in Düsseldorf

Das Engagement der Krippenfreunde ist in Düsseldorf auch ein einträgliches Geschäft gewesen. Das „Haus fürs Jesuskind“ hat schon immer Faszinationen auf viele Generationen ausgeübt. Große und kleine Krippenfreunde wurden dabei nicht nur mit der einfachen Figuren-Zusammenstellung erfreut, sondern mit vielen kleinen zusätzlichen Dekorationen, Stellszenen, echten kleinen Brunnen, usw.

Ende des 18. Jahrhunderts gab es wohl einen Boom von Krippenspielen und Krippenaufstellungen in der Altstadt, dass diese auch immer wieder in den „Jülich-Bergischen Wöchentlichen nachrichten“ auftauchten und inserierten.

1787 war es auf der Flingerstraße 44 in „Davens Portz“, mit „Krippchen, auf dem sich Figuren bewegten und Bäche und Fontainen sprangen.“ Ludwig Giesen hatte in der Liefergasse 24 „gegenüber der Oberkellnerei ein ganz neues, hier noch nicht gesehenes Krippchen, auf dem sich alle Figuren bewegten.“ Im Jahre 1800 kündigte er an: „…ein hochzuehrendes Publikum, dass bei ihm unten im hause die Krippe, worauf alle Figuren sich bewegten, ihren Anfang nehmen wird. In den ersten Tagen wird nebst den bekannten biblischen Geschichten das Alte und Neue Testament dargestellt: 1tens Die Schlacht der Assirer unter General Holofernes mit den Bethulier. 2tens Die Enthauptung des trunkenen Holofernes in seinem eigenen ganz neuen Lager von der Judith. 3tens Die merkwürdige Jagd des heiligen Hubertus auf einen Hirsch. Des Sonntags ist zu sehen eine große  Wasserkunst und wie der starke Samson die Philister in die Flucht schlägt. Keine Kosten sind gespart, um den Zuschauern eine vergnügte Stunde zu verschaffen. Es wird gewiß keinen gereuen, diese Krippe gesehen zu haben. Jede Person zahlt einen Stüber.“

Auf der Reuterkaserne bei Kuhrs gab es 1787 ein Krippchen, worüber 1791 das Düsseldorfer Wochenblättchen berichtet: „…dass auf  der bekannten Christkrippe bei Kuhr noch neuerdings beigebracht seye die noch nie gesehene Evangelische Parabel vom verlorenen Sohn in sechs Abteilungen.“ Diese Krippe hatte Figuren, deren Hände und Köpfe alle aus wachs waren und alle Figuren konnten bewegt werden. Die Kleidung der Heiligen Drei Könige war mit „11 Loth Silber besetzt“. In der Mühlenstraße Nr. 202 kündigte 1800 eine Anzeige an, dass eine Krippe erscheinen wird mit salmonischem Tempel und deren Geschichten bis zum Palmsonntag zu sehen sein werden. Carl Schau zeigte zu Weihnachten 1800 „die wohlbekannte Krippe in einer ganz neuen Stellung mit 200 ganz neuen von Wachs poussierten Figuren zu Pferd und zu Fuß. Im Haus „Stadt Solingen“ auf der Mühlenstraße konnte man in einer Krippenaufstellung das Gastmahl des Königs Herodes bewundern, wobei die „Herodias tanzen wird und vom König das Haupt Johannes in einer Schüssel begehrt.“ 108 Figuren bot Johann Hinrich Beck in seiner Krippe auf der Ritterstraße 105 auf und in der „Großen Kaserne“ Nr. 14 ebenfalls eine Krippe. Ein krippenähnliches „Schattenwerk“ konnte man in der Neubrückstraße 184 sehen. (Dieses reichhaltige Krippenangebot hat Hans Müller-Schlösser in seinem Buch „Stadt an der Düssel“ aus dem Jahre 1937 hinterlassen.)

 

 

Weihnachtliche Küche

Weihnachtskarpfen                                                                                                           

Zutaten:1 großer Karpfen, 250g Champignons, 100g Räucherspeck,
90g Butter, 2 große Kartoffeln, 1 Bund Petersilie. Zubereitung: Den Karpfen putzen, unter fließendem kalten Wasser waschen, abtrocknen und innen und außen salzen und pfeffern. Speck in Streifen schneiden und den Fisch damit spicken. Die Kartoffeln schälen und unzerteilt in den Bauch des Karpfens geben. Diesen mit dem Bauch nach unten in eine Bratpfanne legen und mit 60g zerlassener Butter übergießen.                                               

Den Fisch im vorgeheizten Backrohr bei mittlerer Hitze ca. 40 Minuten braten. Champignons putzen, waschen und, falls sie sehr groß sind, in Stücke schneiden. Tomaten in Scheiben schneiden und mit den Pilzen in 30g Butter 5 Minuten dünsten. Karpfen mit Petersiliensträußchen garnieren und mit Tomaten, Pilzen, Salz- oder Schwenkkartoffeln und Salaten anrichten.

Weihnachtsgansbraten                                                                                                            

Zutaten: eine Gans (küchenfertig, etwa 3,5 kg), Salz, Pfeffer, 600 gr. frische Maronen,

300 gr. Äpfel, 1 altbackenes Brötchen, 1 EL Schalotten, Butter, Wasser, Weisswein-Essig, frische Kräuter, Bier.                                                                                                     

Zubereitung: Gans innen und außen mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen.                                                                                                                  

Füllung:  600 Gramm frische Maronen klein hacken, 300 g Äpfel würfeln, Brötchen würfeln, Herz und Leber klein schneiden und in  Pfanne mit 30 g Butter kurz anbraten, ein Esslöffel Schalotten fein würfeln, dazu vier Esslöffel Wasser, vier Esslöffel Weißweinessig.

Die Zutaten vermengen und mit Salz und Pfeffer und frischen Kräutern (Petersilie, Thymian, Majoran und Beifuß) klein gehackt würzen.

Gans füllen und Bauchhöhle zunähen oder mit Zahnstochern verschließen. Dann Gans mit   50 g Butter bepinseln, kurz anbraten und bei 180 bis 200 Grad zweieinhalb bis drei Stunden fertig braten. Zwischendurch die Gans mit einem Achtel-Liter Bier, darin ein Teelöffel Salz, bestreichen. Dadurch wird die Haut schön knusprig.

 

Alle Jahre wieder, Weihnachtslieder:



Alle Jahre wieder

Alle Jahre wieder

kommt das Christuskind

Auf die Erde nieder,

wo wir Menschen sind.

 

Kehrt mit seinem Segen

ein in jedes Haus,

geht auf allen Wegen

mit uns ein und aus.

 

Steht auch mir zur Seite

Still und unerkannt,

dass es treu mich leite

an der lieben Hand.

 

 

Morgen, Kinder, wird’s was geben

Morgen, Kinder, wird’s was geben,

morgen werden wir uns freun!

Welch ein Jubel, welch ein Leben

wird in unserm Hause sein.

Einmal werden wir noch wach,

heißa, dann ist Weihnachtstag

 

Wie wird dann die Stube glänzen

von der großen Lichterzahl!

Schöner als bei frohen Tänzen

Ein geputzter Kronensaal.

Wißt ihr noch, wie’s vorges Jahr

An dem Heiligen Abend war?

 

Welch ein schöner Tag ist morgen!

Neue Freude hoffen wir.

Unsre guten Eltern sorgen

Lange, lange schon dafür.

O gewiß, wer sie nicht ehrt,

ist die ganze Lust nicht wert.

 

 

 

O du fröhliche

O du fröhliche, o du selige,

Gnaden bringende Weihnachtszeit !

Welt ging verloren, Christ ist geboren :

Freue, freue dich o Christenheit!

 

O du fröhliche, o du selige,

Gnaden bringende Weihnachtszeit !

Christ ist erschienen, uns zu versühnen :

Freue, freue dich, o Christenheit!

 

O du fröhliche, o du selige,

Gnaden bringende Weihnachtszeit !

Himmlische Heere jauchzen dir Ehre :

Freue, freue dich, o Christenheit!

 

ADVENT / NIKOLAUS

Weihnachten steht vor der Tür.

Textausschnitte stammen teilweise aus 2006!

 

Wenn die Weihnachtsmärkte in der Innenstadt aufgebaut werden und eröffnen, dann fängt auch die inoffizielle Adventszeit an, das ist das Zeichen für alle Düsseldorfer und Gäste in der Stadt sich um Adventskränze, -kalender, Weihnachts-CDs oder Kochbücher für die Weihnachtszeit zu kümmern.

 

Der beliebteste Brauch die Adventszeit zu Feiern ist das Anzünden der ersten Kerze auf dem Adventkranz. Dieser steht natürlich im Wohnzimmer oder ganz nahe im Essbereich, wo dann auch ein üppig dekoriertes Advent-Frühstück mit der Familie eingenommen wird. Die Erwachsenen haben schon ein paar Tage vorher dazu Tannen- und Kiefernzweige geholt und binden, flechten oder stecken sie fest in einem Kreis, in dem auch vier Kerzen im gleichen Abstand stehen. Jeden Sonntag wird eine weitere Kerze angezündet, bis alle vier Lichter ankündigen, dass der heilige Abend bevorsteht.

 

„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.

Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier –

dann steht das Christkind vor der Tür…“

Der „Kindermund“ dichtet dann weiter:

„…und wenn das fünfte Lichtlein brennt,

dann hast Du’s Christkind verpennt.“

 

Eine ähnliche Funktion hat der Adventkalender mit den 24 Türchen, besonders für Kinder. Hinter jedem Türchen verbirgt sich eine kleine Überraschung, ein Bild, eine Süßigkeit oder gar ein kleines Geschenk. Anstatt eines Adventkalenders mit den Türchen gibt es z.B. 24 Socken auf einer Wäscheleine, mit Zahlen von 1-24 beklebt oder bestickt. Jeden Tag kann man sich etwas aus dem Socken nehmen. Beliebt sind auch mit Zahlen nummerierte Kästchen und Schachteln, alle diese Kalender sollen auf die nahende Weihnacht hinweisen und die Wartezeit „versüßen“. Freunde, Ehepaare oder Verliebte können sich auf diese Weise die ganze Adventzeit hindurch mit kleinen Aufmerksamkeiten beglücken.

 

Von den Anliegern rund um den Burgplatz und der Brauerei Schlösser Alt stammte diese Idee zur Adventszeit:

Der größte Adventskalender in Nordrhein-Westfalen (über 480 qm) öffnete an der Fassade des „Goldenen Ring“-Gasthauses, direkt neben dem Schlossturm, seine 24 Türchen. Mit einer Tombola kann man hier jeden Tag etwas gewinnen und die Lose zu jedem Türchen dienen einem karitativen Zweck. Von weitem schon sind die Fenster mit bunten kleinen Lichtern umkränzt zu erkennen und teilweise bewegen sich darin auch einige Figuren.

 

In freudiger Erwartung

Advent wird abgeleitet vom lateinischen Wort „adventus“, was soviel wie Ankunft bedeutet.

In einer vierwöchigen Wartezeit bereiten sich die Christen auf die Geburt Jesu vor. In manchen Kirchenkreisen heißt die Adventszeit auch „Zeit freudiger Erwartung“ und auch „Zeit der Vorbereitung auf das Fest der Menschwerdung“ (griechisch: Epiphanea). Der 1. Advent ist immer der 4. Sonntag vor dem 25. Dezember. Mit dem 1. Advent beginnt auch das Kirchenjahr. Erste Gebiete, wo diese Zeit feierlich begangen wurde, waren im 4. Jahrhundert in Gallien, Spanien und Ravenna. Die Dauer der Adventszeit variierte damals noch von einer Woche bis sechs Wochen. Manchmal begann die Adventszeit gleich nach St. Martin.

Mit Papst Gregor I. (590-604) startete die Tradition der vier Adventssonntage, die jeweils für 1000 Jahre Wartezeit der Menschheit auf den Erlöser stehen sollen. Mit Papst Pius V. (1566-1572) werden die 4. Adventssonntage überall verbreitet, nur in Mailand gibt es noch eine sechswöchige Adventszeit. Am 1. Advent wird in den Gottesdiensttexten von der Wiederkehr Jesu am „Tag des jüngsten Gerichts“ gesprochen, der 2. und 3. Advent ist Johannes dem Täufer gewidmet und der 4. Advent steht ganz im Zeichen von Maria, der Mutter Gottes.

Um 750 wird der 1. Adventssonntag zum Beginn des Kirchenjahres. In früheren Zeiten war die Adventszeit eine Zeit des Fastens und der Buße, was auch an den Farben der Messgewändern zu sehen ist, sie sind in violett gehalten. Vor der österlichen Fastenzeit wurde Karneval gefeiert und vor der (ehemaligen) adventlichen Fastenzeit kann man auch karnevalistische Züge erkennen. In der Adventszeit gab es weder Tanzfeste, weltliche Festlichkeiten noch kirchliche Trauungen. Auch gab es den Brauch, dass keine Süßigkeiten gegessen wurden, sondern man bewahrte diese bis Weihnachten in einer speziellen Dose auf. In manchen Familien wurde eine vorerst leere Krippe aufgestellt und mit jedem Tag ein Strohhalm hineingelegt, bis das Jesuskind dann für seine Geburt ein warmes Strohlager vorfindet. Dieses tägliche Hinzufügen erinnert schon etwas an einen Adventskalender heutiger Tage.

 

Eigentlich ist der Adventskranz ja noch ziemlich jung. Johannes Hinrich Wichern soll der erste gewesen sein, der solch einen Kranz aufstellte. Als Pfarrer für gefährdete Jugendliche zündete er im Advent 1838 jeden Tag eine Kerze in seiner Andacht an. „24“ ist ja heute noch eine gebräuchliche Zahl beim Adventskalender und galt als Zahl Gottes. Diese Kerzen steckte er dann auch auf einen Holzkranz. An Weihnachten erleuchtete dieser einfache Kranz den ganzen Saal mit stimmungsvollem Licht. „Das Licht der Welt“, also Jesus Christus war damit gemeint. In späteren Jahren kamen Tannenzweige als Dekoration des Saales bei Weihnachtsfeiern hinzu und 1860 soll dann der Holzkranz selber zum ersten Mal mit Zweigen umwickelt worden sein. Der Adventskranz wurde geboren. Der klassische Adventskranz, den wir kennen, trägt die Farben Grün und Rot. Grün symbolisiert die Hoffnung auf den Fortbestand des Lebens im dunklen Winter und Rot das Blut Christi, das er vergossen hat, um die Welt zu erlösen. Noch heute werden diese Farben am meisten verwendet. Nach 1860 verbreitete sich dieser Kranz sehr schnell, besonders bei evangelischen Familien. 1925 hing ein erster Kranz in Köln, etwa um die gleiche Zeit soll auch der Kranz mit nur vier Kerzen bestückt worden sein. In der katholischen Kirche können heute häusliche Adventskränze geweiht werden. Wobei dann die Kerzen violett (Farbe der Buße und des Fastens) waren, außer der 3. Kerze, die eine rosa Farbe trug, sie war dem 3. Adventssonntag gewidmet, der für „Gaudete“ („freut Euch“) stand.

Symbolisch kann man den Kranz als Siegerlorbeer aus der Zeit der Antike sehen. Der Sieg der Christen über das Dunkle versteht man darunter, das Licht symbolisiert die Abwehr des Bösen, es vertreibt die Dunkelheit und gibt den Menschen damit Hoffnung!

 

So eine Art Adventskalender gab es schon im 19. Jahrhundert und bestand darin, dass man ab dem 1. Dezember jeden Tag ein Bild mit religiösem Motiv an die Wand hing. Wie schon erwähnt, gab es auch bei manchen den Brauch täglich einen neuen Strohhalm in eine leere Krippe zu legen. Die Pfarrersfamilie Lang aus dem Schwabenland soll die Erfinderin des ersten Adventskalenders gewesen sein.

Um 1903 hatte Mutter lang für ihren Sohn 24 Gebäckstücke auf einen Karton befestigt. Ab dem 1. Dezember durfte Lang Junior dann sich ein Gebäck wegnehmen. Als Lang Junior Mitbesitzer einer Druckerei war, setzte er diese Idee seiner Mutter in gedruckter Form um. Vorerst gab es keine Fensterchen. 1908  waren dann 24 kleine Türchen zum öffnen, um die Texte und Bildchen dahinter zu sehen. Danach ging es Schlag auf Schlag und bald wurde aus dem Adventskalender auch ein „Christkindleinshaus zum Füllen mit Schokolade“.

Während der Nazi-Zeit waren Adventskalender als christliche Symbolik verboten. In Selbsthilfe erstellten Familien eigene Kalender, so z.B. indem sie Kerzen mit 24 Markierungen versahen, bis zu denen jeweils die Kerze runterbrannte. Auch wurden Schränkchen in Heimarbeit gezimmert mit 24 Schublädchen, die mit Süßigkeiten gefüllt wurden. Den Boom mit schokoladengefüllten Adventskalender soll es ab 1960 geben.

 

6.12. Nikolaus –

Bescherung vom Bischof

Um den 6. Dezember herum sind wieder eine Menge alter Männer unterwegs, mit einem weißen Rauschebart, dicken weißen Augenbrauen, mit roten Mänteln, schweren Stiefeln,

einem großen Sack hinter sich hertragend und manchmal mit einem dicken Buch in der Hand.

Aber Moment mal – ist denn schon Weihnachten? Wird hier schon zweieinhalb Wochen vor dem Termin beschert? Aber die Fragenden werden schnell aufgeklärt, hier ist nicht der Weihnachtsmann unterwegs sondern der Nikolaus! Aber die Verwirrung bleibt, denn irgendwann hat man gelernt, dass der gute Mann doch Bischof war und der „Rotmantel“ hat so gar nichts von einem weisen, ehrenhaften Kirchenmann. Nur gut, dass es in den letzten Jahren sich wieder immer mehr durchsetzt, dass die Nikoläuse, die als Wohltäter Schulen, Tagesstätten, Altenheime, Firmenfeiern und Familien zu Hause besuchen oder auf den Straßen unterwegs sind, anders als der „Rotmantel“ in einem Bischofsgewand gehüllt erscheinen. Mitra (Bischofshaube), Bischofsgewand und der typische Bischofsstab sind um diese Zeit der Renner bei Kostümverleihern. Egal, wo nun dieses Nikolaus –Revival  belebt wird, es werden nicht nur Geschenke verteilt, sondern auch Geschichten erzählt, über die Person und Hintergründe von St. Nikolaus, bzw. den Bischof von Myra. Auf die einzige Funktion, die der angebliche Nikolaus in Kaufhäusern und Einkaufspassagen hat, lässt sich der wahre Nikolaus nicht reduzieren. Um diesen neuen Trend weiter zu unterstützen, gibt es Menschen, die in Düsseldorf in der Nikolaus-Verkleidung unterwegs sind und in Kinderhorten, Wohnungslosen-Treffs, Schulen oder Behinderten-Einrichtungen. Die traditionelle Begleitung durch Hans Muff, oder Kneckt Ruprecht, ist natürlich auch dabei und beide sind immer öfter mit einer Kutsche unterwegs.

 

30 Jahre ehrenamtlicher Bischof Nikolaus

Josef Schnitzler, alle kennen ihn als Ex-Baas der Hausbrauerei „Uerige“, ist als Nikolaus in originalgetreuem Kostüm schon eine 30-jährige Tradition. Er verteilt Weckmänner an ausgesuchten Adressen und das alte dreirädrige Bierfahrzeug der Hausbrauerei wird zum Transport der Naschereien bis oben hin aufgefüllt. Vor der Nikolaus-Kutsche, die von zwei weißen Pferden gezogen wird, fährt auch noch ein Polizei-Motorrad, um dem heiligen Mann den Weg frei zumachen. Ein sicherer Zeitpunkt, um diesen Nikolaus zu treffen ist jedes Jahr natürlich das weihnachtliche Nikolaus-Dorf vor dem Rathaus. (Dirk Schaper im Bötchen auf dem Rhein…)Ein anderer Nikolaus im Bischofsgewand ist seit über 50 Jahren im Düsseldorfer Norden unterwegs, der Rentner Heribert Müller. Er liest dann Geschichten vor und hält kleine nette Vorträge über jedes der Kinder, das er einzeln oder in Gruppen besucht. Als Erzieher oder Richter über Gut und Böse möchte er dabei nicht dienen: „Mir macht es Spaß, in leuchtende Augen zu blicken und ich will die Kinder ja nicht erschrecken.“ Rund um Düsseldorf wird der übliche Werbe-Nikolaus, der ja zudem auch noch tausendfach sich gleichzeitig an Hauswänden hochhangelt, gegen die Bischofsgestalt ausgetauscht. Nikolaus-Vereine formieren sich und Tageszeitungen starten Kampagnen zur Rückbesinnung auf die alte Nikolaus-Tradition. Auf der Seite www.kath.de/nikolaus ist 2005 die Frankfurter Nikolausinitiative gestartet worden. Mit dieser Initiative und einem Bastelbogen auf deren Internetseiten können alle Schokoladen-Nikoläuse, die ja vom Aussehen mit dem Bischof rein gar nichts zu tun haben, verändert werden. Einfach die Mitra, Bischofsstab und Bibel auf dem Bastelbogen ausschneiden und auf den unechten Nikolaus kleben.

 

Frankfurter Nikolausinitiative e.V.
c/o H. Zimmermann
Schieferstraße 13
65620 Waldbrunn
Telefon: 06479/247 130 und 0170 / 79 33 273

 

Weitere Informationen zu Nikolaus

gibt es im Internet unter:

www.nikolaus-von-myra.de.

Autor ist der Pressesprecher

des Erzbistums Köln,

Manfred Becker-Huberti.

Ein neuer Nikolausbrauch, und auch mehr dem Spaßfaktor und Stadtmarketing zuzurechnen, ist der Internationaler NikoLauf. Nach 2004 und 2005 wird diese sportliche Veranstaltung im Jahr 2006 nicht stattfinden. Aber schon im darauffolgenden Jahr könnte es dann wieder für Hunderte von Nikoläusen, Weihnachtsmännern und Engelchen aus aller Welt am Rheinufer Ernst werden: Wer ist am schnellsten vom Apollo unter der Rheinkniebrücke bis in die Altstadt gelaufen?

Alle Jahre wieder: Schuhe putzen nicht vergessen!                                                                     

Nach wie vor werden aber in den Familien Schuhe geputzt („..sonst legt Dir der Nikolaus nichts rein“), die größten Stiefel von den Kindern an die Treppe gestellt und nachts auf Geräusche geachtet, die vom heiligen Mann stammen könnten. Dabei sind hier nicht nur Kinder erwartungsfroh, was denn im Stiefel steckt, sondern auch Erwachsene sehen hier eine Möglichkeit dem „Geschenkezwang“ an Heiligabend zu entfliehen und legen sich gerne ein paar kleine Gaben in das Schuhwerk.

Guter Nikolaus
Guter Nikolaus,
komm in unser Haus,
triffst ein Kindlein an,
das ein Sprüchlein kann
und schön folgen will!
Halte bei uns still,
schütt dein Säcklein aus,
guter Nikolaus.
Ach, du lieber Nikolaus;
komm doch einmal in mein Haus!
Hab so lang an dich gedacht.
Hast mir auch was mitgebracht?

 

Der wahre Heilige Mann

Der 6. Dezember ist dem Heiligen Nikolaus Bischof von Myra gewidmet. Er lebte in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts und ist durch viele Legenden und dadurch dass er Patron der Verfolgten, Gefangenen, Seeleute, Schiffer, Kaufleute, Bäcker, Fischer, Metzger, Weinhändler, Nachtwächter, Heiratswilligen, Chorknaben, Studenten und Schüler geworden ist, einer der populärsten christlichen Heiligen geworden. Die Kinder der Stadt Myra soll er einmal vor der Entführung durch Seeräuber gerettet haben. Den hungernden Bewohnern der gleichen Stadt soll er einen Teil von Getreide, das für Rom bestimmt war, beschafft haben. Und bekannt ist auch die Rettung von drei armen Mädchen vor der Prostitution, weil er ihnen eine Mitgift besorgen konnte. Als mittlerweile Bischof soll er ein Kind nach dessen Verbrennungstod wieder ins Leben geholt haben, indem er es segnete. Drei Knaben erweckte er wieder zum Leben, die von einem habgierigen Gastwirt ermordet wurden. Kein Wunder also, dass es so viele Abbildungen, Statuen, ihm geweihte Kirchen und viele weitere legendäre Geschichten von ihm gibt.

 

Himmelgeist, die direkte Verbindung zum Heiligen Mann

„Passend“ in Düsseldorf-Himmelgeist steht die Kirche St. Nikolaus und die Gemeinde bietet unter www.kirche-wersten-himmelgeist.de einen Service an, wo es Informationen zu Nikolaus gibt. Im damaligen selbständigen Kaiserswerth, das jetzt ein Stadtteil ist,  wird schon 1299 in der Stiftskirche ein Altar des Heiligen Nikolaus erwähnt, etwa 100 Jahre später werden in der Düsseldorfer Stiftskirche (St. Lambertus) „Überreste“ vom Heiligen Nikolaus verzeichnet. Die Verbreitung des Nikolaus-Brauchtums, des wohltätigen Verhaltens und des Schenkens ist sehr breit gewesen, ebenso die unterschiedlichen Namen wie z.B. Sente Kloos, Klooskerl, Heilige Mann, Niklösche, Sinterklaas (Niederlande), Zönter Kloos u.v.m., und immer ist und wurde er begleitet von einer „Antifigur zum Gabenbringer“. „Hans Muff“ gibt es heute noch bei uns, woanders hieß diese „bestrafende“ Begleitung Knecht Ruprecht, Muffert, Rockgeloos, de schwatte Mann oder Swarte Piet (Niederlande). Eine andere Begleitung hatte der Nikolaus in Köln: St. Barbara fungierte hier als Gabenbringerin für die Kinder. Am Niederrhein ist es auch Brauch, am Barbara-Tag (4. Dezember), Zweige ins Wasser zu stellen, die dann Weihnachten ihre Blüten öffnen. So sollte an das Wunder in der „Christnacht“ erinnert werden.

Im 6. Jahrhundert verbreitete sich der Kult im ganzen griechischen Raum und weiter in den slawischen Ländern, von dort wurde er im Laufe der Jahre einer der meisten verehrten Heiligen in Russland. Aus dieser Zeit wurden auch Geschichten eines Abtes Nikolaus vom Kloster Sion mit denen des Bischofs Nikolaus von Myra verwoben, beide kommen aus der gleichen  kleinasiatischen Gegend und lebten in einem Abstand von etwa 200 Jahren, was aber dem „Siegeszug des Nikolaus-Kults“ keinen Abbruch tat.

Im 8. Jahrhundert zog der Nikolaus-Kult in Rom ein, von wo er Süd- und Mitteleuropa erreichte. Eine erste Nikolaus-Kapelle soll um 980 in Brauweiler gebaut worden sein.

Im 10. Jahrhundert erfuhr in Deutschland die Nikolaus-Verehrung eine besondere Förderung durch die Kaiserin Theophanu, der griechischen Ehefrau des Kaisers Otto II.

 

Vom Bischofsspiel und Beschenken

Das Beschenken geht zurück auf das „Bischofsspiel“ in Kloster- oder Domschulen. Ein Spiel, in dem die Schüler, manchmal sogar die Kleriker selbst, einen „Abt” oder „Bischof” wählten, der ein ausschweifendes Fest und Umzüge mit viel Pomp durchführte. Ausgestattet war der „Knabenbischof“ dann meist wie ein Bischof mit Chorkleidung, Mitra und Stab.

Bislang wurden Äpfel, Nüsse, Gebäck und Süßigkeiten in einen Raum geworfen, in dem sich die Kinder der Familie aufhielten oder aber über Nacht Geschenke ausgelegt (Wurf- und Streuabend genannt). Später wurden im Haus mancherorts Strümpfe zu diesem Zweck aufgehängt, damit spielte man die Legende von den drei Jungfrauen nach, die jeweils einen Goldklumpen vom Nikolaus empfingen. Die Schuhe als Behältnis für die Geschenke kamen dann später. Ein „Nikolaus-Schiffchen“ war ein von den Kindern etwa im 15. Jahrhundert gebastelter Vorläufer unseres Gabentellers zu Weihnachten (Einlegebrauchtum). Spätestens seit dem 17. Jahrhundert ist Nikolaus als Gabenbringer belegt. Am Vorabend des Nikolaustages beschenkte er, meist mit seinem schon genannten Helfer, die Kinder. Ganz so, wie es heute der Weihnachtsmann am Heiligabend macht (Einkehrbrauch). Nun kehrte Nikolaus mit Gefolge in die Häuser ein und befragte die Kinder, ob sie ihre Gebete verrichteten, den Anordnungen der Eltern folgten oder was für einen Glaubenswissenstand  sie hatten. Nikolaus und Hans Muff drohten zu Angstmachern zu werden und die Komödien-Szenen, die sie dabei spielten gefielen nicht über all. Gute Kinder wurden belohnt und böse bestraft.  Nikolaus als der Examinator.

1787 ließ die Regierung einen Nikolausmarkt in der Altstadt schon um siebzehn Uhr schließen. „Ausschweifungen“ waren der Anlass diese drastische Maßnahme zu ergreifen, denn sonst war es jahrelange Brauch von Nikolausabend an die ganze Nacht hindurch einen

Markt zu veranstalten.

In dem Rückblick des Düsseldorfer Autoren Neuhausen, wird dieser als kleiner Junge um 1900 vom „Heiligen Mann“, dem „Niklas“, mit einem Pferd beschenkt. Und weitere Nikolaus-Abende in seiner Kindheit beschreibt er als „festlich begangene“ Tage.

 

Heiligabend als Schenktermin? --Fehlanzeige

Um 1500 war Weihnachten als Schenktermin oder größeres Kinderfest unbekannt. Eher wurde die Welt ja durch die Geburt von Jesus beschenkt! Die Reformation hat sowohl den heiligen Nikolaus als Geschenkebringer und auch den 6. Dezember als Termin bekämpft. Heilige als Mittler göttlicher Gnade waren nach reformatorischer Lehre überflüssig.

Martin Luther haben wir es weitgehend zu verdanken, dass der „Bescherungstag“ und Einkehrbrauch nicht mehr am Nikolaustag ist. Er praktizierte dieses „Einlegen“ aber selbst

bis 1535.

Neuer Schenktermin - zunächst in protestantischen Gegenden, nach 1900 allmählich in ganz Deutschland flächendeckend - wurde Weihnachten. (In Neuss am Rhein und in weiten Teilen des Rheinlandes wird um 1900 noch am Nikolaustag beschert. Bis 1930 wurden am Niederrhein zu Weihnachten höchstens das Gesinde und nur Kinder mit kleinen Geschenken erfreut.) Geschenkebringer wurde vermehrt die von Martin Luther propagierte Kunstfigur „Christkind”, die es aber als Nikolaus-Begleiter oder als Gabenbringer auch schon vorher gab. In den protestantischen Ländern ließ sich dieser Wandel nicht überall durchsetzen: Die Niederlanden hielten am alten Schenktermin und am heiligen Nikolaus fest. Im Laufe der Entwicklung mutierte „das Christkind” zum „Weihnachtsmann”, der wiederum zum Teil Wesensmerkmale und den Namen des heiligen Nikolaus übernahm. In Nordamerika heißt der „Father Christmas” mit Namen „Santa Claus”. Um 1930 hatte sich schließlich in Nordwest- und Südwestdeutschland „das Christkind”, in den anderen Landesteilen der „Weihnachtsmann” als Gabenbringer durchgesetzt. Es gibt unterschiedliche Ansichten, ob das heutige Erscheinungsbild mit rotem Gewand, weißem Bart und Pelzbesatz auf den niederländischen „Sinterklaas“ oder einer „Coca-Cola-Werbefigur“in den USA zurückgeht.

Heute stellen die Kinder in der Nacht auf den 6. Dezember ihre besten Schuhe raus, in der Hoffnung Leckereien, kleine Geschenke oder Obst am nächsten Morgen darin zu finden.

Und der Blick des Heiligen Mannes ins Goldene Buch mit den Taten des Gegenüber, ob nun am Nikolaustag, an Heiligabend oder während vieler Feiern im Advent, ist immer gleich.(Siehe oben Einkehrbrauchtum.) Auch das Erstaunen der Kinder darüber ist immer groß: woher weiß der Nikolaus oder Weihnachtsmann eigentlich immer all die bösen und guten Dinge? Da ist es dann auch egal, wer nun wirklich das Geschenk überreicht.

 

 

Was wäre die Adventszeit mit Nikolaus und Weihnachten ohne spezielle Gebäcke,

Getränke und einfache Gerichte?

Hier eine kleine Auswahl von verschiedenen Rezepten:

 

Äpfel in Vanilletunke                                                                                                              

Zutaten: 4 Äpfel (waschen, schälen, entkernen), 1/8 l  Wasser oder Wein, 1 Esslöffel   Zucker, Vanillesoße, Marmelade, Rosinen, geriebene Nüsse oder Mandeln, Butter, Anis. Zubereitung:1/8 l Wasser oder Wein mit 1 Esslöffel Zucker aufkochen, die vorbereiteten Äpfel darin garen, mit einem Schaumlöffel herausnehmen, auf Teller setzen und mit Marmelade, Rosinen und/oder geriebenen Nüssen füllen. Die Vanillesoße darüber gießen, warm essen.

 

Bratäpfel                                                                                                                   

 Zubereitung: Säuerliche Äpfel waschen und trocknen, das Kerngehäuse ausstechen und auf das gefettete Backblech setzen und Zucker darüber streuen. Im Elektroherd bei 220° C 25 Minuten, im Gasherd bei Stufe 5 braten. Nach dem Braten mit Zucker bestreuen. - Zum Braten geeignet sind die Apfelsorten Boskop, Jonathan und Cox Orange

 

Bischofsbrot                                                                                                                        

Zutaten: 5 ganze Eier,250 g Zucker,250 g Mehl, 250 g  ganze Mandeln(abgebrüht und geschält), 250 g Sultaninen, 15 g Zimt. Zubereitung: Eier und Zucker schaumig rühren, die restlichen Zutaten darunter mengen. Masse in eine gefettete Kastenform geben. 1 Stunde bei 175° C backen. Zum Servieren dünn aufschneiden.

 

Lebkuchen nach Mutters Art                                                                                                   

Zutaten: 250 g Honig, 125 g Zucker, 2 Esslöffel Öl, 500 g Mehl, 1 Päckchen Backpulver,1 Päckchen Lebkuchengewürz, 2 Esslöffel Kakao, 1 Ei und zum Verzieren: Puderzucker, Schokoladenglasuren, bunte Zuckerstreusel, Mandeln, Rosinen, Pistazien.             Zubereitung: Zuerst Honig, Zucker und Öl in einem Topf schmelzen. Nun das Mehl mit dem Backpulver und dem Kakao auf den Tisch sieben und mit dem Lebkuchengewürz vermischen. In die Mitte eine Vertiefung formen, da hinein die Honigmasse und das Ei geben. Alles zu einem Teig verkneten und auf einer bemehlten Fläche ausrollen. Jetzt Figuren ausstechen oder sie mit Hilfe von Pappschablonen ausschneiden. Das spitze Messer zwischendurch immer wieder in Mehl tunken. Die fertigen Figuren auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Backzeit: ca. 10 Minuten bei 200° C , Heißluft: 175° C. Nach dem Backen und Abkühlen die Figuren mit Puderzucker oder Zucker- und Schokoladenglasuren, mit Mandeln, Rosinen, Pistazien, Zitronat usw. verzieren. Sollen die Lebkuchenfiguren als Adventsgruß an einem Tannenzweig hängen, dann vor dem Backen mit einem Zahnstocher ein Loch für den Faden in den Teig stechen. Die gebackenen Lebkuchen am besten in einer Dose luftdicht, kühl und trocken aufbewahren.

 

Weckmann mit Tonpfeife                                                                                                

Zutaten: 1 Päckchen Trockenhefe, 1 Teelöffel Zucker, 1/8 l  Milch, 300 g Mehl, 80 g Zucker, 1 Prise Salz, 80 g weiche Butter, 2 Eigelb, 1 Messerspitze Safranpulver, Eigelb zum Bestreichen, Korinthen und Tonpfeifen zum Verzieren. Zubereitung: Hefe und Zucker mit der lauwarmen Milch anrühren und 15 Minuten stehen lassen. Mehl in eine Schüssel sieben, an den Rand Zucker, Salz, Butter, Eigelb und Safran geben und von der Mitte aus mit der Hefe verrühren und alles gut durchkneten. Den Teig gehen lassen, dann ausrollen und Männerfiguren ausschneiden, auf ein gefettetes Backblech legen und mit Eigelb bestreichen. Korinthen als Augen und Knöpfe einsetzen und die Tonpfeife längs in das Männchen drücken. Die Figuren noch etwas gehen lassen und dann 15 - 18 Minuten bei 175 - 200° C hellbraun backen.

 

Weckmänner (Stutenkerle)                                                                                                

Zutaten: 300 g Weizenmehl, 1 Portion Hefe, 1 Teelöffel Salz, 80 g Zucker, 1/8 l lauwarme Milch, 80 g weiche Butter, 2 Eigelb, 1 Prise Safran und zum Garnieren: einige Rosinen und Tonpfeifen (evtl. bei der Bäckerei erbitten). Zubereitung: Hefe, Zucker und Milch anrühren und 15 Min. stehen lassen. Mehl in eine Schüssel sieben, in die Mitte die Hefe geben und an den Rand Salz, Zucker, Butter, Eigelb uns Safran. Nun diese Zutaten von der Mitte aus mit der Hefe gut verrühren. Den Teig gehen lassen, dann ausrollen und „Weckmänner” ausschneiden. Diese auf ein gefettetes Backblech legen und mit verquirltem Eigelb bestreichen. Rosinen als Augen und Knöpfe eindrücken und eine Tonpfeife der Länge nach auf eine Seite des Weckmanns drücken. Die Figuren gehen lassen und dann bei 175° - 200° C 15 - 18 Min. hellbraun backen.

(Die Tonpfeifen sollen an den Bischofsstab von St. Nikolaus erinnern.)

 

Brezeln                                                                                                                                 

Schon im Jahr 1521 wurde zur Herstellung einer typischen Brezel empfohlen: „Nimm ein schönes Mehl / lauter Eyerdotter / und ein wenig Wein / Zucker und Aniß / mach einen Teig damit an / walg ihn fein länglicht und rundt mit saubern Händen / und mach kleine Brezel daraus / schiebs in ein warm Ofen / und backs / dass du es nit verbrennst”.

 

Heißer Johannesbeer-Punsch                                                                                        

Zutaten: 2 Beutel Hagebuttentee, 1/2 l  Wasser, 1 Päckchen Glühweingewürz, Saft von 1 Zitrone, 0,7 l  Schwarzer Johannisbeersaft, Saft von 2 Apfelsinen, 1 ungespritzte Apfelsine, Zucker. Zubereitung: Hagebuttentee, das Glühweingewürz und den Zitronensaft mit kochendem Wasser übergießen. Dann den Johannesbeersaft dazugeben und alles einmal aufkochen lassen. Den mit Zucker abgeschmeckten Punsch durch ein Sieb gießen, in jeden Becher eine Scheibe Apfelsine geben und den Punsch darüber gießen. Heiß getrunken, schmeckt er am besten!

 

Kinder-Punsch                                                                                                                      

Zutaten: 1 l Apfelsaft, 1/2 l schwarzer Tee, 2 Esslöffel Zucker, 1 Zitrone, 1 Orange, 1 Zimtstange, 2 Nelken. Zubereitung: Apfelsaft und Tee in einem Topf erhitzen. Zitrone und Orange dünn abschälen und auspressen. Schalen, Saft, Zucker und Gewürze in den Topf geben. Punsch langsam erhitzen, aber nicht kochen. Eventuell nachwürzen. Punsch durchseihen und in feuerfesten Gläsern auf den Tisch bringen.

 

Malvenpunsch (2 Portionen)                                                                                                

Zutaten: 2 Esslöffel Zucker, 1 Ei, 1/4 l  Malventee, bunte Zuckerstreusel und, etwas Zitronensaft. Zubereitung: Zuerst das Eigelb vom Eiweiß trennen und mit dem Zucker richtig schaumig schlagen. Das geht mit einer Gabel ganz leicht. Den Schaum in zwei Gläser füllen, die mit dem heißen Malventee aufgefüllt werden. Kurz verrühren und mit Zitronensaft abschmecken. Das Ganze mit bunten Zuckerstreuseln verzieren.

Warmer Kartoffelsalat mit Speck                                                                                         

Zutaten: 1,5 kg mittelgroße Kartoffeln, 250 g  geräucherte, gut durchwachsene Speckwürfel, 1 Tasse  kleingehackte Zwiebeln, 1/4 Tasse  Wasser, 1/8 l   Weißweinessig, 1/2 Teelöffel  Salz, 1/4 Teelöffel schwarzer Pfeffer, 2 Esslöffel Petersilie. Zubereitung: Pellkartoffeln kochen, pellen und in nicht zu dünne Scheiben schneiden und zugedeckt warm stellen. Den Speck in einer größeren Pfanne braun und knusprig braten und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. In dem zurückgebliebenen Fett in der Pfanne die Zwiebeln unter rühren glasig dunsten. Wasser, Essig, Salz und Pfeffer hinzugeben und kurz aufkochen lassen. Diese Mischung über die Kartoffeln gießen und unterheben. Zum Schluss den Speck und die frisch gehackten Petersilie hineinmischen und abschmecken Den Salat kann man sofort servieren.

 

Miesmuscheln in Weißwein                                                                                                 

Zutaten: 4 kg Miesmuscheln, 1/2 l    Weißwein, ½  Sellerieknolle, 2  Möhren, 4 Zwiebeln, 1  Knoblauchzehe, 2  Lorbeerblätter, 1 Teelöffel  geschroteter Pfeffer, 1 Teelöffel  Salz und als Beilage:  Schwarzbrot mit Butter. Zubereitung: Die Muscheln einige Stunden in Wasser legen. Sollte sich die eine oder andere dabei geöffnet haben, diese wegwerfen, da sie ungenießbar sind. Die übrigen unter fließendem Wasser gründlich bürsten und die herausschauenden Bärtchen mit einem Messer abziehen. Den Weißwein in einen großen Topf gießen. Sellerie, Möhren, Zwiebeln und Knoblauchzehe fein würfeln und mit den Gewürzen dazugeben. Das Ganze aufkochen und die Muscheln hineingeben. 5 - 10 Minuten garen, bis sich die Schalen weit geöffnet haben. Alle noch geschlossenen Muscheln aussortieren. Sie sind nicht essbar! Die guten mit der Gemüsebrühe auf tiefen Suppentellern servieren. Dazu Schwarzbrot mit Butter reichen.

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Reformationstag HALLOWEEN ........Allerheiligen und Allerseelen

31. Oktober / NEU:

„Halloween“— der Event-Brauch

Ganz verrückt ist die Jugend schon seit ein paar Jahren auch in Düsseldorf bei dem nach Europa wiedergekehrten Fest. In vielen Privat-Häusern geht die Party ab, aber auch in der Gastronomie hat man die neue Einnahmequelle erkannt. Und es gibt hier genug Party-Menschen, die einfach nur abfeiern wollen, ob es nun Halloween ist oder ein anderer Grund „Party zu machen“. In der Altstadt haben sich mehrere Gastronomen mit Altstadt-Marketing GmbH zusammen gesetzt und ein Party-Paket für den Abend und die Nacht vom 31.10. auf den 1.11. geschnürt.

 

Nebel wabert über Kopfsteinpflaster, buntes Licht flackert durch enge Gassen in der Altstadt und in der Karlstadt. Leise rasseln Ketten über Steinböden, der Kirchturm hebt sich schwarz vor dunkelblauem Abendhimmel ab und plötzlich das schreckliche Geräusch einer niedersausenden Guillotine. Ein kurzer Schrei und ein aufgeregtes Murmeln in der Menge der Umherstehenden bis eine gekrümmte Gestalt mit Kapuzenumhang und eine hagere Männergestalt aus dem Nebel auftauchen, die Gesichter mit Narben und Blutspuren geschminkt… So startet schon seit einigen Jahren am ehemaligen Standplatz der Guillotine des Gefängnisses an der Schulstraße das alljährliche Halloween-Spektakel.

Heute befindet sich hier das Filmmuseum, aber es stehen noch ein paar Mauerreste des alten Gebäudes davor. Mit einigen Dekorationen haben hier Düsseldorf-Marketing GmbH und Geschichts-Werkstatt Düsseldorf eine gruselige Start-Kulisse aufgebaut, wo sich zahlreiche Gruppen, von Kindern bis halloweensüchtige Erwachsene einfinden, um die neue Tradition mit viel Spaß zu erleben. Besonders auffällig ist auch, dass viele der Besucher aus dem englischsprachigen Raum kommen, die dieses Spektakel aus Übersee schon kennen und hier in der neuen Heimat oder als Touristen daran teilnehmen möchten. Ja vielleicht sind sie sogar dankbar, dass es hier auch Halloween gibt.

Manche haben selber Masken mitgebracht oder kommen komplett kostümiert hier an den Treffpunkt, der etwa 100 Meter vom Rhein entfernt ist. Außerdem gibt es Möglichkeiten sich von Visagisten schminken zu lassen oder sich mit Dekorationen und Geräusche-Utensilien an einem Gruselumzug teilzunehmen oder auf eine der beginnenden Partys in der Stadt zu gehen. Mehrfach hintereinander zieht die Gruselgruppe durch die Gassen und dabei werden nicht amerikanische „Trick-or-Treat“-Traditionen gepflegt, sondern vor dem schaurigen Hintergrund werden abscheuliche historische Düsseldorfer Kriminal- und Schreckgeschichten erzählt und auch Orte besucht, an denen mehr der Legende zugehörige Stadtgeschichte wieder lebendig gemacht wird.

Anmeldungen hier:

http://stadtfuehrungen.duesseldorf-tourismus.de/Geisterstunde-am-Rhein.4530.0.html

 

Ein besonderer Tipp ist die Antenne Düsseldorf Halloween-Party in den Rheinterrassen.

Mit Hochgenuss ist nicht ausreichend beschrieben, was für alle Geister, Gespenster oder Hexen in dieser Stadt so angeboten wurde. Ein Gruselfaktor wurde ausdrücklich garantiert. Hier ist auch das Cheerleader-Casting von Rhine Fire untergeschlüpft, was für die Party-Fans schon ein Grund genug sein hier abzufeiern.


…und dann auch noch diese Halloweenparty:                                                                        Jedes Jahr wird die JEVER SKIHALLE Neuss ab 19 Uhr zur kultigen Partygruft für alle Mumien, Hexen und Monster. Die besten, gruseligsten und schockierendsten Kostüme werden prämiert. In der Nacht der Nächte herrscht Party-Time bis tief in die Nacht. Der Eintritt ist frei! Weitere Informationen im Terminkalender unter www.allrounder.de.

 

Geister im Hofgarten

Fast zur gleichen Zeit macht sich ein Geisterzug mit über 300 Teilnehmern im Hofgarten auf den Weg, der mit Grablichtern gesäumt ist. Die teilweise verkleideten Grusel-Fans tragen Fackeln und manche Eltern verkleiden sich mittlerweile auch recht schaurig zu diesem Umzug. Start ist das Theatermuseum an der Jägerhofstraße 1. Hier werden einige Tage vor diesem Umzug unter Leitung von Künstlern „Grusel-Bastel-Nachmittage“ durchgeführt. Dabei gibt es Themen rund um Geister und Grusel-Gestalten. Diese Figuren, Masken, Vogelscheuchen u.ä. werden dann in einem Umzug durch den Hofgarten getragen. Nach dem Umzug gibt es dann noch kleine Überraschungen im Theatermuseum, z.B. mit szenischen Lesungen.

Informationen und Anmeldung

zum Workshop im Theatermuseum,

Tel. 0211-8994660,

theatermuseum@stadt.duesseldorf.de

 
 

Historie:

 

All Hallow’s Evening

Zum Ärgernis vieler Eltern, deren Kinder ein paar Tage vor St. Martin abends losgehen, um sich als Halloween-Monster gripschenderweise Süssigkeiten zu besorgen und zum Ärgernis der Kirchen breitet sich schon seit etwa 15-20 Jahren ein Brauchtum im Rheinland aus, das Wissenschaftler als eine „transatlantische Rückwanderung“ bezeichnen: Halloween.

Es stammt als keltisches Fest von den Britischen Inseln und ist durch starke irische Einwanderungen nach Amerika gekommen und hat sich dort vielfältig weiterentwickelt und kehrt mit dem Etikett „amerikanischer Brauch“ wieder nach Europa zurück. Als der Abend (31.10.) vor dem christlichen Fest „Allerheiligen“(1.11.) ist die Bezeichnung „Halloween“ („All Hallow’s Evening“) mit nichtchristlichem Ursprung schon sehr interessant mal mit Blick auf beide Feste zu betrachten.

Mit Allerheiligen, bzw. Allerseelen begehen wir ein christliches Totengedenken.

Gebete für Verstorbene mit bestimmten Tagen zu verbinden ist schon jahrhundertelang üblich

bis der Abt von Cluny Ende des 10. Jahrhunderts als festlichen Gedenktag für verstorbene Gläubige seiner Klöster den 2. November ausrief.

Im Orient sollen Christen schon im 4. Jahrhundert ihrer Märtyrer gedacht haben, im Jahre 835 hat Papst Gregor IV. das Allerheiligenfest auf den 1. November festgelegt.

Auch in Irland beschäftigte man sich mit dem Allerheiligenfest und Anfang des 9. Jahrhunderts legte man Allerheiligen mit dem Termin der „Samhain-Fest“ zusammen am 1. November. Nun geht die These um, dass das keltisch-heidnische Fest Samhain christlich umgeformt worden ist, sozusagen christianisiert wurde. Halloween könnte also als „ungetauftes heidnisches Brauchtum“ gedeutet werden.

 

Samhain-Fest in Variationen

Aber was war das Samhain-Fest eigentlich?  Von vier keltischen Großfesten, die alle mit den klimatischen Verhältnissen und der bäuerlichen Wirtschaftstruktur Irlands zusammen hingen, war Samhain ein Fest, das als keltisches Neujahrsfest gefeiert wurde. Versionen gibt es auch, die von einem Tag sprechen, an dem die Menschen Geister, Hexen, Dämonen und Verstorbene haben besänftigen müssen und um nicht von diesen erkannt zu werden, sind sie in Verkleidungen geschlüpft. Speisen und Getränke sollen auch zur Besänftigung beigetragen haben. Oder es soll ein riesiges Versammlungsfest gewesen sein, an dem gewaltige Leuchtfeuer entzündet wurden und Druiden spielen darin auch immer eine große Rolle. Am Abend vor dem Samhain-Fest wurden auf den Hügeln Feuer entfacht, um böse Geister zu vertreiben und um den gruseligen Winter zu begrüssen. Ähnlich wie bei den Osterfeuern sind in den Wohnstätten Herdfeuer gelöscht worden und dann später wieder in diesen großen Feuern entzündet worden. Die zunehmend dunkelwerdende Jahreszeit, der Tod der Vegetationen und die Vorstellungsgedanken, dass die Welt des Diesseits sich mit der Welt der Toten, des Jenseits, verbinden ist auch eine Version, die darin gipfelt, dass Samhain ein Totengott sei und dass an diesem Tag sein Fest, das Totenfest gefeiert würde. Samhain soll ein Sammler der Seelen gewesen sein, die im letzten Jahr verstorben waren. Der Sünden wegen, die diese Toten begangen hatten, sind sie in Tierkörper gebannt worden. Am Anfang des neuen Jahres waren diese Sünden dann gesühnt und alle Seelen fuhren auf in den Druidenhimmel. Als Erntefest, wo die Bauern ihre Vieherden vom Feld holen und die Ernte einbringen, ist eine weitere Bedeutung von Samhain. Wie schon die vielen Versionen zeigen, sind die Kentnisse doch sehr lückenhaft und manches ist sehr phantasiereich ausgeschmückt worden. Je nachdem, wer über Samhain und später Halloween geschrieben hat, hat seine Vorstellungen und Ideen mehr oder weniger stark fokussiert mit hineingebracht. Da liegen manchmal Jahrhunderte dazwischen und durch Abschreiben schlichen sich Varianten ein, die wiederum Irrtümer vorprogrammierten. Der Kinder-Heischezug, also das Erbitten von Süssigkeiten, kam nachweislich erst im Laufe des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten auf.

„Heischen“ auf amerikanisch?

Da auch auf den Britischen Inseln schon Bettelumgänge der ärmeren Bevölkerungsschichten bekannt waren, könnten diese als Vorlage für das „trick or treat“ in Amerika gewesen sein. Diese Bettelumgänge, das sogenannte Heischen, galt auch dem Seelenkuchen, den man gerne haben wollte und für den man Gebete für die Seelen der verstorbenen sprach.

In unseren Gegenden ist ein Brauch bekannt, wo zum „Troste für die armen Seelen“ gesungen wurde, es wurde für Lesungen von Totenmessen gesammelt, da gab es Geld, Äpfel oder andere Naturalien. Alte Volkskundler berichteten davon, dass „die Herumziehenden angeblich stellvertretend stehen sollten für die Totengeister, denen man Opfer bringen müsse, damit sie nicht Schaden über die Menschheit brächten.“ Diese Bräuche entstammen der christlichen Fürsorge und Nächstenliebe, quasi „eine Fürsorge der Lebenden für die Abgeschiedenen“.

 

 

"Trick or Treat" = Streich oder Schmaus, was soviel

heißt wie "Bonbons, Schokolade oder Süßigkeiten her,

oder wir stellen was an!" Das ist der Ruf der Kinder , die an Halloween,

ähnlich wie an St. Martin an den Türen nach Süssigkeiten verlangen.





Halloween = Das Wort Halloween ist eigentlich eine Verballhornung von "Allerheiligen" - "all hallow souls" oder "all hallow’s eve" - "Vorabend von Allerheiligen". Manche sagen auch, es ist „all hallow’s eve“ etwas zu schnell gesprochen. Im Hintergrund von Halloween steht der keltische Neujahrstag am 1. November.

 

In einem kalifornischen Bezirk hingegen untersagte die Schulbehörde die üblichen beliebten Halloween-Paraden. Da es die „politische Korrektheit“ nahe legte, keiner der zahlreich vertretenen Religionen Grund zu Beschwerden zu geben, werden an den Schulen religiöse Feiertage nicht mehr begangen. Erst als Eltern massiven Gegenprotest übten, um ihren Kindern den harmlosen Spaß zu retten, nahm die Schulbehörde das Halloween-Verbot zähneknirschend zurück.Für Gruselparties gehören auch kulinarische Grusel-Buffets unbedingt dazu! Mit Fantasie und guten Zutaten lassen sich spezielle Mahlzeiten für Groß und Klein zusammenstellen.


Die Augen des Bösen

Paprika-Oliven in Lychees gesteckt geben herrlich böse schauende Augäpfel ab. Wird allerdings eher dekorativen Zwecken dienen, die Geschmacksmischung ist vermutlich nicht jedermanns Sache. Etwas weniger böse schauen die Glotz-Augen, wenn Weintrauben (am besten die kleinen kernlosen) verwendet werden, dafür schmeckt's besser...
Als Unterlage ein wenig Himbeersaft vergießen, oder rote Grütze oder ... Hauptsache „rot“ ist das ganze und süß!


Grusel-Pizza

Dafür sind nicht einmal besondere Kochkünste notwendig - kleine Pizzen mit einer Grundauflage (Tomatenmasse) sind preiswert erhältlich.
Das Schöne an einer Pizza: Sie ist flach. Und auf dieser Fläche lässt sich leicht etwas Gruseliges hinzaubern - mit Oliven, Paprika, Zwiebeln, Pizzasauce, Ketchup, Maiskölbchen, Schinken/Speck usw. lassen sich nun allerlei Spuk-Gestalten und Symbole des Grauens auf die Pizzafläche zaubern. Empfehlenswert sind auch Auberginen/Melanzani wegen der glänzend dunklen Farbe.


Matsch-Würmer

Entweder Pudding oder gefärbtes Bisquit verwenden (müssen ja nicht unbedingt Lebensmittelfarben sein). Lakritzschnüre oder Spagetti (ebenfalls farbig) in die Masse stecken. Schokoraspel verleiht der Oberfläche noch etwas mehr grausliches Aussehen.

 

Bratapfel-Fratzen

Am besten große Äpfel verwendnen. Entsprechende Vertiefungen an den Äpfeln anbringen, die ein möglichst grausiges Gesicht abgeben könnten. Zur Geschmacksverbesserung kann der Apfel ein wenig ausgehölt (aber nicht zu sehr, um die anderen Vertiefungen nicht zu stören) und mit Marmelade o.ä. aufgefüllt werden. Nach dem Braten (und etwas Auskühlen) die Vertiefungen mit möglichst hellem Material (Marshmallowstücke, Marzipan) füllen und es dürfen auch Würmer, z.B. aus Weingummi, aus dem Gruselkopf herausschauen.


Das Händchen - eiskalt!

Einen jener billigen Massen-Plastikhandschuhe mit (gefärbtem?) Wasser füllen, abbinden und ins Gefrierfach damit. Wenn alles gefroren ist, den Handschuh ablösen und so hat man ein eiskaltes Händchen für jedermanns Genick und für die Bowle natürlich oder zum Drapieren von allem, das Wasser verträgt.
Wenn es besonders real gemacht werden soll, den Handschuh zum Gefrieren derart auf eine Unterlage legen, dass sich gebogene Finger ergeben.


Würmer-Toast

Enthäutete Wiener/Frankfurter/Hot-Dog-Würstchen nehmen und diese in dünne Längsstreifen (4-5mm Breite) schneiden. So ergeben sich sehr real aussehende Würmer, die prächtig zur Geltung kommen, wenn sie etwas wild durcheinander auf Toast, Semmeln/Brötchen u.ä. gelegt werden. Die Wirkung kann noch unterstrichen werden, indem man die Würmer aus etwas Krautsalat oder Zwiebeln herausschauen lassen, ein paar Kaviarersatz-Körner dazwischenstreuen, mit Paprikaoliven oder einem Auge des Bösen  (siehe oben) garnieren.
Ameisen am Stamm

Kaum mehr zu steigern ist das Grauen mit diesem (US-amerikanischen) Rezept: Nehmen Sie Einige Sellerie-Stangen nehmen und diese der Länge nach halbieren. Jetzt Erdnussbutter in die Selleriehälften füllen und Rosinen darüber streuen.
 
 

Tipp:..umfangreiche Informationen zu Halloween gibt es auf der Internet-Seite:                www.halloween-im-rheinland.de

 

 
Am gleichen Tag wird das
Reformationsfest gefeiert.

Dieser Feiertag erinnert an den „Wittenberger Thesenanschlag“ Martin Luthers am 31.10.1517, der als Beginn der Reformation angesehen wird. In seinen 95 Thesen wurde z.B. der Gottesdienst umgestaltet und es entstand eine neue Form des Gemeindelebens.
Luther wird als "Vater" der protestantischen-evangelischen Religion bezeichne, daneben gab es wichtige weitere „Reformatoren“ wie Calvin und Zwingli. Seine Tätigkeiten  und seine Anschauungen hatten erhebliche Auswirkungen auf die damalige römisch-katholische Kirche.


Aber Luther wollte weder die Kirche spalten, noch wollte er eine neue Kirche oder neue Religion aus der Taufe heben. Er wollte das ganze etwas „entstauben“. Es soll an diesem Tag nicht an die Spaltung in der Kirche erinnern,  sondern an die Ansätze und Ideen, die hinter Luthers Thesen standen.

  

1./2.11. Allerheiligen/Allerseelen –

Wer am 1. November einen Spaziergang über Friedhöfe macht und sich wundert, dass auf einmal so viele Menschen hier sich zwischen Grabfeldern und Gedenksteinen bewegen, der hat vergessen, dass an diesem Tag Allerheiligen, und einen Tag später Allerseelen gefeiert wird.

Düsseldorf hat ein paar sehr schöne Friedhofsanlagen zu bieten, die auch lohnen an anderen Tagen als Allerheiligen besucht zu werden. (Aufzählung/Kurzbeschreibung an dieser Stelle?) Eine gute Übersicht bietet die Internet-Seite: http://www.postmortal.de/Duesseldorf/D-Kaiserswerth/d-kaiserswerth.html – mit der Überschrift „Der Tod in Düsseldorf“, über diese Seite gelangt man auf viele Friedhöfe in der Stadt oder

http://www.duesseldorf.de/stadtgruen/friedhoefe/index.shtml

 

Für die katholische Kirche sind Heilige Christen, die konsequent in ihrem Leben den Glauben verwirklicht haben. In deren Leben hat sich die „Erlösungstat“ Christi verwirklicht und sie haben das ewige Glück erreicht. Heilige leben in der Gemeinschaft mit Gott und wer Heiligen seine Bitte darbringt, bringt sie somit Gott direkt dar. Seit dem 9. Jahrhundert wird auch nicht nur der „offiziell Heiliggesprochenen“ gedacht.

Der folgende Tag, der Allerseelentag, ist für das Gedenken an Tote gedacht, die sich der katholischen Kirche nach „in einem Reinigungszustand befinden und die volle Gemeinschaft mit Gott noch nicht erreicht haben.“ Die „armen Seelen“ sind noch im Fegefeuer und werden dort von ihren Unvollkommenheiten und von Schul gereinigt. Es gibt Allerseelenandachten, die oft an Allerheiligen nachmittags durchgeführt werden. Gläubige legen Fürbitten für die toten ein und auf den Friedhöfen zieht man in kleinen Prozessionen oder Gruppen mit Blumen zu den Gräbern. Auf den Gräbern werden Kerzen entzündet. Allerheiligen und Allerseelen basieren auf dem österlichen Charakter und Hintergrund, dass mit dem Leben, Sterben und der Wiedergeburt Jesu ein Weiterleben nach dem Tod möglich ist.

Allerseelenbrote gehen auf Opfergebäcke für „die armen Seelen“ zurück, von denen man meinte, sie seien für diesen Tag aus dem Fegefeuer entlassen. Für diese heizte man dann zum ersten Mal und stellte das Gebäck über Nacht auf dem Tisch. Sie waren ursprünglich als Spende für Waisenkinder und die Armen gedacht, die am Vormittag von Haus zu Haus zogen und diese einsammelten.

Die Bäckerei Hinkel in der Altstadt hat dieses Allerseelenbrot in verschiedenen Größen jedes Jahr um diese Zeit im Angebot und vielleicht gibt es dort auch bald einen Allerseelenzopf oder Allerseelenbrötchen, bei dessen Verzehr „jedes Mal eine Seele erlöst wird.“

(Weiteres zu Allerheiligen/Allerseelen siehe unter „Halloween“.)

 

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Die größte Kirmes am Rhein --

von Reliquien, Schützen und Eurostars

 
(Die Daten beziehen sich auf 2006/2007)

 
Für die einen ist es ein Verschnaufen mitten in der Arbeit, eine Auszeit mit ausgelassenen Freuden in schwindelerregenden Fahrgeschäften, beim treffsicheren Luftgewehr-Rosenkavalier oder beim Looping, der nicht nur das geliebte Fischbrötchen die Schwerkraft lehrt. Für die anderen ist es ein aufregender Familienbummel mit vielen Leckereien am Wegesrand der bunten Budenstadt oder eine wundervolle Aussicht auf Düsseldorf am höchsten Punkt des Riesenkarussells. Aber für eine große Gruppe wiederum ist es Ehrensache oder gar Verpflichtung, Teilnehmer an der „größten Kirmes am Rhein“ zu sein, die Ihren Ursprung zwischen Heiligenverehrung und sportlichem Wettstreit  hat.
 

Hochtechnisierung und Nervenkitzel, der kaum noch zu toppen ist, lässt aber Gottseidank immer wieder Plätzchen zu Muße, Genuss oder Staunen in Kinderaugen. Dafür sorgen die Geister im Hintergrund der Schausteller-Stadt-Organisation, z.B. einen Kirmesbürgermeister, einen Kirmesarchitekten oder auch den umtriebigen Chef des Schaustellerverbandes Bruno Schmelter. Es gibt auch beliebte Treffpunkte wie diverse Großzelte, die von ansässigen Brauereien betreut werden, das „Französische Dorf“ und natürlich das Riesenrad, auf dem man einen wunderschönen Blick auf die Landeshauptstadt und ihre Rheinuferpromenade werfen kann. Eine kleine Attraktion ist auch der Fährschiffsbetrieb von dem Altstadtufer zur Festwiese und zurück.

In neun Tagen wird den etwa 4,5 Millionen Gästen aus Düsseldorf, aus Deutschland, aus den Benelux-Ländern und aus anderen Ländern in ca. 330 Vergnügungsbetrieben und Kirmesbuden ganz schön etwas abverlangt, wenn sie die fast 5 Kilometer lange Front der Budenstadt ablaufen. Hierzu auch noch ein besonderer Hinweis des Veranstalters, des St. Sebatianus Schützenvereins Düsseldorf 1316 e.V.: „Die Größte Kirmes am Rhein bietet…auf den Oberkasseler Rheinwiesen z.B. deutlich mehr Fahrgeschäfte als das Münchener Oktoberfest. Und dennoch ist sie die deutschland- und wahrscheinlich auch europaweit einzige Großveranstaltung dieser Art, die in der Verantwortung eines Schützenvereins mit ehrenamtlichem Engagement organisiert wird.“

Ablauf der Festtage (ohne Gewähr):

Am Sonntag vor der feierlichen Kirmeseröffnung, die samstags stattfindet (2006 = 15. Juli), also am 9. Juli 2006,  wird mit dem Herausholen der geschmückten Goldenen Mösch (goldener Vogel) aus dem Rathaus das Schützen- und Heimatfest angekündigt. 
Danach erfolgt dann am Samstag, den 15. Juli unter Beteiligung von Oberbürgermeister, vielen Ehrengästen, Schützen und Schaustellern die offizielle Eröffnung der "Größten Kirmes am Rhein". 

 
Ein historischer Festzug durch die Altstadt, eine große Parade in der Reitallee und ein anschließender Festgottesdienst in der Basilika St. Lambertus stehen am folgenden Sonntag im Mittelpunkt der Schützen-Aktivitäten. Für die Düsseldorfer und seine Gäste immer ein Anlass zur Freude an den bunten Bildern von Pferden, Kutschen, Reitern und Fußvolk.

Die feierliche Investitur (Amtseinführung) des Schützenkönigs findet montags vom historischen Balkon des Rathauses statt.

Pink Monday…Schwulen und Lesbentag
auf der Kirmes

In den vergangenen 20 Jahren entwickelte sich der Brauch des "Pink-Monday". Montags treffen sich gut 50.000 Homosexuelle auf der Kirmes. Der Pink-Monday ist somit das größte Event für Schwule und Lesben in Düsseldorf.

Dienstagabend wird der neue Schützenkönig mittels Schießen auf den Königsvogel gekrönt. An diesem Abend gibt es weitere Feierlichkeiten wie Ehrungen, Verleihung des Stadtordens und Aufführung des Großen Zapfenstreiches im Festzelt.

Weitere Höhepunkte des Schützen- und Heimatfestes sind der Gottesdienst und die Schrein-Prozession anlässlich des Festtages des Düsseldorfer Stadtpatrons St. Apollinaris am Donnerstagabend (2006 = 20.7.).                                                                                                              

Großer Krönungsball des neuen Schützenkönigs und aller Kompanie-Königspaare des Regiments folgen am Freitagabend. Mit Eintritt der Dunkelheit folgt dann Freitag auch das Super-Feuerwerk mit Uferbeleuchtung.

Der „Tag der Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine“ am Sonntag beschließt dann traditionell das Schützen- und Heimatfest, das alle Welt als „Größter Kirmes am Rhein“ kennt. An diesem Tag werden der Stadtkönig und der Stadtjungschützenkönig ermittelt.



Überall gibt es Kirchmessen

Bleibt noch zu erwähnen, dass nicht nur einmal im Jahr und nicht nur auf der
Oberkasseler Festwiese eine Kirmes stattfindet. Schützengesellschaften verteilen
sich über ganz Düsseldorf verteilt und somit werden auch in verschiedenen
Stadtteilen entsprechende Volksfeste gefeiert.
Jahreszeitlich bedingtes Kirmes-Vergnügen gibt es z.B. bei der „Osterkirmes“
auf dem Staufenplatz in Düsseldorf-Grafenberg.


Hier wie zu anderen Kirmestagen könnte das Lied aus dem Jahre 1810 passen:

 
„Wieder ist die Kirmes da,

Heisa, Hupsa, Hopsasa!

Höret wie die Glocken beiern,

Lasset uns die Kirmes feiern

In der Stadt, vor der Stadt,

die so schöne Mädchen hat.

 

Nach dem fetten Kirmesschmaus

Wandert man zur Stadt hinaus,

Himmel! Welche bunte Gruppen,

Welche Herrchen, welche Puppen,

In der Stadt, vor der Stadt,

die so schöne Mädchen hat.“



Entwicklung Schaustellergeschäfte:

 
1650  Rutschbahnen auf Holzgerüste

1766  erste „Hutschen nach niederländischer Art“(Schaukeln)

1826  „Holzpferde in edler Bewegung“ (Pferdekarussell)

1890  Berg- und Talbahnen, Riesenrad

Ende 19. Jh.  „Hau den Lukas“

1908  erste transportable Achterbahn in Deutschland

1920er  Raupenbahn, Geisterbahnen, erste Autoskooter

1986  Vierer-Loopingbahnen

1992  „Evolution“ – Größtes Flugkarussell

1995  „Eurostar“, erster Einsatz war in Düsseldorf

2005  „Imperator“ – weltgrößtes Flug-Karussell, „Techno Power“ für die Jugend



Weitere Informationen: Kirmesorganisation
Platzkommission
Fax. (0211) 46 95 49 7

Oder beim Veranstalter:                                                                                                                             Sankt Sebastianus Schützenverein 1316 e.V.                                                                         www.schuetzen-1316-duesseldorf.de,                                                                                     Beckbuschstr. 10, 40474 Düsseldorf

Lothar Inden ist seit April 2005 der derzeitige 1. Chef der St. Sebastianus-Schützen.

 

 

Von der kleinen Kirchmesse zur größten Kirmes  

Das Wort Kirmes entwickelte sich aus dem Begriff Kirchmesse, die mit gutem Essen und auch Tanz gefeiert wurde, wie eine Messe oder ein Jahrmarkt, rund um das Gedenken einer Kirchweihe. Mit der Kirchweihe wiederum ist der Gedenktag des Kirchenpatrons eng verbunden. Wenn der Todestag eines Heiligen nicht bekannt war, dann wurde der Tag gefeiert, an dem mit seinem Namen die jeweilige Kirche geweiht wurde.  Für Düsseldorf soll ein solches Kirchweihfest mit traditionellem „Vogelschießen“ und einem Patronatsfest seit 1435 belegt sein. In einer Chronikauflistung ist für 1190 schon verzeichnet: „Herzog Gerhard erlaubt, nach dem Vogel zu schießen“. Geistliche Feier und weltliches Vergnügen haben also schon sehr früh zueinandergefunden und gibt dem heutigen Publikumsmagneten eine jahrhundertealte Tradition mit auf den Weg.

„Die Größte Kirmes am Rhein“, dieser werbewirksame Begriff stammt etwa aus der Zeit um 1970, hat aber immer noch einzig zwei Feier-Anlässe: Das Kirchweihfest der katholischen Basilika St. Lambertus und das Fest des Stadtpatrons St. Apollinaris (von Ravenna), dessen Reliquien in Düsseldorfs Mutterkirche St. Lambertus aufbewahrt werden.                                                   

 
Es soll nun auch einen Namensstreit geben zwischen den Ausrichtern der Kirmes und der katholischen Kirche in Düsseldorf. Um den religiösen Hintergrund nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, strebt die katholische Kirche eine Umbenenung („Apollinaris-Kirmes“) an, die aber der St. Sebastianus-Schützenverein ablehnt, weil der werbewirksame Namen „Größte Kirmes am Rhein“ schon fest in den Köpfen der Besucher verankert sei und mit diesem Namen auch ein Millionen-Umsatz jedes Jahr geschaffen würde.


Zur „Größten Kirmes am Rhein“ passt dann auch die Bezeichnung des Volksmundes für die Pfarrkirche St. Lambertus: „Grote Kerk“, der Dom von Düsseldorf.

 

Pilger in der Stadt

Früher wäre „Apollinaris-Kirmes“ sicherlich auch für einen großen Umsatz gut gewesen, denn wie in anderen Städten haben Reliquien auch in Düsseldorf Scharen von Pilgern und Besucher angelockt. Je mehr Reliquien, um so wichtiger waren sie für Pilger, die Geld in der Stadt zurückließen…Pfarrpatron der Mutterkirche ist der Hl. Lambertus, der als Märtyrer in Lüttich wegen seines Glaubens im Jahre 705 ermordet wurde. Das Kirchengebäude mit dem heutigen Aussehen entstammt etwa dem Jahre 1394, seit dem selben Jahr wird der Hl. Apollinaris als Stadtpatron verehrt. Mit Reliquien versuchte gegen Ende des 14. Jahrhunderts Herzog Wilhelm von Berg seine Stadt am Rhein noch attraktiver für Besucher zu machen und für einen weiteren Aufschwung im sozialen und religiösen Bereich zu sorgen. Heilige, die Berührung und die Verehrung ihrer Reliquien waren aber auch eine Art Zugang für die Menschen in die Welt zu Gott und in damaliger Zeit waren das alltägliche Leben und die Religion untrennbar. Seit 1383 befinden sich die Gebeine von Apollinaris in Düsseldorf  --- aber ohne Kopf – der ist in Remagen aufbewahrt und war nur zwischen 1812 und 1826 kurzfristig in Düsseldorf. In einer Fehde gegen den Abt von Siegburg Remagen siegte der Herzog 1383 und holte als Siegesbeute den heiligen Apollinaris nach Düsseldorf. Seine Beute sicherte er vor Rückforderungen, indem er beim Papst Bonifaz IX. erreichte, dass der Hl. Apollinaris zum Stadtpatron erhoben wurde. 1394 wurde die Kirche der Gottesmutter Maria geweiht und als Nebenpatrone gab es den Hl. Lambertus, den Hl. Thomas, Pankratius, die Kölner Bischöfe Serverin und Anno und eben den Hl. Apollinaris. Seine Gebeine ruhen heute in einem kostbaren Schrein (1665) im Pfarraltar der Kirche, gleichsam im Mittelpunkt der Stadt. Der 23. Juli wird als Festtag des Apollinaris gefeiert, wobei dieser Tag auch immer mitten in den Tagen der „Größten Kirmes am Rhein“ liegt. (Wer keinen Kalender hat, aber zur großen Kirmes kommen will, braucht sich also eigentlich immer nur den 23. Juli bis in alle Ewigkeit zu merken!) Im Jahr 2006 ist es der letzte Kirmestag und weil immer am Donnerstag vor dem Ende der Kirmes die große „Apollinaris-Prozession“ in der Innenstadt stattfindet, wird diesmal der 20. Juli der Festtag des Stadtpatrons sein.

 

APOLLINARIS-LIED:

Heiliger Apollinar, mächtig und wunderbar,

Zuflucht und Schutzpatron unserer Stadt.

Blick auf das Volk herab, dass deinem Hirtenstab,

deiner Fürsprache ergeben sich hat.

Unsre Gemeinde schütze vor Feinde Leibs und der Seele,

erbitte bei Gott und die Befreiung von jeglicher Not.

 

 

Seit 1901 sind die Oberkasseler Rheinwiesen zwischen Rheinknie- und Oberkasseler Brücke als „Festwiese“ jedes Jahr fest in den Terminkalender eingeplant. Davor fand das Volksfest seit 1875 auf der „Golzheimer Insel“ statt; etwa dort, wo manchmal der Circus Roncalli heutzutage seine Zelte aufbaut oder Freizeitkicker über die großen Wiesen dem Ball hinterherjagen. Ab 1824 waren der Hofgarten und die Flächen rund um das Ratinger Tor bis hin zum Sicherheitshafen mit Kirmesbuden, ersten Fahrgeschäften und der „Schützenwiese“ belegt und lockten zahlreiche Besucher aller Schichten und jeden Alters an. Aber wie immer hat doch alles in der „Unterhaltungs-Industrie“ auf einem Jahrmarkt angefangen… Gaukler, Puppenspieler, Heilkünstler, erste Karusselle, Tanzbären, Seiltänzer, Musiker oder Mitte des 17. Jahrhunderts auch schon Holzrutschbahnen waren die ersten Kirmesattraktionen bis dann Erfindergeist und Vergnügungssucht immer raffiniertere und einträglichere Angebote für die Kirmesbesucher entwickelten. So wird heute jedes Jahr immer mit noch größeren, höheren und schnelleren Attraktionen geworben. 

 

1884 widmete Albert Mingels

im „Düsseldorfer General-Anzeiger“ „denne alde Düsseldorfer

Schötze on Jonges“ folgende Liedausschnitte:



„Ons Kermes, die es doch zu prächtig on nett,

Dat heeßt, wenn mer nur an de Föß noch jett hät,

Schön es de P’rade

En dem Hoffgahde.

Dann wöhd gegange

Hin noh de Stange.

Orgel met Schelle

Op Karusselle,

setze wie praht

Weitches am Staat.

Seildänzer, Kunstreiter, Menagerie,

Herzkes, geschmenkt on gepudert wie nie,

On wo der „Türkische Harem“ ze senn,

Fuscht sich manch Alde erenn!

Fröh morgens, dann geht schon de Tromm durch de Stadt –

Kömmt dann grad der Kaffee, so eß mer glich satt;

Blatz, mörv on lecker,

Vom Knühzkesbäcker,

Kann ons nit halde,

Jonges wie Alde

Löft an de Dhöre,

Musik ze höre,

Denn kömmt der Zog,

Hät mer genog.

Jetz wöhr sich pröpperkes ahn als gedonn,

Kermes moß Alles nom Schötzeplatz gonn,

Buure, Zoldate met Weiter em Ärm,

Drenke on sprenge sich wärm.

Et Meddags, dann hät och die „Ahl“ god gesorgt,

On es och dä Schenk on dä Brohde geborgt,

Jüppke met Bällches,

Ähze met Möllches,

Schaffu on Brohde

Sind goot gerohde,

On noh de Pruhme

Leckt mer der Duhme,

Rießbrei on Schlaht,

En wahre Staat!

Köhm doch ons Kermes als sechsmol em Johr,

Blew onse Mage beständig em Flor,

Jonges on Weiter, of jong oder alt,

Freut öch on bützt, dat et knallt!

 

…aber woher kamen die Schützen, wann tauchten
sie zum ersten Mal in Düsseldorf auf?

Neben den Buden und Fahrgeschäften gab es auch die zeitgleichen Veranstaltungen der Schützen. Sie schossen den Vogel von der Stange oder übten sich im Scheibenschießen, was immer schon zu den Glanz- und Höhepunkten der Volksfreuden seit dem 15. Jahrhundert gezählt haben soll. Festliche Schieß-Wettbewerbe mit Armbrust, Büchsen oder mit beidem fanden auch über Jahrhunderte auf Schießfesten mit oder in anderen Städten statt. Bekannte Schützenkönige der damaligen Anfangsjahre waren z.B. Herzogin Jacobe von Baden (1591) oder Johann Wilhelm II (1681, 1683).

Nach Fest-Schießveranstaltungen wie z.B. 1587 mit dem Schützenverband der Bergischen Städte oder 1847/48 das große „Rheinisch-Westfälische Freischießen“ wurde 1927 die Gründung der Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine e.V. beschlossen und festigte somit die Düsseldorfer Schützentradition.

Das Gründungsjahr des Schützenvereins wurde 1954 in einer Generalversammlung mit einstimmigem Beschluß auf 1316 festgelegt: „…nachdem Ehrenchef Georg Spickhoff einen Auszug aus einem Bruderschaftsbuch aus dem Pfarrarchiv St. Rochus beibringen konnte. Demnach wurde um das Jahr 1316 zur Pflege der Pestkranken in unserer Vaterstadt eine Bruderschaft unter dem Schutz des hl. Sebastian gegründet. Als erste Wohltäterin wird Jutta von Pempilfurde (Pempelfort), Besitzerin zweier Höfe im Bereich des heutigen Schlosses Jägerhof, genannt. Sie starb im Jahre 1316.“

 

Schützer der Heimat

Wie der Name es schon sagt, sind es „Schützer“ der Heimat, der Stadt oder des Landes.

Im Jahre 1288 bekam die kleine Ortschaft Düsseldorf nach bekannter Vorgeschichte (Schlacht bei Worringen) die Stadtrechte verliehen. Diese Stadt galt es nach außen mit einem Wehr- oder Wachdienst zu schützen. Für Ordnung und Sicherheit sorgten Feldhüter, Nachtwächter, Fremdenpolizei oder Passantenschreiber, aber auch die Schützen.

Von den Stärken einer befestigten Stadtummauerung und von der Qualität der Bewaffnungen hingen oft Siege oder Niederlagen ab. Und von dem Umgang mit den Waffen durch ungeübte Bürger sicherlich auch. Eine Überprüfung, eine spielerische Kontrolle und Übung zur Leistungsfähigkeit könnten durchaus zu regelmäßigen Schießübungen oder „Schießfesten“ beigetragen haben, die im volksfestähnlichen Rahmen immer mehr zu Schützenfesten, auch zeitgleich mit „Kirchweihfesten“, auswuchsen.

Schützen waren eine waffengeübte Kerntruppe, der eine Art Wehrdienst unterlag. Dieser Dienst besagte z.B. 1454, dass die Stadt und Bürgerschaft 25 Mann zu Fuß zu stellen hatte, wenn der Herzog ins Feld zog. Für das Jahr 1500 wurden dazu 20 Schützen mit Armbrüsten und Büchsen verpflichtet, was in späteren Jahren Söldner übernahmen. Bei diesen Diensten hatten Bürger der Stadt bestimmte Teile der Stadtbegrenzungen zu bewachen, was sicherlich zu einem bildhaften „engen Verhältnis“ zur Stadt führte. Auch gab es Regeln in der Stadt, wenn z.B. die Alarmglocke ertönte, dann musste jeder erwachsene Mann an einem bestimmten Platz an der Mauer erscheinen. In einer Alarmordnung von 1635 hieß es, dass ein jeder auf „ein gut und sicher Gewehr“ gesetzt wurde. Bei Nichterscheinen drohten Bürgerrechtsverluste, „Leibesstrafe“ oder gar Verbannung.

 

Schützen bei Prozessionen

In verschiedenen Gildebriefen steht, dass die Schützengesellschaften auch gegründet wurden, „um wider die herumstreifenden Diebes- und Räuberrotten in den Waldungen… angestellt und gebraucht zu werden.“ Schützen sollen auch in Wehr und Waffen zum Schutze von religiösen Umzügen aufgeboten worden sein, weil des öfteren Monstranzen und andere Kostbarkeiten aus der Prozession geraubt wurden. Dies ist vielleicht der Ursprung der Begleitung der Schützen bei Prozessionen heutiger Tage, wobei aus der Schutzeskorte ein Ehrengeleit geworden ist. Speziell ausgesuchte Schützen gaben beim Segen neben dem Traghimmel Ehrensalven aus ihren Flinten ab, was aber z.B. Mitte des 18. Jahrhunderts
strikt verboten wurde. Auch war es schon damals Brauch mit Musikkorps, Fahnen und
der St. Sebastianus-Statue in einem Zug dem Traghimmel zu folgen. Hierbei gab es auch finanzielle Unterstützung zur Beschaffung von besonderen Kleidungsstücken zur „Gottestracht“. Auch die damalige französische Regierung duldete „keine Aufzüge mit Schießgewehren in ungewöhnlichen Kleidungen und Verzierungen.“ 
 

Bei der Organisation der Schützenvereinigungen standen die gewerblichen Zünfte anscheinend Pate. Denn genauso wie sie waren die weltlichen Schützen mit einer religiösen Bruderschaft verbunden. Zusammenfassend kann man bei den Statuten von 1435 festhalten, dass es kirchliches Bestimmungen gab, in denen verpflichtende Besuche bei Messen, Bestattungen von toten Brüdern und Schwestern oder Spenden von Kerzen vorgeschrieben wurden. Karitatives finden sich in Bestimmungen zur Übernahme von Bestattungskosten, wenn es für die Hinterbliebenen nicht möglich war oder in der Unterstützung für verarmte Schwestern und Brüder. Es war ein Gebot bei bestimmten Mahlzeiten, z.B. dem Königsmahl, anwesend zu sein und auch als Streitschlichter zu fungieren. Militärische Bestimmungen gehörten natürlich inklusive der Besitzregelungen einer Armbrust unbedingt dazu.

„Alt-Schützen“ trugen ihre Schieß-Wettkämpfe mit der Armbrust aus und „Jung-Schützen“ setzten die Büchse (Gewehre) ein. Aber es gab auch noch gemischtes Schießen, z.B. im 17. Jahrhundert, wo zuerst mit Gewehren geschossen wurde und nur die letzten Schüsse auf den Vogel wurden mit der Armbrust abgegeben. Mitte des 18. Jahrhunderts gründete sich auch eine rein bürgerliche und interkonfessionelle Schützengesellschaft.

  

Einmal Schützenkönig sein

Der Heilige Sebastian wird mit großem Abstand als häufigster Patron von Schützen-gesellschaften verehrt, etwa ein Viertel von den der „Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine“ angeschlossenen Vereinigungen hat andere Schutzpatrone.

Höhepunkte im Jahr eines Schützen war und ist das Patronatsfest, also des Namensgebers, und das eigene Schützenfest. Besuche und die Teilnahme an Schützenfesten von anderen Gesellschaften machten das „Schützenglück“ perfekt.

Das höchste Schützenglück aber formulierte Friedrich Lau in seiner „Geschichte der Stadt Düsseldorf“, 1921 so: „Jeder Schützenkönig erhielt zur Bestreitung der Unkosten von der Stadt eine Beihilfe. Daneben genoß er auch Freiheit von der Personasteuer für ein Jahr. Wer aber glücklich genug war, dreimal die Königswürde zu erringen, durfte sich eines lebenslänglichen Steuererlasses erfreuen.“

 

 

Hier ein Auszug aus einem Text von

Hans Müller-Schlösser „über Düsseldorfer

Schützenfeste vor 500 Jahren“, gemeint war das Jahr 1435:

„…die Schützenbrüder zum Schießanger vor den Mauern auf dem Felde bei Pempelfort zogen, um mit Armbrüsten nach dem bunten Vogel zu schießen. Damals wie heute noch schritten die „Flötemännekes“ mit den Trommlern vorauf, Magistratsmitglieder in Festkleidern und die Schützen mit ihren Armbrüsten und Bolzenköchern folgten. Die Blumenverzierungen auf den Kolben aus perlmutter, Silber und Gold blinkten und blitzten in der Sonne. Behäbig gingen die Bürger in faltenreichen Tuchschauben hinterdrein, Arm in Arm mit ihren Frauen, deren weite, bunte Röcke sich bauschten und deren weiße Hauben flatterten. Auf dem Schießplatz standen wie heute allerhand Buden mit Schmuckstücken und Flitterkram, mit süßen Kuchen und anderen Esswaren, Gaukler und Wunderdoktoren produzierten sich auf hohen Brettergerüsten, Fahnen flatterten an bemalten Stangen, die mit grünen Kränzen untereinander verbunden und mit Wappenschildern geschmückt waren.

Und während sich die Bürger mit Essen, Trinken und Spielen belustigten, schossen die Schützen mit der Armbrust nach dem hölzernen Vogel. Das war keine Kleinigkeit. Es gehörten ein starker Arm und ein sicheres Auge dazu. Auf 60 oder 80 Schritt musste der Vogel getroffen werden. Die Armbrust durfte nicht mit dem Kolben an die Schulter gelehnt und auch sonst nirgends aufgestützt werden. Frei mit ausgestreckten Armen musste gezielt werden. Breitspurig stand der Schütze da, die Wamsärmel bis über die Ellbogen aufgestreift. Dass man die harten, braunen Muskeln sehen konnte.“

 

Dieser bildhaften Beschreibung der Stimmung des Festwiesenbesucher und der Wettkampfslust der Schützen kann man eigentlich kaum noch etwas hinzufügen.

Vielleicht liegt hier und in dem „Recht auf ein erlebnisreiches Schützenfest“ – wie es der Schützenoberst von 1956 formulierte – auch die Ursache, dass vielleicht der Düsseldorfer auch mehr dem Schützenfest über die Jahrhunderte abgewinnen konnte und heute noch kann, als dem Karnevalstreiben. In manchen für die Recherche herangezogenen Texten liest man zwischen den Zeilen sogar die kühne Behauptung, dass Düsseldorf mehr eine
Schützen- als Karnevalshochburg ist, und das sogar noch mit Blick auf eine etwas südlicher gelegene Großstadt!
In direkter Nachbarschaft sollte dann auch noch darauf hingewiesen werden, dass
mit Neuß und seinem riesigen Schützenspektakel rund um St. Quirinus eine sehr starke Schützen-Konkurrenz besteht, deren Ur-Schützenverein aber noch nicht so alt
wie die St. Sebastianer zu sein scheint…. Reliquien des Heiligen Quirinus sind aber schon 1050 durch die Neusser Äbtissin Gepa von Rom nach Neuss gebracht worden.

 

…zu guter Letzt:

Neueste Untersuchungsergebnisse des Amtes für Rheinische Landeskunde 2005 ergeben:

„Das Schützenwesen ist ein typisch rheinisches Phänomen, und die Schützenbruderschaften sind Ausdruck rheinischer Mentalität….Das rheinische Schützenwesen ist nicht in der Krise. Seine gegenwärtige Situation ist sehr stabil. Die Schützen sind mit ihrer Bruderschaft in hohem Maße zufrieden…Die Identifikation mit dem eigenen Ort und eine ausgeprägte Heimatverbundenheit motivieren laut Studie heute noch junge Menschen im Rheinland, sich in der Schützenbruderschaft zu engagieren.“

 

 

Zwei Strophen über die Düsseldorfer Schützen

von Monika Voss, 2001:



„Jede Schötz nömmt sech janz vill vör,

steht de Schötzesäsong widder vör de Dör.

Dat Mannbeld steht för de Beauty parat,

von Kopp bes noh de Fööß fein staats jemaht.

 

Elejante Buxe, jröne Jäckskes,

joldene Knöpp on rode Bäckskes!

Dat Poblikom es wie doll am applodeere,

deht dä Schötzezoch vörbeimarscheere!!!“


 

Missbrauch von Festen                           

Wie sehr die Kirmes und die Schützenfeste seitens der „Industriebarone“ in früheren Zeiten als „schädlicher Missbrauch von Festen“ gesehen wurde, „die zum Teil gar keinen Zusammenhang mit dem kirchlichen Leben haben“ und die betroffene Zeit dafür über eine „berechtigte Erholungszeit der Bevölkerung“ hinaus geht, zeigen akribische Berichte und Aufzeichnungen der Handelskammer in Düsseldorf Ende des 19. Jahrhunderts. Da wurde zusammengezählt, dass „an 29 Tagen, davon 17 Arbeitstagen, Kirchweihfeste stattfanden“, die etwa 60 Fabriken gezwungen haben sollen, an diesen Tagen ihre Arbeit einzustellen oder

mit „wegen Trunkenheit zur Arbeit nicht fähigen Arbeitern“ vorlieb nehmen mussten. 338.710 Arbeitsstunden sollen so versäumt worden sein, d.h. auf jeden damaligen Arbeiter in Düsseldorf  kamen so durchschnittlich 26 Stunden zusammen. Gezählt wurde hier in Gebieten wie Altstadt, Stadtmitte, Kaiserswerth, Benrath, Garath, Gerresheim, Heerdt, Ratingen und auch Hilden. Auch noch 1905 und 1906 wurden bis zu dreieinhalb Tage der Betrieb in 22 großen Eisenindustrie-Betrieben wegen der großen Kirmes die Arbeit komplett eingestellt.

Dadurch sind den Arbeitern Löhne in Höhe von damals 92.000 (1905) und 102.000 Mark (1906) verloren gegangen. In den gewerbefleißigen Provinzen Rheinland und Westfalen

Wurden Maßnahmen ins Auge gefasst „dem gesamten Festunwesen mit geeigneten Maßregeln, namentlich aber durch Nichtgestattung mehrtäglicher Festlichkeiten, nachdrücklich entgegen zutreten.“ Oder man erklärte sich bereit „in den von ihr vertretenen Kreisen mit allen Mitteln dafür zu sorgen, dass die Volksvergnügungen durch Veranstaltung von Unterhaltungsabenden, Volksspielen und dergleichen veredelt werden.“

Heute sind Großveranstaltungen wie die „Größte Kirmes am Rhein“ die Kassenfüller des Stadtsäckels, des Einzelhandels, der Hotels usw. Fabriken sind ja nicht mehr so viele in Düsseldorf ansässig, somit könnten nicht mehr so viele Arbeitszeiten ausfallen und aus der Wirtschaft und der Industrie gibt es große finanzielle Unterstützung des Düsseldorfer Werbeträgers „Kirmes“.

 

 

Kästchen/Marginalie:

 
Felix Mendelssohn-Bartholdy schreibt am 20. Juli 1834, als die Kirmes noch im Hofgarten stattfand: “Aber heut’ ist Kirmes, das heißt, ganz Düsseldorf trinkt Wein. Nicht, als obs das nicht jeden Tag auch täte, aber es geht spazieren dabei. Nicht, als obs das nicht jeden andern Tag täte, aber es wird getanzt und gejubelt und sich betrunken und wilde Tiere gezeigt und Puppenspiel, und Waffeln auf offener Straße gebacken. Sie wissen ja, was Kirmes heißt. Als neugieriger Zuschauer muss ich auch noch spät abends hin, jetzt aber werde ich mich erst in den Rhein stürzen, mit vielen Malern.“

  

Kästchen/Marginalie:


Die Kirmes mit seinen Buden erstreckte sich bis hin zum Sicherheitshafen,

wo Albert Küsters sich an folgendes Bild im Jahre 1840 erinnerte:

„Noch schöner war das Bild des Sicherheitshafens zur Zeit der Kirmes und des Schützenfestes. Auf dem rasen der sanft sich senkenden Ufer ringsum bis zu den Hafenköpfen lagerte Düsseldorfs Bürgerschaft, alt und jung, vornehm und gering, in bunten malerischen Gruppen und reihen und harrte des Schifferstechens, Wettschwimmens, Wetttauchens und des Fanges der Taucherenten. Welch brausendes Hurra erschallte, wenn unter den Klängen der Musik auf jeder Seite sechs oder mehr Kähne in Schlachtenordnung vorrückten, jeder Kahn bemannt mit einem Steuermann, zwei Ruderern, und auf dem äußersten Hinterteil des Nachens der Kämpfer in kurzer, bunter Hose und roter Mütze, bewaffnet mit einer mehrere Meter langen Stange, an welcher vorne ein dicker Stechknopf von Tuch oder Leinen oder ein mit Sand gefüllter Ball befestigt war. Fuhren die Kähne los, so suchten die Fechter, welche zusammengeduckt den richtigen Augenblick erspähten, sich gegenseitig ins Wasser zu stoßen; mit Hurra wendete der Sieger zu neuem Kampfe; mancher stürzte, die Kraft des Stoßes unrichtig bemessend oder sein Ziel verfehlend, kopfüber von selbst unter dem Jubel der Menge ins Wasser…“

 

 

 

 

 

 

 
     
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